Die bislang kühlen Temperaturen und Nachtfröste habe den Vegetationsstart verzögert. Laut dem aktuellen Wetterbericht scheinen sich nun die Temperaturen aber im hohem einstelligen Bereich einzupendeln. Nachtfröste sollen weitestgehend ausbleiben. Die vorhergesagte Witterung wird vermutlich zu wüchsigen Bedingungen in den Beständen führen. Damit ergeben sich gute Anwendungsbedingungen für die Anwendung von Herbiziden gegen Unkräuter im Getreide. Hohe Wirkungsgrade werden meist erreicht bei kleinen Unkräutern, wüchsiger Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit. Grundlage für die Bekämpfungsentscheidung sollte eine Unkrautbonitur im Frühjahr sein. Die Bekämpfung richtet sich nach Schadschwelle bzw. nach der standortspezifischen Besatzdichte verschiedener Leitunkräuter.
Bei der Unkrautbekämpfung im Frühjahr ist das Einsatzfenster etwas breiter, allerdings haben sich auch hier eher zeitige Maßnahmen bewährt, zumal dadurch auch Probleme bei Mischungen z.B. mit Wachstumsreglern vermieden werden können. Für den zeitigen Einsatz sind vor allem Sulfonylharnstoffprodukte geeignet, die gegen eine breite Mischverunkrautung und auch zur Bekämpfung des Hundskerbels eingesetzt werden. Hundskerbel wird zu einem zunehmenden Problem in vielen Regionen. Der wichtigste Wirkstoff zur Bekämpfung des Hundskerbels ist Metsulfuron (z.B. Croupier OD, Dirigent SX, Concert SX)). Einige Sulfonylharnstoffe, wie z.B. Metsulfuron, Iodosulfuron, Propoxycarbazone können bei ausgeprägter Frühjahrs- und Sommertrockenheit zu Auflaufproblemen im nachfolgenden Raps führen. Bei der Fruchtfolgeplanung ist das zu berücksichtigen. Für eine ausreichende Breitenwirkung ist es teilweise erforderlich sogenannte „Breitbandherbizide“ mit einem weiteren Präparat zu ergänzen, um z. B. eine ausreichende Wirkung gegen einen hohen Besatz mit Klettenlabkraut zu erreichen.
Bei Tankmischungen sind die Mischbarkeit, Kulturverträglichkeit und die Anwendungsansprüche der Einzelkomponenten zu berücksichtigen.
Empfehlungen zur Bekämpfung von Unkräutern im Wintergetreide (Frühjahr):
Wählen Sie hier die Strategie aus der oberen Grafik aus, um mehr Informationen zu erhalten:
Nicht nur das Getreide ist gut durch den Winter gekommen, auch der Ackerfuchsschwanz zeigt bereits weiße Wurzelspitzen und hat sich teilweise schon kräftig entwickelt. Ab dem 16. März dürfen die Ackerfuchsschwanzherbizide mit der Auflage NW 800 auf drainierten Flächen eingesetzt werden.