Die Ernte 2022 steht an und damit startet in wenigen Wochen schon die Rapsbestellung. Damit rückt für Landwirte die Sortenwahl beim Raps in den Fokus der kurzfristig nötigen Entscheidungen. Raps ist eine Kultur, die eine Fruchtfolge auflockern und viele positive Eigenschaften einbringen kann. Sie hinterlässt eine gute Bodengare und bietet der Folgekultur ein gutes Angebot an Nährstoffen. Einige Jahre lang war die Anbaufläche für Raps in Deutschland stark zurückgegangen. Schwierige Umweltbedingungen und der Wegfall neonikotinoider Wirkstoffe in Beizen haben den Anbau von Raps erschwert. Doch bereits im letzten Jahr gab es jedoch wieder eine Zunahme der Rapsanbaufläche. Neue Sorten, die gute Ertragssicherheit bieten und bessere Marktperspektiven rechtfertigen den Anbau des Rapses wieder. Vor alle die zuletzt stark gestiegene Preise für Raps machen den Anbau der Ölfrucht auch für das Erntejahr 2023 sehr attraktiv. Worauf sollte bei der Auswahl der Rapssorte für die Aussaat 20222 unbedingt geachtet werden? myAGRAR gibt Tipps für die Sortenwahl.
Worauf sollte bei der Sortenwahl geachtet werden?
Unter dem Strich ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht letztendlich die Marktleistung entscheidend bei der Sortenwahl. Für die Sortenbeurteilung sind aus diesem Blickwinkel sowohl die Kornertragsleistungen als auch die Ölgehalte wichtig. Beim Verkauf von Raps sind gerade die Preiszuschläge für hohe Ölgehalte eben auch von wirtschaftlich von Bedeutung.
Ackerbauliche Aspekte bei der Sortenwahl
Aus ackerbaulicher Sicht spielt neben der Marktleistung die Ertragssicherheit eine bedeutende Rolle. Dazu zählen Aspekte, wie die Standfestigkeit, das Auswinterungsrisiko und die Toleranz bzw. Resistenz gegenüber Krankheiten, sowie das Abreifeverhalten. Unnötige Risiken, die das Ertragsniveau gefährden können, sollten beim Raps durch eine optimale Sortenwahl vermieden werden.
Wie in anderen Kulturen muss auch die Rapssorte an den Standort angepasst sein. Ein weiterer Aspekt ist der Saatzeitpunkt. Hybridsorten sind eher für Spätsaaten geeignet als Liniensorten. Auf Problemstandorten mit hohem Krankheitsdruck besteht häufig die Möglichkeit auf Tolerante und resistente Sorten zurückzugreifen.
Unterschied Hybridsorte – Liniensorte
Ein wichtiger Unterschied bei Rapssorten ist der Fakt, ob es sich um eine Hybridsorte oder eine Liniensorte handelt. Bei Raps tritt ein großer Heterosiseffekt auf. Die Hybridsorten zeichnen sich meist durch eine insgesamt höhere Vitalität durch ein kräftiges Wurzelsystem, ihre Robustheit und ihre zügige Herbstentwicklung aus. Diese Hybridsorten sind eher für Spätsaaten geeignet. Liniensorten hingegen sind eher für frühere Saattermine geeignet, da sie eine langsamere Herbstentwicklung haben.
Was tun gegen Kohlhernie?
An Standorten mit sich häufenden Problemen mit Kohlhernie kann der Anbau resistenter Sorten eine Chance sein. Aber nur dort, wo der Status als Verdachtsfläche eindeutig ist, sollte diese Option genutzt werden. Denn aus längerfristiger Perspektive ist es wichtig, dem Erreger nicht durch übermäßigen Anbau der derzeit verfügbaren resistenten Sorten die Chance zum Überwinden der Resistenz zu geben.
Die Sortenwahl legt den Grundstein für eine erfolgreiche Ernte. Nur mit der passenden Sortenwahl kann der Raps, die ackerbaulichen Vorteile, die er in der Fruchtfolge bietet voll entfalten. Bei der Auswahl der Sorte empfiehlt es sich auf die eigene Erfahrungen, vorjährige Landessortenversuche und nicht zuletzt auch das Ranking der stärksten Sorten zu achten.
Im myAGRAR-Onlineshop finden Sie eine große Auswahl an Rapssorten. Sowohl Hybride als auch Liniensorten stehen zur Auswahl.
Hier drei empfehlenswerte Rapssorten im Überblick: