Nährstoffmangel in Kartoffeln schnell und gezielt ausgleichen!
Nährstoffmangel in Kartoffeln schnell und gezielt ausgleichen!
Der Kartoffelanbau sieht sich in einem schwierigen Jahr. Der vielerorts in diesen Wochen ungünstige Witterungsverlauf mit zunächst zu nasser und zu kalter Witterung und inzwischen auch Trockenheit behindert die optimale Nährstoffverfügbarkeit erheblich. Die ausgeglichene Nährstoffversorgung ist jedoch entscheidend für Ertrag und Qualität der Kartoffelernte. Schnelles Handeln in Form einer Blattdünger-Gabe ist jetzt immer dann gefragt, wenn witterungsbedingt ein akuter Nährstoffmangel droht und erst recht, wenn an den Kartoffelpflanzen bereits Schadsymptome sichtbar werden.
Blattdünger-Gabe ist Standardmaßnahme bei nicht optimalen Bedingungen
Grundsätzlich sollte eine gezielte Blattdünger-Gabe in Kartoffeln ohnehin immer dann als Standardmaßnahme vorgesehen werden, wenn klar ist, dass auf dem jeweiligen Schlag keine optimalen Bedingungen vorliegen. Das gilt besonders bei nicht-optimalen pH-Werten und auch bei Problemen mit der Bodenstruktur wie Bodenverdichtungen oder Staunässe. Dann steht von vornherein fest, dass die Nährstoffverfügbarkeit für die Kartoffelpflanzen eingeschränkt ist.
Die häufigsten Nährstoffmängel bei Kartoffeln im Überblick
Stickstoff Fehlt Stickstoff als einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe, dann droht eine vorzeitige Abreife. Das bedeutet, dass durch die optimale N-Versorgung eine längere Assimilation der Kartoffelpflanze, die die Ausschöpfung des Ertragspotenzials ermöglicht, gewährleistet werden kann. Achtung: Wurde bei höheren Stickstoffgaben bisher keine Splittung vorgenommen, kann eine zusätzliche Blattdüngung mit AHL oder Harnstoff wertvoll sein. Wird der Nährstofffluss bei Trockenheit unterbrochen oder verursacht örtlicher Starkregen hohe Stickstoffverluste durch Auswaschung, dann sollte zum Ausgleich eine direkte Stickstoffgabe per Blattdüngung erfolgen.
Kalium Ein Kaliummangel zeigt sich in erster Linie durch ein gestautes Wachstum, hellgrüne Blätter und Welkeerscheinungen. Ein hoher Magnesiumgehalt kann Kalium-Mangel verursachen, ein niedriger pH-Wert kann ihn verstärken. Das Problem: Kalium hat als Hauptnährstoff einen großen Einfluss auf den Stärkegehalt und die Qualität. Er ist zudem maßgeblich an der Aktivierung der wichtigsten Stoffwechselprozesse beteiligt und verbessert die Beschädigungsempfindlichkeit sowie Lagerungsfähigkeit der Kartoffel. Bei Kalium-Mangel werden die Knollen beim Roden schneller beschädigt, Blaufleckigkeit nimmt zu und bei der Lagerung drohen höhere Verluste. Gleichen Sie einen Kaliummangel durch einen Volldünger über das Blatt aus:
Calcium Calciummangel kann schnell mit Bormangel verwechselt werden, da beides Braunfäule und Hohlherzigkeit der Knollen auslösen kann. Lediglich anhand der Blätter lassen sich Unterschiede erkennen. Durch Calcium verursachte Blattnekrosen treten am Blattrand auf, durch Bor verursachte Blattnekrosen zwischen den Blattadern.
Bor Da der Bormangel von Kartoffeln schnell mit Calciummangel verwechselt werden kann, muss auf die Symptome der Blätter geachtet werden. Bormangel ist vor allem auf sandigen Böden und bei hohem Stickstoff- oder Calciumgehalt sowie ungünstiger Witterung wie Kälte, Nässe und Trockenheit zu erwarten. Anzeichen für einen Bormangel können neben schlechten Blüten ein geringer Stärke- und hoher Zuckergehalt der Kartoffel sein. Gleichen Sie einen Bor-Mangel durch einen speziellen Bor-Blattdünger, der auch im Bioanbau genutzt werden darf, aus.
Phosphor Für den Kartoffelanbau ist Phosphor von besonders großer Bedeutung. Bei einer Unterversorgung bildet die Kartoffelpflanze nur eingeschränkt Seitenwurzeln und Knollen aus. Die Folgen: Übergrößen, Hohlherzigkeit, Eisenfleckigkeit sowie eine gestörte Stärkeeinlagerung in den Knollen. Die Konzentration von Phosphat kann über die Blattdüngung schnell verbessert werden. Eine Blattdüngung empfiehlt sich besonders bei der Entwicklung des Knollenansatzes und des Knollenwachstums.
Eisen Eisenmangel äußert sich meist durch eine gelbe Färbung der jüngsten Blätter. Ein Eisenmangel tritt vor allem auf Standorten mit hohen Kupfergehalten, Böden mit Staunässe, während kühler Witterungsphasen oder auch auf stark kalkhaltigen Standorten auf. Mit dem speziellen Blattdünger HeptaEisen gleichen Sie den Eisenmangel gezielt aus. Dieser Blattdünger kann auch im Ökolandbau eingesetzt werden.
