So bekämpfen Sie Ratten und Mäuse erfolgreich
Wanderratten und Mäuse suchen sich nach der Ernte im Herbst einen warmen Rückzugsort für die Wintermonate. Den finden sie gern im Getreidelager, in den Isolierungen des warmen Schweinestalls, im Kuhstall oder auch im Rinderstall. Das Problem für jeden landwirtschaftlichen Betrieb: Die Ratten können nicht nur Fraßschäden verursachen, sondern sorgen auch für die Verschmutzung von Futter und können zudem Krankheiten übertragen. myAGRAR gibt Ihnen Tipps, worauf Sie bei der Bekämpfung der unerwünschten Nagetiere achten sollten.
Warum ist die Bekämpfung von Mäusen und Ratten wichtig?
Ratten und Mäuse bedienen sich nachts an vollen Futtertrögen oder zugänglichen Futtersäcken. Die Schadnager verursachen dabei nicht nur erhebliche Vorrats- und Materialschäden, sondern übertragen auch Viren, Bakterien, Pilze und Würmer, die für Menschen und Tiere gefährlich werden können.
Der Schadfraß an Nahrungs- und Futtermitteln stellt auch ein Problem dar. Die Schäden entstehen durch den Verzehr von beträchtlichen Mengen an Futter, sowie durch die Verunreinigung durch Exkremente. Auch das Anfressen von Gebäuden und Isolierungen sowie von Kabelbäumen an Fahrzeugen und Geräten kann große Schäden verursachen.
Prüfen Sie: Wie neu und wie schwerwiegend ist der Rattenbefall?
Zwischen Ratten und Mäusen gibt es beim Verhalten erhebliche Unterschiede: Ratten bauen sich ein weitverzweigtes Gangsystem, sind nachtaktiv und bevorzugen geschützte Fraßstellen. Mäuse hingegen halten sich in einem eng begrenzten Bereich auf, den sie mehrmals am Tag intensiv untersuchen. Klare Anzeichen für einen aktuellen Befall sind frischer Kot, Nagespuren und Laufspuren. Ob die Tiere womöglich schon abgewandert sind, lässt sich beispielweise feststellen, indem eine dünne Schicht Sand oder Mehl ausgestreut wird und am nächsten Tag nach Laufspuren kontrolliert wird.
Wo und wie verteile ich Mäuse- und Rattenköder richtig?
Für eine erfolgreiche und nachhaltige Bekämpfung ist die Planung und konsequente Durchführung der Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich. Die Bereiche, in denen sich die Schadnager aufhalten, sollten bis zur Bekämpfung nicht verändert werden, da sich die Tiere sonst wahrscheinlich einen anderen Unterschlupf suchen. Die Köder sollten nicht zugänglich für Menschen, Nutztiere und auch Haustiere sein, dafür eignet sich zum Beispiel die Ablage der Köder in Köderstationen. Zu Beginn kann die Köderstelle erst mit giftfreiem Futter bestückt werden, so verlieren die Nager die Scheu vor der für sie neuen Futterstelle. Anschließend können die Giftköder ausgelegt werden.
Dokumentieren Sie jede Maßnahme
Die Dokumentation getätigter Maßnahmen gegen Ratten und Mäuse auf dem Hof und im Stall ist immer sinnvoll. Sie kann bei erneuter Bekämpfung oder bei Anfragen von Behörden, beispielsweise im Rahmen der Cross Compliance Regelungen, hilfreich sein. Unser Tipp: Erstellen Sie als erstes einen Lageplan Ihres gesamten Betriebes und zeichnen Sie die Köderstellen ein. Die Köder werden an Stellen mit sichtbarer Ratten- und Mäuseaktivität, wie Nageschäden oder Kotresten, ausgelegt. Dokumentieren Sie in einer einfachen Liste das Anwenderdatum, die Position des Köders, das verwendete Mittel sowie den Erfolg der Bekämpfung.