Aufgrund der fehlenden Niederschläge im August, konnte das Ausfallgetreide direkt nach der Getreideernte nur schwierig zum Auflaufen angeregt werden, dementsprechend kann in diesem Jahr häufig ein verhältnismäßig hohes Maß an Ausfallgetreide im Raps beobachtet werden. In vielen Fällen befindet sich das Auslaufgetreide im 2-3 Blattstadium und darüber hinaus ist vielerorts bereits mit FOP’s (z.B. Agil-S oder Targa Super) behandelt worden.
Sind jedoch neben dem Ausfallgetreide auch Ackerfuchsschwanz und Trespen auf der Fläche vorhanden, ist die Wirkung der FOP’s oftmals nicht mehr ausreichend. Bei schwer bekämpfbarem Ackerfuchsschwanz hat sich in den letzten Jahren neben dem Wirkstoff Cycloxidim aus dem Focus Aktiv Pack (Focus Ultra + Dash) vor allem der Einsatz des Wirkstoffs Clethodim (Vextadim 240 EC oder Select 240 EC) bewährt. Auch diese beiden Produkte werden zusammen mit einem Additiv angewendet, Select gibt es im Pack mit Radiamix, Vextadim wird im Pack mit Vexzone vertrieben. Für Ackerfuchsschwanz gilt, dass für eine gute Wirkung bereits mind. 2 Blätter ausgebildet sein sollten. Morgendlicher Tau bzw. eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 60% verbessern die Benetzung der Gräser und damit auch die Wirkung. Insgesamt sollten die Witterungsbedingungen wüchsig sein.
Unsere Empfehlung von Graminiziden gegen Ungräser (Ackerfuchsschwanz, Trespen)
Beim Einsatz von Vextadim 240 EC oder Select 240 EC sollten folgende Parameter aufgrund der Verträglichkeit beachtet werden:
warme Temperaturen (>10°C), trockene Blätter
möglichst im September behandeln, nicht nach dem 15. Oktober
keine Mischung mit Carax oder Toprex, Mischung mit reduzierten Mengen von z.B. Tilmor oder Folicur/Tebuconazol bis max. Ende September
In ca. 14 Tagen beginnt die neue Rapsaussaat. Die Verfügbarkeit von Rapsherbiziden ist aktuell bei einigen Produkten stark eingeschränkt. Aufgrund von Problemen in der Lieferkette steht kein Fuego Top zur Verfügung. Die Rapsfläche insgesamt wird deutschlandweit vermutlich leicht ansteigen. So ist es anzuraten, sich rechtzeitig mit der Herbizidstrategie im Raps und möglichen Produktalternativen zu beschäftigen.
ZUM FACHBEITRAG
Rapserdfloh im Bestand - was nun?
Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren war der Zuflug des Rapserdflohs in die jungen Rapsbestände bis Ende letzter Woche eher verhalten. Vielerorts befindet sich der Raps schon im 2-4 Blatt Stadium, die Gefahr des Fraßschadens im Keimblattstadium mit Totalausfällen ist daher zurzeit nicht mehr sehr groß. Dennoch läuft der Raps auf den Flächen teilweise verzettelt auf.