Praxistipps: Verfügbarkeiten im Boden und Bedarf der Pflanze optimal nutzen
Verfügbarkeiten im Boden und Bedarf der Pflanze optimal nutzen
Für die Versorgung der Pflanze ist neben dem Gehalt der Nährstoffe im Boden auch deren Verfügbarkeit entscheidend. So nimmt z.B. die Verfügbarkeit von Mangan mit steigendem Sauerstoffgehalt im Boden ab, in leichten, lockeren Böden kann es daher zu starkem Manganmangel kommen. Das zeigt sich häufig anhand der grüneren Fahrspuren, weil dort aufgrund der Verfestigung des Bodens Mangan besser verfügbar ist. Ebenso kann ein zu hoher pH-Wert die Verfügbarkeit von Mangan, Kupfer oder Zink beeinträchtigen. Staunässe und Bodenverdichtung (Sauerstoffmangel) hat einen negativen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Eisen.
Der Bedarf der Kulturpflanzen an Spurennährstoffen ist unterschiedlich. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Entzüge in den wichtigsten Kulturen: Mikronährstoffentzug (g/ha)
Kultur
Mangan (g/ha)
Kupfer (g/ha)
Zink (g/ha)
Bor (g/ha)
Molybdän (g/ha)
Getreide (80 dt/ha)
500-800
50-60
300-400
40-50
1-2
Raps (35 dt/ha)
1300-2500
30-60
400-700
300-600
4-5
Mais (140 dt TM/ha)
2400-3600
100-200
310-380
130-250
3-4
Zuckerrüben (600 dt/ha)
600-700
80-90
250-350
450-600
4-5
Quelle: LfL, Getreidemagazin 2/2012, verändert
Da die Wirkungsdauer bei einer Blattdüngung begrenzt ist, können mehrere Blattdüngermaßnahmen in der Vegetation sinnvoll sein. Im Herbst ist die Versorgung mit Spurennährstoffen wichtig für die Frostresistenz und Überwinterungsleistung der Pflanzen. Im Frühjahr ist der Bedarf vor allem in der Hauptwachstumsphase am höchsten. Raps hat z.B. einen relativ hohen Bedarf an Bor für eine gute Blütenausbildung und den Fruchtansatz. Da dieser Nährstoff in der Pflanze kaum verlagert wird, ist eine mehrfache Anwendung in ca. 3 Gaben (Herbst und Frühjahr) sinnvoll. Auch Zuckerrüben haben einen hohen Borbedarf, bei Mangel kann es zur Herz- und Trockenfäule kommen.