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Tipps für mehr Erfolg mit Zwischenfrüchten

Zwischenfrüchte sind nicht nur ertragsstark, sie bieten auch viele Vorteile für die Fruchtfolge und die Umwelt. Zum einen dient der Anbau von Zwischenfrüchten der Flächenbegrünung mit anschließender Einarbeitung der Pflanzenrückstände in den Boden (Gründüngung) und trägt damit zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit sowie zum Schutz von Boden und Grundwasser bei. Zum anderen werden Zwischenfrüchte zur Erzeugung von Biomasse und zur Produktion von Futter genutzt: das Futter wird insbesondere in der Rindviehhaltung eingesetzt oder zur Biogasproduktion verwendet. myAGRAR gibt einen Überblick, welche Aspekte in diesem Fall entscheidend sind und worauf Sie bei der Wahl der Zwischenfrüchte achten sollten.

Zwischenfrüchte nur als Sommerung?

Beim Anbau von Zwischenfrüchten wird zwischen Sommer- und Winterzwischenfrüchten unterschieden. Die Trockenmasseerträge der Sommerzwischenfrüchte werden überwiegend durch den jeweiligen Standort, Saattermin sowie vorliegende Witterungsbedingungen geprägt. Eine große Anzahl an Pflanzenarten kann genutzt werden, welche je nach Aussaattermin bis zu vier Monate wachsen kann.

Winterzwischenfrüchte liefern Futter im Frühjahr

Für die Überwinterung sind deutlich weniger Zwischenfruchtarten geeignet, da diese eine gewisse Winterhärte aufweisen müssen. Wenn die Bestände im Herbst und nochmals im darauffolgenden Frühjahr genutzt werden, ist eine Kombination aus Sommer- und Winterzwischenfrüchten möglich. Winterharte Zwischenfrüchte werden in der Regel im Spätsommer bis Herbst ausgesät. Zur Futtergewinnung finden sie dann im nächsten April oder Mai Verwendung. Der Anbau von Winterzwischenfrüchten erfolgt meist risikolos. Schwierig wird er nur, wenn dem Boden auf leichten Standorten in einem trockenen Frühjahr zu viel Wasser entzogen wird. Dann besteht die Gefahr, dass die Entwicklung der Nachfolgefrucht eingeschränkt wird.
Zwischenfrüchte als starke Futterlieferanten
Wenn Zwischenfrüchte zur Futtergewinnung angebaut werden, wird häufig auf Weidelgräser und Grünroggen zurückgegriffen. Sie werden gerne aufgrund ihrer Futterqualität ausgewählt, unterliegen in der Fütterung keiner Mengenbegrenzung, weisen gute Vergärbarkeitseigenschaften und einen nur geringen Anfall an Sickersaft auf. Außerdem lassen sie sich in der Regel gut silieren.

Zwischenfrüchte für Biogasanlagen

Zur Produktion von Biomasse gewinnen Zwischenfrüchte aufgrund der Flächenknappheit zunehmend an Bedeutung, da sie Biomasse außerhalb der Anbauzeiträume von Hauptfrüchten erzeugen. Da speziell bei Kreuzblütlerarten eine große Menge an Sickersaft anfällt, wird auch hier gerne auf die Zwischenfrüchte, die zur Futtergewinnung genutzt werden, zurückgegriffen. Insbesondere Ölrettich und Senf lassen sich hervorragend in Energiefruchtfolgen integrieren. Mit einer kurzen Anbauzeit von zehn Wochen erzeugt Senf einen verhältnismäßig hohen Trockenmasse- und Trockensubstanzgehalt.

Wasserversorgung ist entscheidend für den Ertrag

Insgesamt ist die Ertragsleistung von Zwischenfrüchten stark standort- und witterungsabhängig. Welsches Weidelgras erzielt auf trockenen Sandböden im Winterzwischenfruchtanbau beispielsweise deutlich geringe Erträge als Grün- und Futterroggen. Auf Standorten mit einer guten Wasserversorgung zeigt das Welsche Weidelgras hingegen Ertragsvorteile.

