In den meisten Kulturen ist die Bestandesführung abgeschlossen und die nächste Maßnahme wird somit die Ernte sein. Insbesondere die Weizenernte steht in den meisten Regionen Deutschlands noch aus. Nutzen Sie daher die verbleibende Zeit, um Ihre Lagerstätten für das neue Erntegut vorzubereiten um einem Schädlingsbefall bestmöglich entgegenzuwirken. Sollten in den vergangenen Jahren keine Probleme mit Käfern o. Ä. aufgetreten sein, so ist in der Regel eine sorgfältige Reinigung mit einem Industriestaubsauger und/oder Hochdruckreiniger ausreichend. Für den Fall, dass jedoch ein Vorjahresbefall zu verzeichnen war bzw. benachbarte Lagerstellen befallen waren, ist eine Behandlung mit einem der unten aufgeführten Präparate dringend anzuraten. Achten Sie auch beim Einsatz von Bioziden auf die Aufzeichnungspflicht!
Hinweis: Auch Nützlinge kommen in der Lagerhaltung zum Einsatz. Hierzu zählen die Lagererzwespe gegen Larven verschiedenster schädlicher Käferarten, die Mehlmottenschlupfwespe gegen alle vorratsschädlichen Zünslermotten und die Trichogramma evanescens-Schlupfwespe gegen die Eier von Lebensmittelmotten.
9 Tipps zur Lagerhygiene
1. Getreidelager sorgfältig reinigen (Industriestaubsauger, Hochdruckreiniger) und evtl. noch vorhandene Getreide-Restmengen separieren. 2. Getreidelager ggf. mit Insektiziden oder Bioziden behandeln, falls Vorjahresbefall vorhanden war oder Nachbargebäude befallen sind (kritisch und intensiv prüfen!). 3. Ritzen und Fugen abdichten und Hohlräume vermeiden. 4. Getreide trocken einlagern (<14,5% Kornfeuchte). 5. Feuchteinseln im Getreide vermeiden. 6. Lager belüften und kühlen (nachts Temperaturen <15 °C bei einer Luftfeuchte <60 %). 7. Lager regelmäßig auf Schädlinge, Feuchtigkeit und Temperatur kontrollieren. 8. Befallenes Getreide umlagern. 9. Getreide vor der Vermarktung nochmals prüfen.