Situation SommergetreideSituation Sommergetreide

Vor- und Nachteile der einzelnen Formulierungen

Die Metalle Mangan, Kupfer oder Zink liegen in Blattdüngern in unterschiedlicher Formulierung vor. Eine spezielle Formulierung ist das Chelat, bei dem die Metall-Ionen von einem Chelator fest umschlossen sind und zu einer sehr stabilen Verbindung führen. Chelate sind sehr effektiv und zeichnen sich durch eine schnelle Wirksamkeit aus. Sulfate oder andere Salze sind meist preisgünstiger, sie unterscheiden sich aber in Ihrer Wirkungsgeschwindigkeit und in ihrem Mischbarkeitsverhalten von Chelaten.

Vorteile von Chelaten:

  • Ideale Mischungspartner bei der kombinierten Spritzung von Blattdüngern und Pflanzenschutzmitteln:
    Aufgrund der hohen Stabilität von Chelatverbindung haben sie nur eine geringe Neigung, unerwünschte
    chemische Bindungen einzugehen, die die eigene aber auch die Wirkung des Pflanzenschutzmittels
    beeinträchtigen könnte
  • Sehr gute Pflanzenverträglichkeit
  • Unabhängig von der Qualität des Wassers:
  • Durch die Stabilität der Chelate gibt es kaum eine Reaktion mit den Kationen von hartem Wasser
  • Sehr gute Aufnahmeraten über das Blatt:
    Chelate sind voll wasserlöslich, werden sehr gut über das Blatt aufgenommen und in der Pflanze verteilt.

Nachteile von Chelaten:

  • Durch die komplexe Formulierung sind Chelate eher teurer als andere Formulierungen.
  • Chelate wirken zwar schnell, aber nicht sehr nachhaltig.
  • Chelate sind nicht sehr regenfest.
  • Die Nährstoffkonzentration ist bei Chelaten relativ gering . Die geringe Nährstoffkonzentration ist in der
    komplexen Bindungsform begründet.

Vorteile von Sulfaten und anderen Salzen:

  • Sulfate, Carbonate oder Oxide u.a. sind i.d.R. günstige Produkte.
  • Die Nährstoffgehalte sind deutlich hoher als bei Chelaten.
  • Sulfate u.a. wirken nicht so schnell, aber nachhaltiger.
  • Sulfate u.a. können zur pH-Wert Absenkung der Spritzbrühe genutzt werden.

Nachteile von Sulfaten und anderen Salzen:

  • Bei Sulfaten sind Fällungsreaktionen in der Spritzbrühe nicht auszuschließen:
    Sulfate können durch die versauernden Eigenschaften dazu führen, dass sie in der Spritzbrühe mit
    Pflanzenschutzmitteln reagieren und zu chemischen Reaktionen führen.
  • Sulfate sind eher abhängig von der Wasserqualität, beim Ansatz der Spritzbrühe wird häufig hartes Wasser
    eingesetzt. Hartes Wasser enthält Magensium- und Calcium-Kationen im Überschuß, die mit Sulfat-Anionen
    aus Mangansulfat oder Phosphaten unlösliche Trübungen bilden können. Diese ungelösten Substanzen we
    den nicht über die Blätter aufgenommen und können zu Schäden an Düsen und Filtern führen.
    • Aufnahmeraten sind nicht so hoch wie bei Chelaten.
    • Wirkung nicht so schnell wie bei Chelaten.
    • Salzwirkung der Sulfate kann zu Blattschäden führen.
    • Sulfate lösen sich schwerer in Wasser, die Wasseraufwandmengen sollten immer höher sein als bei Chelaten.

Unsere Empfehlung für Sie: 

Stand: 2020