Mospilan®6 SG - ein wichtiger Baustein in Raps und Kartoffeln!

Erste frühlingshafte Tage und milde Temperaturvorhersagen für die nächsten zwei Wochen sollten jetzt dazu führen, wieder verstärkt den Blick in die Rapsbestände zu richten. Das Aufstellen der Gelbschalen (immer angepasst an die Bestandshöhen) ist wichtig, um den Zuflug der Rüsselkäfer beobachten zu können. Die beiden entscheidenden Arten sind im derzeitigen Entwicklungsstadium des Rapses der Große Rapsstängelrüssler und der Gefleckte Kohltriebrüssler. Für die Planung des Bekämpfungszeitpunktes, auch im Rahmen einer bestmöglichen Resistenzprävention, ist es unbedingt notwendig, genau zu identifizieren, um welche Rüsslerarten es sich bei den Gelbschalenfängen handelt. Zuvor können die Käfer für eine einfachere Bestimmung getrocknet werden.

Biologie, Befall und Schaden - der Rapsglanzkäfer

Der Rapsglanzkäfer ist einer der wichtigsten Rapsschädlinge. Er überwintert als Käfer in der obersten Bodenschicht an Waldrändern oder unter Hecken. Die Käfer verlassen ihre Winterquartiere ab ca. 13°C Lufttemperatur und fliegen unter anderem Rapsfelder an. Zum Zeitpunkt des ersten Zuflugs sind die Rapsblüten noch geschlossen. Die Käfer fressen an den Knospen, um an den Pollen zu gelangen. Der Knospenfraß verursacht den Schaden: Es bleiben Fraßlöcher und teilweise wird auch der Fruchtknoten geschädigt. Die Knospen vergilben, vertrocknen, fallen ab oder sind verkrüppelt. Bei starkem Befall bleiben leere Blütenstiele und missgestaltete Schoten im Bestand zurück. Beginnt der Raps zu blühen, verursacht der Käfer wenig oder keinen Schaden, da er ohne Beißtätigkeit an den Pollen gelangt.

Nach dem Reifungsfraß legen die Weibchen ihre Eier in die Knospen. Die schlüpfenden Larven ernähren sich von Pollen und Nektar, verursachen aber deutlich weniger Schäden als die Käfer. Die Larven verpuppen sich und es folgt der Schlupf der Jungkäfer im Sommer. Diese ernähren sich von Wild- und Kulturpflanzen bevor sie zu ihren Winterquartieren in obere Bodenschichten fliegen.

Quelle: Herr Gerhard Eißele, FMC

Der Rapsglanzkäfer - ein wichtiger Schädling im Raps.

Quelle: Herr Gerhard Eißele, FMC

Ein adulter Rapsglanzkäfer beim Fraß von Pollen und Nektar einer Rapsknospe.

Bekämpfung und Bekämpfungsrichtwerte

Der Rapsglanzkäfer wird im Frühjahr ab Knospenbildung bis Blühbeginn des Rapses bekämpft. Der Befallsbeginn kann mit Hilfe von Gelbschalen ermittelt werden. Die Befallsstärke wird durch das Abklopfen der Käfer am Hauptrieb festgestellt. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei mehr als 10 Käfern je Haupttrieb; bei einem schwachen Bestand bei mehr als 5 Käfern. (Quelle: JKI 2022)

Wirkstoffe und Produkte:

Aktuell stehen nur noch 3 Wirkstoffgruppen zur Verfügung:

  1. Oxadiazine; FMC Produkt: Avaunt®
  2. Neonikotinoide; FMC Produkt: Mospilan®6 SG
  3. Pyrethroide; FMC Produkt: Nexide®

Beim Rapsglanzkäfer ist die Resistenz gegenüber Pyrethroiden weit verbreitet. Bei der Bekämpfung soll der Schwerpunkt auf der Nutzung von Mitteln ohne Selektion auf Pyrethroid-Resistenz liegen (Quelle: JKI 2022), also auf Produkten aus den unter 1. bzw. 2. genannten Gruppen.

Vorteile von Mospilan®6 SG

Mospilan®6 SG mit dem Wirkstoff Acetamiprid aus der Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide ist ein wichtiger Baustein für das Resistenzmanagement. Der Wirkstoff Acetamiprid ist einer der wenigen noch zugelassenen Wirkstoffe im Raps mit einer guten Wirkung gegen diesen Schädling.

Mospilan®6 SG darf wie Avaunt® vor der Blüte bis BBCH 59 eingesetzt werden. Die Bekämpfung des Rapsglanzkäfers vor der Blüte entspricht der guten fachlichen Praxis, da der Schaden durch Fraß an den Rapsknospen entsteht und nicht an der Blüte. Mospilan®6 SG ist als nicht bienengefährliches Insektizid (B4) eingestuft. Es darf somit in Rapsbeständen (BBCH 51-59) mit blühenden Unkräutern eingesetzt werden. Die geltenden Bienenschutzauflagen müssen dabei eingehalten werden.

✓ enthält 200 g/l Acetamiprid, ein Wirkstoff aus der Gruppe der Cyano-Neonikotinoide

✓ wirkt über Kontakt und Fraß

✓ ist nicht bienengefährlich (B4)

✓ verfügt über eine breite Zulassung

Nexide®

Ist ein Pyrethroid, das durch den enthaltenen Wirkstoff gamma-Cyhalothrin andere Eigenschaften hat, als andere Wirkstoffe dieser Gruppe. Die insektizide Aktivität von gamma-Cyhalothrin ist im Vergleich zu lambda-Cyhalothrin bis zu zweifach höher.

Es wirkt sicher gegen den Großen Rapsstängelrüssler, den Gefleckten Kohltriebrüssler, den Kohlschotenrüssler und die Kohlschotenmücke. 

Erfolgreiches Resistenzmanagement

Behandlungstermin:
Zum Höhepunkt des Sommerflugs der Kartoffelblattläuse

Befall im Versuchsfeld:
Grüne Pfirsichblattlaus, Blattdornkartoffelblattlaus, Faulbaumlaus, Grünfleckige Kartoffelblattlaus, Schwarze Bohnenblattlaus

Fazit:
Mospilan®6 SG wirkt schnell und effektiv auf verschiedene Blattlausarten. Die systemische Wirkstoffverteilung erfasst Schädlinge tief im Bestand. Mospilan®6 SG erzielt bei Blattläusen eine Wirkungsdauer bis zu 20 Tage.

Ein Verbund verschiedener Unternehmen um Maßnahmen gegen Insektizidresistenzen zu entwickeln.

Bekämpfung von Blattläusen und Kartoffelkäfern

Nicht nur gegen den Rapsglanzkäfer hat Mospilan®6 SG eine gute Wirkung. In Kartoffeln wirkt Mospilan®6 SG schnell und zuverlässig gegen Larven und Adulte von Blattläusen und Kartoffelkäfern. Die gleichzeitige und erfolgreiche Bekämpfung beider Schädlinge ist ein großer Vorteil.

Wirkung von Mospilan®6 SG auf verschiedene Blattlausarten in Kartoffeln

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Stand: 15.03.2022
Fachbeitrag von FMC

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