Stand: 09.12.24
Wildschäden zählen zu den größten Ertragsrisiken in der landwirtschaftlichen Produktion. Was für Wildtiere eine verlockende Nahrungsquelle darstellt, bedeutet für Landwirte oft erhebliche finanzielle Verluste. Jährlich summieren sich die durch Wild verursachten Schäden in Deutschland auf Millionenbeträge. Eine effektive Möglichkeit, diesen Schäden entgegenzuwirken, ist die Jagd, die zur Begrenzung der Schäden beiträgt. Ergänzend können Vergrämungsmittel insbesondere in den Frühjahrs- und Sommermonaten einen zusätzlichen Schutz bieten. In diesem Fachbeitrag zeigen wir Ihnen praktische Tipps und Maßnahmen, mit denen Sie Wildschäden in Ihrem Betrieb erfolgreich vorbeugen können.
Die Jagd zur Regulation des Wildbestands
Aus landwirtschaftlicher Sicht ist die Jagd ein essenzielles Instrument, um Wildbestände zu regulieren und Schäden auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Eine überhöhte Wilddichte führt unweigerlich zu mehr Fraßschäden auf den Feldern. Die Jagd hilft, das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen und eine übermäßige Population zu vermeiden.
Zusätzlich trägt die Jagd zur Prävention indirekter Schäden bei. Wildschweine beispielsweise verursachen nicht nur Fraßschäden, sondern zerstören durch ihre Wühltätigkeit Bodenstrukturen, was die Bewirtschaftung erschwert und Erträge weiter verringert. Ohne eine aktive Bejagung könnten sich solche Schäden schnell vervielfachen.
Das Jagdrecht ist an den Besitz von Grund und Boden gekoppelt. Wer Eigentümer eines Grundstücks ist, hat auch das Jagdrecht auf diesem Grundstück. Somit haben Landwirte ab 75 ha Eigentum die Möglichkeit zu einer Eigenjagd (abweichende Grenzen je nach Bundesland möglich). Häufiger sind jedoch Jagdgenossenschaften. Hier ist es wichtig, dass Sie alle größeren Wildschäden an Ihren pachtenden Jäger melden, der dann in Ihrem Sinne für Jagd und Vergrämung zu sorgen hat.
Nur gepflegte Waffen führen zum Jagderfolg
Eine gut gepflegte Waffe ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Jagd. Verunreinigungen oder Ablagerungen können die Mechanik beeinträchtigen, die Treffgenauigkeit verringern und im schlimmsten Fall zu Störungen führen. Besonders bei der Jagd, wo Präzision und Verlässlichkeit entscheidend sind, kann eine schlecht gewartete Waffe den entscheidenden Unterschied machen. Eine regelmäßige Pflege sorgt nicht nur dafür, dass Ihre Waffe präzise und zuverlässig funktioniert, sondern sie schützt vor Abnutzung und Witterungseinflüssen, was ihre Lebensdauer erheblich verlängert.
Mit dem Ballistol Waffenpflege-Set haben Sie alle Komponenten zur Hand, um Ihre Jagdwaffe stets in Top-Zustand zu halten. In gewohnter Qualität von Ballistol – für eine erfolgreiche Jagd und eine Waffe, auf die Sie sich in jeder Situation verlassen können.
Welches Vergrämungsmittel beugt welchem Wildschaden vor?
Wichtig ist die sorgfältige Auswahl des passenden Mittels: nicht jedes Produkt wirkt bei allen Tierarten. Eine große Rolle spielen zudem die Wirkungsweise und -dauer des jeweiligen Mittels. Wildschweine, die nachts auf dem Acker über Mais, Kartoffeln, Hafer oder Weizen herfallen und Rehe, die junge Pflanzentriebe abfressen – keine schöne Vorstellung für Ackerbauern. Um entsprechende Schäden an Pflanzen und Böden sowie Ertragseinbußen zu verhindern, können Landwirte Fernhalte- und Vergrämungsmittel einsetzen. Wichtig zu wissen: Für einige der Mittel gelten aufgrund der Inhaltsstoffe Warnhinweise zur Handhabung. Andere Produkte wiederum basieren auf natürlichen Komponenten wie beispielsweise tierischen Proteinen oder ätherischen Ölen. Sie sind biologisch abbaubar und für Menschen, Tiere und die Umwelt völlig ungefährlich.
Wirkungsweisen: Geruch, Optik und Akustik
Die Vergrämung von Wild über Duftstoffe ist die gängigste Wirkungsweise. Hier werden Aromen eingesetzt, die für die Tiere schwer zu ertragen sind und dadurch abschreckend wirken. Eine besondere Form der Abschreckung bieten Vergrämungsmittel mit einer kombinierten Wirkungsweise. Spezielle doppellagige Alustreifen bieten beispielsweise eine Kombination aus geruchlicher, optischer und akustischer Vergrämung: Sie verfügen über Depots zur Aufnahme von Wildvergrämungsmitteln, erzeugen Lichtreflektionen und schrecken das Wild durch die Geräusche beim Aufeinanderschlagen geeigneter Bauteile ab.
Vergrämungsmittel, die ausgebracht oder an einer Stelle deponiert werden, können im Spritz-, Streich-, Tauch- oder Streuverfahren ausgebracht werden. Sie werden entweder auf der kompletten Fläche angewendet oder als Duftbarriere in Form eines breiten Duftstreifens um die zu schützende Fläche herum.
Vergrämungsmittel im Grünland schützen Rehkitze
Der Einsatz von Vergrämungsmitteln im Grünland dient einem anderen Zweck als dies bei der Abwehr von Wildschäden in Feldfrüchten der Fall ist. Denn auf Mähwiesen fällt die Aufzuchtszeit von Rehkitzen ab Anfang Mai genau mit der Zeit des ersten Grünlandschnitts zusammen. Konflikte sind vorprogrammiert, da sich die Kitze nach der Geburt einen Liegeplatz im hohen Gras suchen, an dem sie – gut getarnt durch ihr Fleckenfell – regungslos verharren. Der Einsatz von Vergrämungsmitteln kurz vor der Mahd sorgt dafür, dass die Wildtiere den Bereich verlassen und sich in Sicherheit bringen.
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