In den letzten Tagen kam es aufgrund der anhaltenden Schönwetterperiode mit Tagestemperaturen über 15 °C und Sonnenschein vermehrt zum Zuflug von Rapsglanzkäfern in den Winterraps. Je nach Region befinden sich die meisten Rapsbestände derzeit in BBCH 50-53. Bekämpfungsmaßnahmen gegen Rapsstängelrüssler sind Ende der vergangenen Woche vielfach durchgeführt worden.
In den nächsten 10 Tagen wird es deutlich kälter, vorhergesagt sind Nachttemperaturen bis in den Frostbereich. Es ist davon auszugehen, dass der Umschwung der Wetterlage den Schädlingszuflug bremsen wird. Allerdings kann auch weiterhin eine Schadwirkung von den bereits eingeflogenen Rapsglanzkäfern ausgehen, weshalb die Kontrolle der Rapspflanzen beibehalten werden sollte.
Je nachdem, ob und in welcher Intensität die Frostnächte eintreten, besteht unter anderem die Gefahr, dass die Knospen geschädigt werden. Hier ist es dann besonders wichtig, zusätzliche Fraßschäden zu reduzieren und bei einer Überschreitung der Schadschwelle eine gezielte Insektizidmaßnahme zu setzen. Ausschlaggebend ist der Befall der Knospen an den Haupttrieben. In gut entwickelten Beständen liegt die Schadschwelle bei zehn Käfern pro Haupttrieb. In geschwächten Beständen liegt diese bei fünf Käfern pro Haupttrieb.
Zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers stehen immer weniger Wirkstoffe zur Verfügung. So wird in der Saison 2022 zum letzten Mal eine Rapsglanzkäfer-Behandlung mit Indoxacarb-Produkten, wie Avaunt oder Sindoxa möglich sein. Mit einer Verkaufs- und Aufbrauchfrist bis 19.09.2022 wurde die Zulassung aller Indoxacarb-haltigen Produkte (u.a. Avaunt und Sindoxa) widerrufen.
Unsere Produktempfehlungen bei Rapsglanzkäfern vor der Blüte:
In den vergangenen Tagen hat das Streckungswachstum im Winterraps eingesetzt. Durch ausgebrachte Nährstoffe und den zunächst weiterhin vorhergesagten warmen und wüchsigen Bedingungen ist eine rasche Zunahme der Blatt- und Stängelmasse wahrscheinlich.