Magnesium Magnesium übernimmt zentrale Aufgaben im gesamten System der Energieübertragung und Proteinbildung. Auf eine ausreichende Magnesiumversorgung sollte Wert gelegt werden. Bei einem Mangel ist der Proteinaufbau eingeschränkt, das Wachstum verzögert sich und Ertrags- sowie Qualitätseinbußen sind die Folge. Ein hoher Kaliumbedarf sowie eine Stickstoffdüngung (überwiegend in Ammonium-Form) konkurrieren mit Magnesium um die Aufnahme in die Pflanze. Daher wird empfohlen, Magnesium schnell verfügbar über eine Blattdüngung als Ergänzung zur Bodenversorgung zu geben.
Schwefel Schwefelmangel äußert sich durch im Wachstum eingeschränkte blassgrüne bzw. gelbe Blätter. Anders als beim Stickstoffmangel sind hier zunächst die jüngsten Blätter und nicht die ältesten betroffen.
Mangan, Zink, Bor, Kupfer und Molybdän zählen zu den Mikronährstoffen. Ihr Bedarf ist nur gering. Als Bausteine von Enzymen beeinflussen sie jedoch zahlreiche Stoffwechselvorgänge und können in bestimmten Entwicklungsstadien von entscheidender Bedeutung sein. Sie lassen sich sehr gut über das Blatt verabreichen und können essentiell sein, wenn die Verfügbarkeit im Boden eingeschränkt ist.
Kupfer In der Regel reagieren Kartoffeln zwar meist nicht so empfindlich auf Kupfermangel. Symptome können jedoch vor allem auf sandigen Böden, kultiviertem Heideland oder Kalkböden auftreten. Die Blattkontrolle lohnt dort: Kupfer ist wichtig für eine gesunde, grüne Blattmasse. Anzeichen für einen Mangel sind welkende und sich einrollende Blätter. Blattspitzen oder Blattränder können teilweise absterben.
Mangan Sauerstoff-Mangel und ein niedriger pH-Wert im Boden führen vor allem auf kalkreichen und sandigen Böden zu Manganmangel. Der Ablauf der Photosynthese ist dann eingeschränkt und die Jugendentwicklung erfolgt nur langsam. Außerdem ist die Kartoffelpflanze empfindlich gegenüber Krankheiten und kann einen erhöhten Schorfbefall zeigen. Die gelblichgrünen Pflanzen sind zunächst im Bestand nur stellenweise zu finden und werden leicht mit natürlicher Abreife verwechselt. Später entwickeln sich dunkle nekrotische Punkte, die Blätter rollen sich ein und sterben schließlich ab. Eine sofortige Behandlung ist ratsam. Zum Zeitpunkt der Knollenbildung ist eine Behandlung gegen Schorf mit Mangan unsicher. In diesem Fall sollte vorab der Rat von Fachberatern eingeholt werden.
Zink Zinkmangel zeigt sich vor allem durch unregelmäßige, fleckenförmige Nekrosen sowie Nekrosen zwischen den Blattadern. Es bildet sich braunes Gewebe mit weißen Aufhellungen. Außerdem zeigen sich oftmals weniger Knollen pro Pflanze.
Molybdän Die bei Molybdänmangel auftretende Gelbfärbung der Blätter ähnelt den Symptomen bei Stickstoff- oder Schwefelmangel. Die Kartoffeln zeigen einen verminderten Wuchs, Blattränder sterben ab und rollen sich ein, die Blattspreiten sind reduziert und zeigen das sogenannte Peitschenstiel-Symptom. Die Verfügbarkeit des Mikronährstoffs Molybdän ist besonders auf leichten, sauren und anmoorigen Böden und auf Hochmoorböden sowie bei Trockenheit eingeschränkt.
Schnelle Problemlösung durch speziellen Kartoffel-Blattdünger
Eine hochwirksame Düngungsmaßnahme erreichen Kartoffelanbauer mit dem Green On Kartoffel-Blattdünger. Die besondere Mikronährstoff-Kombination wird kurz vor dem Reihenschluss gegeben und sorgt für einen starken Blattaufbau. Durch die Wirkstoffe Mangan und Zink wird zudem die Fungizidwirkung verbessert.
✅ Wann sollte Blattdünger in Kartoffeln ausgebracht werden?
Blattdünger werden in Kartoffeln idealerweise an bedeckten Tagen früh morgens oder spät abends ausgebracht. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und milde Temperaturen sind von Vorteil. Eine zu starke Sonneneinstrahlung kann zu Verbrennungsschäden an den Blättern führen. Die Aufnahme des Düngers wird erschwert, wenn die Ausbringung bei Niederschlag stattfindet und wenn die Blätter noch nass sind.
✅ Wie lässt sich ein Nährstoffmangel im Kartoffelbestand feststellen?
Gravierende Nährstoffmängel lassen sich bei der regelmäßigen Kontrolle der Kartoffelbestände auf sichtbare Mangelsymptome feststellen. Eine Blattstielanalyse gibt genaueren Aufschluss über die Versorgungslage der Kartoffelpflanze. Mit deren Ergebnis kann eine bedarfsgerechte Zufuhr der fehlenden Nährstoffe mit dem passenden Blattdünger geplant werden.
Weiterer Fachbeitrag zum Thema:
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