Der Weizen schiebt das Fahnenblatt

Die Eisheiligen haben viele Regionen in dieser Woche noch einmal fest im Griff. Mit Mitte des Monats Mai soll es aber mit den Temperaturen wieder aufwärts gehen, zwischendurch sind in den ersten beiden Maiwochen auch regional unterschiedliche Regenmengen gefallen.

Der Weizen befindet sich überwiegend im Fahnenblattstadium. Die vorrangige Krankheit ist weiterhin der Rost, in der Regel meist Gelbrost, vor allem in den anfälligen Sorten wie beispielsweise KWS Loft, Benchmark, Johnny. Mit steigenden Temperaturen ab Ende der Woche ist auch vermehrt auch Braunrost zu achten. Ob es nach dem 1. Maiwochenende noch einmal zu einer Septoria-Infektion gekommen ist, hängt von den regionalen Niederschlägen ab. Mehltau war in den letzten Wochen meist vor allem am Stängel zu finden.

Mit dem Schieben des Fahnenblattes geht es jetzt darum, den obersten Blattapparat möglichst langandauernd gegen Pilzkrankheiten zu schützen. Das ist am besten mit carboxamidhaltigen Produkten möglich, die neben einer guten Breitenwirkung vor allem durch eine lange Dauerwirkung gekennzeichnet sind. Die Anfälligkeit der Sorten vor allem gegen Gelb- und Braunrost sollte dabei berücksichtigt werden.

Die Produktempfehlung unserer Getreide-Fungizide richtet sich neben der Sortenanfälligkeit auch nach der Vorbehandlung. Wenn Anfang Mai bereits ein Carboxamid gefallen ist, sollten jetzt eher Azolprodukte eingesetzt werden. Ebenfalls ist ein Wirkstoffwechsel angeraten.


Unsere Empfehlungen zum Einsatz von Carboxamiden im Fahnenblatt des Weizens

vor allem Rost und dazu Septoria u.a.

1,5 – 2,0 l/ha Adexar (NW 605: 75% = *)

Oder 0,8 – 1,0 l/ha Elatus Era (NW 605: 90% = 5m)

vor allem Septoria und dazu Rost, u.a.

1,0 – 1,5 l/ha Ascra Xpro (NW 605: 90% = *, NW 701 bei 1,5l/ha)

Oder 1,2 – 1,5 l/ha Revytrex (NW 605: 75% = *) + 0,4 - 0,5 l/ha Comet (NW 605: 90% = 5m)

Oder 0,8 – 1,0 l/ha Gigant (NW 605: 75% = *)

 

Unsere Empfehlungen zum Einsatz von Azolprodukten im Fahnenblatt des Weizens

Bei Rost, Septoria, u.a.

0,8 – 1,0 l/ha Rubric / Epoxion (NW 605: 90% = *, NW 706 (Epoxion)

Oder 1,2 – 1,5 l/ha Osiris NW 605: 75% = *, NW 701)

Oder 0,6 – 0,8 l/ha Sympara / Prosaro (NW 605: 90% = *, NW 701)


Unsere Empfehlungen zur Bekämpfung von Mehltau in anfälligen Sorten

Mehltau bereits auf den Blättern vorhanden:

0,3-0,4 l/ha Leander (NW 605: 90% = 20m, NW 706, NT 102, ab BBCH 41)

Vorbeugend gegen Mehltau in anfälligen Sorten:

0,2-0,25 l/ha Vegas (NW 642)

 

Fungizide im Roggen

Der Roggen schiebt bereits die Ähre. Hier ist jetzt vor allem Braunrost die wichtigste Krankheit. Mit der Abschlussbehandlung im Roggen soll eine möglichst lange Dauerwirkung gegen Rost gewährleistet werden.

Unsere Empfehlungen von Fungiziden gegen Braunrost im Roggen

0,8 – 1,0 l/ha Elatus Era (NW 605: 90% = 5m)

Oder 1,5 – 2,0 l/ha Adexar (NW 605: 75% = *)

 

*länderspezifischer Mindestabstand

Stand: 2020

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