 

Zwischenfrüchte, die in erster Linie zur Futter- und Biogasnutzung eingesetzt werden:

  • Einjähriges Weidelgras: zwei Aufwüchse bei früher Aussaat und ausreichend Niederschlägen möglich, je nach Sortenwahl und Witterung bereits nach sechzig Tagen erntbar, in der Fütterung keine Mengenbegrenzung (aber auf Struktur achten), geringe Winterhärte
  • Welsches Weidelgras: energiereich, aber strukturarm; in der Fütterung keine Mengenbegrenzung (aber auf Struktur achten), überjährige Nutzung möglich, jedoch mit Ertragseinbußen
  • Winterroggen: ertragssicher und spätsaatverträglich, keine Mengenbegrenzung in der Fütterung, kurze Vegetationszeit im Frühjahr von 45 bis 60 Tagen

Zwischenfruchtsortiment im Shop für den Futterbau

Im myAGRAR-Shop finden Sie eine große Auswahl an Zwischenfrüchten – sowohl Einzelkomponenten als auch Mischungen: Zum Sortiment. Für jene, die sich eine Zusammensetzung optimal zugeschnitten auf bestimmte Fruchtfolgen wünschen, führt der Online-Shop zehn Varianten aus dem KWS-Zwischenfruchtprogramm Fit4Next auf.

Speziell zur Futtergewinnung werden folgende Empfehlungen gegeben:

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  • ist eine greeningfähige Zwischenfruchtmischung, die für Mais- und Getreidefruchtfolgen geeignet ist und durch ihre Zusammensetzung hohe Nährstoffmengen in der Biomasse speichert.
  • Die Mischung besitzt eine gute unkrautunterdrückende Wirkung und zeichnet sich durch eine geringe Nährstoffauswaschung aus, sodass sie sich für den Anbau in Wasserschutzgebieten eignet.
  • Komponenten: Gelbsenf 15%, Ölrettich 15%, Leindotter 32%, Tatarischer Buchweizen 38%
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  • ist eine greeningfähige Zwischenfruchtmischung, die eine Doppelnutzung ermöglicht, da sie zusätzlich als Futterreserve genutzt werden kann.
  • Die Mischung ist winterhart und bietet durch den durchgehenden Pflanzenbewuchs bis ins Frühjahr einen Erosionsschutz sowie eine bessere Befahrbarkeit der Fläche.
  • Komponenten: Welsches Weidelgras 58%, Rotklee 31%, Weißklee 11%

Stand: 21.06.2021

Das wichtigste in Kürze:

✅Worauf kommt es bei der Wahl von Zwischenfrüchten zur Futternutzung an?

Beim Anbau von Zwischenfrüchten zur Futternutzung ist neben der Futterproduktion vor allem die Futterqualität wesentlich. Vorzugsweise wird auf Zwischenfrüchte zurückgegriffen, die eine möglichst hohe Energiedichte aufweisen, in der Fütterung keiner Mengenbegrenzung unterliegen, gute Vergärbarkeitseigenschaften aufweisen und bei denen kein oder nur wenig Sickersaft anfällt.

✅Worauf kommt es bei der Wahl von Zwischenfrüchten zur Biogasnutzung an?

Beim Anbau von Zwischenfrüchten zur Biogasnutzung werden gezielt Zwischenfrüchte ausgewählt, die viel Biomasse bilden und wenig Sickersaft erzeugen. Gerne wird der Aufwuchs von Senf, Ölrettich, Sommerraps, Sommergetreide, Welschem und Einjährigen Weidelgras für die Biogasanlage verwendet. Zwischenfrüchte sollten möglichst in Biogasanlagennähe aufgebaut werden, da der Transportaufwand relativ hoch ist. 23 Hektar Zwischenfrucht ersetzen circa sechs Hektar Mais.