Septoria-Infektion im Winterweizen
Zum Monatswechsel April/Mai sind jetzt vielerorts Niederschläge gefallen. In den meisten Regionen hat die Blattnässedauer im Weizen um den 01. Mai herum mehr als 36 Stunden betragen. Es ist daher von einer Infektion mit Septoria tritici auszugehen, zumal auf den unteren Blattetagen Ausgangsinokulum vorhanden war.
Auf Flächen, wo in den vergangenen 7-10 Tagen eine Fungizidmaßnahme durchgeführt wurde, sollte die Infektionsphase noch abgedeckt gewesen sein. Dort, wo die letzte Fungizidanwendung schon länger als 2 Wochen zurück liegt oder noch gar kein Fungizid bisher eingesetzt wurde, sollte jetzt zügig eine Behandlung erfolgen.
Viele Weizenbestände befinden sich zwischen BBCH 32 und 37, das Fahnenblatt ist meist noch nicht geschoben. Um die Infektion der letzten Tage noch zu unterbinden, sind jetzt Produkte mit einer guten Kurativleistung gefragt. Dafür kommen beispielsweise carboxamidhaltige Produkte oder auch Produkte mit dem neuen Wirkstoff Revysol in Frage. Aufwandmengenreduzierungen gehen vor allem zu Lasten der Kurativleistung.
Carboxamidhaltige Produkte werden normalerweise bevorzugt im Fahnenblatt eingesetzt. Sie haben in dieser Situation aber eine bessere kurative Wirkung gegen Septoria tritici als die Azole Prothioconazol oder Epoxiconazol. Zu beachten ist, dass carboxamidhaltige Produkte nur einmal in der Vegetation eingesetzt werden sollten.
Unsere Empfehlungen gegen Septoria tritici im Weizen nach erfolgter Infektion
Carboxamidprodukte:
1,5 – 2,0 l/ha Adexar (NW 605: 75% = *) 1
Oder 1,2 – 1,5 l/ha Ascra Xpro (NW 605: 90% = *, NW 701 bei 1,5 l/ha)
Oder 0,8 – 1,0 l/ha Elatus Era (NW 605: 90% = 5m)
Oder 0,8 – 1,0 l/ha Gigant (NW 605: 75% = *)
Das neue Azol Revysol aus dem Produkt Revystar + Flexity besitzt eine sehr gute Wirkung gegen Septoria tritici und hat im Vergleich zu den herkömmlichen Azolen auch noch eine bessere Kurativwirkung, die bei ca. 5 Tagen liegt. Daher wäre auch dieses Produkt jetzt sehr gut geeignet. Das Produkt Flexity hat neben der guten Wirkung auf Halmbasiserkrankungen auch eine vorbeugende Mehltauwirkung.
Azolprodukte:
1,0 l/ha Revystar + 0,5 l/ha Flexity (NW 605:75% = *)
*länderspezifischer Mindestabstand