Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) aus der Schmetterlingsfamilie Pyralidae ist der bedeutendste Maisschädling in Deutschland. Der Befall durch den Maiszünsler ist jahrgangsweise sehr unterschiedlich, jedoch tritt der Befall mittlerweile in allen Maisanbaugebieten Deutschlands auf und kann bis zu 50% Ertragsverluste verursachen.
Die Biologie
Männchen und Weibchen des Maiszünslers unterscheiden sich durch unterschiedlich große bzw. gefärbte Flügel. In Mitteleuropa gibt es zwei Rassen: Die Z-Rasse ist spezialisiert auf Mais und ist verantwortlich für den Massenbefall in Mais. Die E-Rasse ist polyphag und befällt neben Mais auch Beifuß, Hopfen, Kartoffeln und Sonnenblumen.
Männchen
Weibchen
Ein Eigelege besteht aus 10 - 40 Eiern; ein einziges Weibchen kann bis zu 1.000 Eier ablegen.
Nach Stadium 2 fressen Zünslerlarven im Inneren des Stängels abwärts.
Die Eiablage
Die Larven überwintern in Kokons in den Maisstoppeln. Im Frühjahr verpuppen sie sich bevor ab etwa Mitte Juni die nächste Faltergeneration schlüpft und bis in den August hinein in der Dämmerung in die Maisfelder fliegen. Die Weibchen legen auf den unteren bis mittleren Blattetagen an der Unterseite der Blätter Eigelege ab. Ein Eigelege besteht aus 10 - 40 Eiern; ein einziges Weibchen kann bis zu 1.000 Eier ablegen. Die Larven schlüpfen nach etwa 10 Tagen. Die jungen Larven ernähren sich zunächst von Maispollen und Narbenseide (Reifungsfraß). Sie bohren sich in den Stängel ein und orientieren sich dabei Richtung Stängelgrund. Die Maiszünslerlarven fressen sich bis zum Herbst nach unten durch den Maisstängel. Sie überwintern dann in den Stoppeln oder im Wurzelbereich.
Die Zünslerlarven bohren sich auch in den Kolben ein. Dies kann zu Pilzbefall und erhöhten Mykotoxingehalten im Erntegut führen
Langjährige Versuchsreihen belegen, dass Coragen® als chemische Maßnahme das effektivste Produkt gegen den Maiszünsler mit Wirkungsgraden im Durchschnitt von über 90% ist.
Coragen® mit dem Wirkstoff Rynaxypyr® (200 g/l, SC, Diamide) gehört zu den leistungsstärksten Insektiziden gegen den Maiszünsler. Der spezifische Wirkungsmechanismus unterscheidet sich deutlich von anderen Insektiziden und führt durch eine Muskellähmung zu einem raschen Fraßstopp. Coragen® gewährleistet eine herausragende Wirkungssicherheit und einen schnellen Fraßstopp, so dass die Maispflanze vor Fraßgängen im Stängel geschützt wird. Es wirkt zuverlässig in einem weiten Temperaturbereich. Der Einsatz schont Bienen und Nützlinge und ist mit biologischen Maßnahmen kombinierbar. Die Wirkung ist translaminar, d.h. der Wirkstoff gelangt in das Blatt. Coragen® verfügt über eine exzellente Regenfestigkeit und eine gute Wirkungsdauer. Da Coragen® eine ovi-larvizide Wirkung hat, nehmen die Larven beim oder unmittelbar nach dem Schlupf Rynaxypyr® auf und werden so kontrolliert. Der Einsatz von Coragen® wird deshalb ca. 4 bis 10 Tage nach dem Hauptflug zu Beginn des Hauptlarvenschlupfes (nach Warndienstaufruf) empfohlen; meistens Ende Juni bis Mitte Juli. Der Coragen®-Einsatz im Mais ist mit geringem Koordinationsaufwand bezüglich der Zusammenarbeit zwischen Landwirt, Handel, Maschinenringen und Lohnunternehmer möglich.
Der Maiszünslerbefall ist nicht immer sofort zu erkennen. Klare Erkennungszeichen sind Puppen im Maisstroh, Falterflug, Eigelege an der Blattunterseite, Frassschäden an den oberen Blättern, Bohrlöcher am Stängel, Abknicken der Fahne und Abknicken der Stängel bei starkem Wind.
Der Schaden
Der Fraß der Larven an Blättern, im Stängel und im Kolben führt zum Verlust der mechanischen Stabilität und Abknicken der Pflanze und damit zu verringerter Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanze. Pilzbefall wird durch die Bohrgänge der Larven gefördert, so dass die Erntequalität durch eine erhöhte Mykotoxinbelastung beeinträchtigt wird. Insgesamt kann der Schaden durch den Maiszünsler einen erheblichen Ertragsverlust bedeuten.
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Grundlegend kann dem Maiszünslerbefall durch pflanzenbauliche und biologische Maßnahmen vorgebeugt werden oder er kann durch biologische und chemische Maßnahmen kontrolliert werden.
Pflanzenbauliche Maßnahmen
Durch pflanzenbauliche Maßnahmen kann insbesondere die Überwinterung der Larven in den Maisstoppeln reduziert werden. Eine Ernte mit tiefer Schnitthöhe, das Abschlegeln der Stoppelreste bis zur Bodenoberfläche und ein möglichst tiefes Unterpflügen der Stoppelreste können bereits einen hohen Ausgangsbefall im Folgejahr reduzieren oder verhindern. Ein Fruchtwechsel bewirkt, dass der Falter sich eine andere Kultur als Nahrungsquelle sucht.
Biologische Maßnahmen
Bei den biologischen Maßnahmen erfolgt der gezielte Einsatz der Schlupfwespe Trichogramma evanescens als natürlicher Feind. Die Trichogramma-Weibchen parasitieren Maiszünsler-Eier, indem sie ihre Eier in die Eier des Maiszünslers ablegen. Die daraus entstehenden neuen Trichogramma-Schlupfwespen parasitieren wiederum weitere Maiszünsler-Eier. Die aus dem Bodenbakterium gewonnen Präparate mit Bacillus thuringiensis (Bt) können Maiszünslerraupen außerhalb des Stängels erreichen. Bei hoher Sonneneinstrahlung hält die Wirkungsdauer allerdings oft nur wenige Tage an.
Chemische Maßnahmen
Technische Unterstützung
Stand: 07.06.2022 Fachbeitrag von FMC
® Marke der FMC Corporation oder einer ihrer Tochtergesellschaften
Fotos: Gerhard Eißele, FMC
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