Rapserdfloh im Bestand - was nun?

Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren war der Zuflug des Rapserdflohs in die jungen Rapsbestände bis Ende letzter Woche eher verhalten. Vielerorts befindet sich der Raps schon im 2-4 Blatt Stadium, die Gefahr des Fraßschadens im Keimblattstadium mit Totalausfällen ist daher zurzeit nicht mehr sehr groß. Dennoch läuft der Raps auf den Flächen teilweise verzettelt auf, wie so oft stehen auf den Lehmkuppen Pflanzen noch im Keimblattstadium und auf anderen Teilen der Flächen bereits im 4-Blatt-Stadium.

Aktuelle Situation

In den Gelbschalen sind bisher nur wenige Rapserdflöhe zu finden, aber es häufen sich in den letzten Tagen die Beobachtungen von Fraßlöchern in den Blättern. Noch sind die Erdflöhe sehr lichtempfindlich und daher erst nach der Dämmerung aktiv. Das mag auch der Grund für die geringen Funde in den Gelbschalen sein, denn die Tiere werden von ihnen nicht aktiv angezogen („Nachts sind alle Katzen grau“), sondern fallen eher zufällig in die Gelbschale.

Wie sieht die Bekämpfungsentscheidung aus?

Sind die Rapspflanzen verzettelt aufgelaufen, d.h. es stehen noch viele Pflanzen im Keimblattstadium auf der Fläche, sollte eine Bekämpfung der Rapserdflöhe zügig erfolgen, wenn in der Dunkelheit Aktivität auf der Fläche erkennbar ist. Die kleinen Pflanzen werden oftmals stärker befallen als die größeren.

Befindet sich der Raps bereits überwiegend im 2-4 Blatt-Stadium, ist die Gefahr des direkten Fraßschadens erstmal geringer, wenn nicht gerade massiver Zuflug stattfindet. In diesen Fällen geht es dann eher um die Verhinderung der Eiablage, die nach einem ca. 10-tägigen Reifungsfraß beginnt. Im Laufe dieser Zeit verlieren die Käfer ihre Lichtempfindlichkeit und sind dann auch tagsüber im Bestand und in den Gelbschalen zu finden. Hier gilt nach wie vor die Bekämpfungsschwelle von 50 Käfern pro Gelbschale innerhalb von drei Wochen.

Zum Zeitpunkt der Eiablage kann in diesem Jahr auch das Produkt Exirel zum Einsatz kommen. Exirel hat eine Notfallzulassung im Raps gegen den Erdfloh im Herbst. Der Vorteil liegt darin, dass dieses Produkt eine teilsystemische Wirkung auch gegen bereits geschlüpfte Larven besitzt sowie eine temperaturunabhängige Dauerwirkung von bis zu 14 Tagen. Außerdem kann die Resistenzausbreitung der Erdflöhe gegenüber den Pyrethroiden durch den Wirkstoffwechsel vermindert werden.

Produktempfehlung zur Erdflohbekämpfung im Raps

Sie haben viele kleine Rapspflanzen und möchten eine schnelle Anfangwirkung erzielen? Dann sind die beiden Produkte genau richtig:

Bulldock Top

Wirkstoffe:
50 g/kg lambda Cyhalothrin

Aufwandmenge:
150 g/ha Bulldock Top max. 1 Anwendung

Anwendungszeitpunkt:
im Keimblattstadium

Auflagen:
NW 605: 90%=5m, NT 108

  1. Karate Zeon
    10
    Karate Zeon
    104,87 €
    zzgl. 19% MwSt.zzgl. Versandkosten
    96,64 € / 1 l
Karate Zeon

Wirkstoffe:
100 g/l lambda-Cyhalothrin

Aufwandmenge:
75 ml/ha Karate Zeon max. 2 Anwendungen

Anwendungszeitpunkt:
im Keimblattstadium

Auflagen:
NW 607: 90%=5m, NT 108

 
Sie haben größere Rapspflanzen im Bestand und möchten die Eiablage verhindern? Dann ist dieses Produkt genau richtig:

  1. Exirel®
    16
    Exirel®
    165,77 €
    zzgl. 19% MwSt.zzgl. Versandkosten
    165,77 € / 1 l
Exirel®

Wirkstoffe:
100 g/l Cyantraniliprole

Aufwandmenge:
0,4 l/ha Exirel®

Anwendungszeitpunkt:
im 2-4-Blatt-Stadium

Auflagen:
NW 609: *, NT 102, NG 364**, B1


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Unkräuter im Raps erfolgreich bekämpfen!

In ca. 14 Tagen beginnt die neue Rapsaussaat. Die Verfügbarkeit von Rapsherbiziden ist aktuell bei einigen Produkten stark eingeschränkt. Aufgrund von Problemen in der Lieferkette steht kein Fuego Top zur Verfügung. Die Rapsfläche insgesamt wird deutschlandweit vermutlich leicht ansteigen. So ist es anzuraten, sich rechtzeitig mit der Herbizidstrategie im Raps und möglichen Produktalternativen zu beschäftigen.

ZUM FACHBEITRAG

Herbizidstrategie im Getreide

Bei der Produkt- und Wirkstoffauswahl für den Herbizideinsatz im Getreide hat sich zum letzten Jahr kaum etwas geändert. Die Witterung und insbesondere die Bodenfeuchte beeinflussen maßgeblich den Anwendungstermin der Bodenherbizide. Unterschiede zwischen den Produkten gibt es neben der Wirkstoffkombination vor allem im Zulassungsumfang und bei den Auflagen.

* = länderspezifischer Mindestabstand

** = NG 364: Auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres keine zusätzliche Spritzanwendung von Mitteln, die den Wirkstoff Cyantraniliprole enthalten. (Lumiposa-gebeiztes Saatgut darf mit einem der beiden genannten Produkte behandelt werden.)

Stand: 16.09.2022

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