In den meisten Regionen ist der Raps bis jetzt gut durch den Winter gekommen. Ab Mitte Februar starten die Feldbeobachtungen jetzt wieder mit dem Aufstellen der Gelbschalen zur Überwachung der Rapsschädlinge.
Zur Zeit ist die Schädlingsgefahr als gering einzustufen, es ist noch zu kalt für die Rüssler, um aus der Winterruhe zu kommen. Die Bodentemperaturen liegen meist noch unter 5 °C und auch die Lufttemperaturen werden in den nächsten Tagen nicht beständig über 10°C ansteigen. Behält der Wetterbericht recht und es bleibt erstmal kühl bis zum Ende des Monats, ist damit zu rechnen, dass es ab März mit steigenden Temperaturen eher zu einem spontanen Erwachen der Käfer kommt und nicht zu einem verzettelten Auftreten.
Stellen Sie schon jetzt die Gelbschalen in die Rapsbestände, um den Zuflug der Rüssler nicht zu verpassen. Die Gelbschalen sollten auf Bestandshöhe stehen, ein Eingraben ist jetzt nicht mehr erforderlich. Mit dem Raps „mitwachsende“ Gelbschalen auf Augenhöhe mit den Rapsknospen schafft die besten Voraussetzungen für die Überwachung.
Die Gelbschale sollte regelmäßig gesäubert und neu befüllt werden, damit die Käfer auch erkannt werden.
Mit Hilfe der Gelbschale können Schädlinge frühzeitig erkannt werden. Der Gelbton der Gelbschale ist der natürlichen Farbe der Rapsblüte nachempfunden. Somit werden die Insekten wie zum Beispiel Rapsstängelrüssler oder Rapsglanzkäfer angelockt.
Anwendung: Die Gelbschale wird mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel (zum Brechen der Oberflächenspannung) aufgestellt. Das sich mit im Lieferumfang befindliche Gitter dient unter anderem als Schutz für die Bienen.
Für eine Bekämpfungsentscheidung ist die Art der Rüssler entscheidend. Wir haben Ihnen die Unterschiede zwischen dem Großen Stängelrüssler und dem Gefleckten Kohltriebrüssler abellarisch aufbereitet:
Merkmale
Großer Stängelrüssler
Gefleckter Kohltriebrüssler
Winterquartier
Rapsbestände aus dem Vorjahr
geschützt, z.B. in Hecken
Ende Winterruhe
Bodentemperaturen > 5 °C, Tagestemperaturen mehrtägig > 10 °C
• heller Fleck mittig auf dem Rücken • Flügeldecken weiß-grau geschuppt • rostbraune Füße
Verhalten nach Zuflug / Eiablage
beginnt bereits nach max. 2-3 Tagen mit der Eiablage
8-14 Tage Reifungsfraß, danach Eiablage
Schadbild
• Lochfraß am Stängel • Stängelrisse nach Frost oder Niederschlag • Stängelverkrümmungen • Larvenfraß im Stängelmark
• Lochfraß am Stängel • Stängelrisse nach Frost oder Niederschlag • Larvenfraß auch in Blatt-Mittelrippen
Bekämpfungsschwelle
> 5 Käfer*
> 15 Käfer*
Zeitpunkt Insektizidmaßnahme
Innerhalb von max. drei Tagen nach Erreichen der Schadschwelle, ggf. nach 14 Tagen wiederholen
Bei alleinigem Auftreten kann nach Erreichen der Schadschwelle noch ca. 8-10 Tage gewartet werden
* Anzahl Käfer pro Gelbschale (mit Gitter) innerhalb von 3 Tagen
Unsere Insektizidempfehlungen im Raps
Bei gemeinsamem behandlungswürdigem Auftreten der beiden oben genannten Rüssler sollte sich die Terminierung einer Insektizidmaßnahme nach dem Großen Rapsstängelrüssler richten, da er schneller mit der Eiablage beginnt. Sind die Bekämpfungsschwellen erreicht, kann eine Behandlung mit folgenden Pyrethroiden erfolgen (Auswahl):