Möglichst unkrautfreie Rapsbestände sind eine Voraussetzung für die Jugendentwicklung des Rapses, aber auch für die gleichmäßige Abreife des Bestandes und damit für eine reibungslose Ernte. Die Kenntnis der Unkrautzusammensetzung ist entscheidend für die Auswahl der geeigneten Herbizide. Neben der Standardverunkrautung wie bepielsweise Kamille, Vogelmiere und Klette treten immer häufiger Problemunkräuter auf, wie beispielsweise Storchschnabel, Hundskerbel, Schierling oder Ochsenzunge/Krummhals.
Die folgende Übersicht gibt einen Überblick darüber, welche Wirkstoffe am besten geeignet sind gegen einzelne Unkräuter:
Ob Vor- oder Nachauflauf hängt neben den Witterungsbedingungen auch von der Region und der Unkrautzusammensetzung ab. Bodenwirkstoffe wie Metazachlor, Dimethachlor, Dimethenamid oder Clomazone brauchen Bodenfeuchtigkeit. Ist es nach der Aussaat zu trocken, sind blattwirksame Produkte zu bevorzugen. Bei stärkerem Besatz mit Wegrauke ist nach wie vor Clomazone ein wichtiger herbizider Baustein. Clomazone kann allerdings bei warmer Hochdruckwitterung zu Abdrift/Verflüchtigung neigen und zu Aufhellungen an empfindlichen Nichtzielpflanzen führen.
Die Auflagen schränken daher die Anwendung im Vorauflauf ein:
NT 146: Fahrgeschwindigkeit max. 7,5 km/h, NT 145: mind. 300 l/ha Wasser mit 90% Abdriftminderung,
NT 170: Ausbringung bei max. 3 m/sec. Wind,
Abstand zu Allgemeinflächen, der bei vielen Clomazone Produkten 50m beträgt (NT 155) , bei einigen mikroverkapselten Produkten 20m (NT 154 -> Gamit 36 AMT, Centium 36 CS), aber dann auch nur bei Soloanwendung.
NT 127: bei Temp. > 20 °C nur nachts fahren, bei Temp. > 25°C keine Anwendung.
Die Internetseite des DWD gibt aktuelle Hinweise auf die Anwendungsbedingungen für Clomazone: https://www.dwd.de/DE/leistungen/clomazone/clomazone.html Es ist sinnvoll, sich die angekündigten Witterungsbedingen auszudrucken und bei der Anwendung mitzuführen.
Metazachlor
Metazachlor als Kombinationspartner zu Clomazone ist ein breit wirksamer Wirkstoff gegen Kamille, Vogelmiere und andere Unkräuter. Vor allem ist der Wirkstoff auf Standorten mit Ackerfuchsschwanz ein wichtiger Baustein in der Fruchtfolge. Bei der derzeitigen, angespannten Verfügbarkeit von Propyzamid (Kerb usw.) ist auf schweren Flächen mit Ackerfuchsschwanz in diesem Jahr eine Metazachlor-Aufwandmenge von 750 g/ha empfehlenswert, um den ersten Druck aus der Fläche zu nehmen. Auf leichteren Standorten ohne stärkern Ackerfuchsschwanzbesatz sollte die Metazachlor-Aufwandmenge 500 g/ha möglichst nicht überschreiten, um die Versickerung des Wirkstoffs und damit Metabolitenfunde im Grundwasser zu minimieren.
Standorte mit normaler Mischverunkrautung inkl. Rauken:
Auflagen: NT 127, 145, 146, 149, 152, 153, 154 (Clomazone)
2. Produktempfehlungen zur Nachlage ab dem 2-Blatt-Stadium bei Kamille, Kornblume, Mohn, Storchschnabel, Schierling, Erdrauch, Krummhals / Ochsenzunge:
Achtung: Mischungsmöglichkeiten bei Belkar beachten:
Belkar kann mit Synero 30 SL, Insektiziden, Graminiziden (Gallant Super, Focus Aktiv Pack, Panarex) oder Fungiziden (Folicur, Toprex, Tilmor) und Bordünger gemischt werden. Zur Behandlung mit anderen Mitteln sollte ein Abstand von mind. 7 Tage eingehalten werden. Der Einsatz von metconazolhaltigen Wachstumsreglern im Herbst wird bei Anwendung von Belkar nicht empfohlen.
Stand: 2021 *länderspezifischer Mindestabstand
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