Vorteile von Pflanzenkohle – Multitalent in der Schweinehaltung!
Vorteile von Pflanzenkohle – Multitalent in der Schweinehaltung!
Düngerechtliche Einschränkungen, Regularien, Auswirkungen des Klimawandels, zunehmende Wetter-kapriolen, etc. führen zu immer größeren landwirtschaftlichen Herausforderungen. Ein Ansatz diese zu meistern kann der Einsatz von Pflanzenkohle sein.
Was ist Pflanzenkohle überhaupt?
Als Pflanzenkohle wird pyrolytisch hergestellte Kohle bezeichnet. Dabei wird bei hohen Temperaturen und unter Luftabschluss pflanzliche Biomasse, wie z.B. Hackschnitzel verkohlt. Am Schluss entsteht ein Endprodukt mit besonderen Eigenschaften. Pflanzenkohle zeichnet sich durch ihre sehr poröse Struktur und einer sehr hohen spezifischen Oberfläche (200 - 600m²/g) aus, wodurch sie z.B. eine hohe Adsorptionsleistung aufweist oder auch ein ideales Habitat für Mikroorganismen darstellt. Der pH-Wert einer Pflanzenkohle liegt in der Regel zwischen 6 und 9.
Qualität – Pflanzenkohle ist nicht gleich Pflanzenkohle
Die Anzahl an Pflanzenkohleanbietern wächst stetig und die Preise für die Pflanzenkohle variieren dabei teilweise stark. Hier ist Vorsicht geboten! - Je nach Herstellungsverfahren und Ausgangs-material können Pflanzenkohlen völlig unterschiedliche Qualitäten und Eigenschaften aufweisen. Worauf sollten Sie als Käufer achten? - EBC - Zertifizierung - QS oder GMP+ Zertifizierung für Futterkohle - FiBL - Listung (Biobetriebe)
Einsatzmöglichkeiten und Effekte der Pflanzenkohle
Durch ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist die Pflanzenkohle leicht in die unterschiedlichen Phasen des betrieblichen Ablaufs/Alltags zu integrieren. Mit dem Einsatz in der Fütterung fördern Sie beispielsweise nicht nur die Gesundheit Ihrer Tiere, sondern auch Stallklima und Güllequalität verbessern sich.
Bereich
Fütterung
Stall
Gülle
Effekte
- Rückgang von Durchfallerkrankungen v.a. bei Jungtieren - Rückgang der Medikamenteneinsätzen beim Absetzen der Ferkel - Ruhigere Tiere - Bindung von Schad- und Giftstoffen - Reduktion von Kannibalismus - Verbesserung von Geruchsbelastung und Stallhygiene - Gesteigerte Fresslust möglich
- Aufnahme des Urins und den darin gelösten Nährstoffen - Reduktion der Bakterienbildung und -vermehrung - Reduktion der Geruchsbelastung in den Ställen - Verringerung von Klauenkrankheiten
- Bindet Nährstoffe der Gülle in pflanzenverfügbarer Form - Bietet Lebensraum für Mikroorganismen - Geruchsreduktion der Gülle - Reduzierte Ammoniak- und Lachgasemissionen - Reduzierte Auswaschung der Nährstoffe im Boden
Rapssorten mit frühen Ernteterminen machen es möglich, den Ausfallraps direkt nach der Erne durch ein mehrfaches Auflaufenlassen mit anschließender Bodenbearbeitung deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig wirkt sich diese Maßnahme positiv auf die weitere Fruchtfolge aus.
✅ Worauf sollte bei der Auswahl einer Rapssorte geachtet werden?
Bei der Wahl einer Rapssorte sollte nicht nur auf einzelne Ertragsleistungen oder Qualitätsmerkmale geachtet werden. Wichtig bei der Sortenwahl sind auch Vorteile wie Ertragssicherung und Resistenzeigenschaften, die entscheidend zur Risikominimierung beigetragen. Ertragsrisiken sowie Arbeitsspitzen lassen sich außerdem durch den Anbau mehrerer Rapssorten kompensieren.
✅ Auf welchen Standorten lohnt sich der Rapsanbau
Besonders geeignet für den Rapsanbau sind tiefgründige Lehmböden. Bei ausreichend Niederschlägen können auch schwere Böden oder humose Sandböden mit guter Nährstoffversorgung für den Rapsanbau in Frage kommen. Wenig geeignet sind tonige Böden mit Neigung zur Staunässe oder sehr leichte und flachgründige Böden.
Weiterer Fachbeitrag zum Thema:
Pflanzenkohle im Schweinestall!
Pflanzenkohle hat ein breites Wirkspektrum und kann in vielen Bereichen der Landwirtschaft eingesetzt werden. So setzt auch der Betrieb Doose aus Schleswig-Holstein Pflanzenkohle ein. Der folgende Bericht soll einen Einblick in die Einsatzmöglichkeiten der Pflanzenkohle aus der Praxis geben und wie sie helfen kann dem Ziel Kupierverzicht näher zu kommen.