Situation SommergetreideSituation Sommergetreide

So bringen Sie Ihre Kartoffeln gut über den Winter!

Nur optimal gelagerte Kartoffeln lassen sich im neuen Jahr auch gut und verlustfrei verkaufen. Den Lagerbestand optimal zu führen ist dabei gar nicht so einfach. Die stark schwankenden Witterungsbedingungen der letzten Wochen mit drastischen Wechseln zwischen Frost und plötzlich wieder zum Teil zweistelligen Plus-Temperaturen können die Lagerruhe der Kartoffeln empfindlich stören. Vor allem das frühzeitige Keimen muss unbedingt verhindert werden, um Qualitätsverluste bei Speisekartoffeln und unnötige Sortierverluste beim eigenen Pflanzgut zu vermeiden. Das myAGRAR-Beraterteam gibt hier Tipps, um die Kartoffeln gut über den Winter zu bringen.

Wichtig: Lagertemperatur und Luftfeuchte kontrollieren

Die Lagertemperatur hat großen Einfluss auf eine erfolgreiche Kartoffellagerung. Optimal liegt sie zwischen 4 °C und 8 °C. Bei zu hohen Lagertemperaturen verdunstet das durch die Atmung gebildete Wasser. Die Kartoffeln verlieren an Gewicht und werden runzelig. Außerdem werden Keimhemmstoffe abgebaut, sodass Triebe gebildet werden. Diese vorzeitige Keimung muss unbedingt vermieden werden.

Wie wird die vorzeitige Keimung von Kartoffeln im Lager verhindert?

  1. 1,4 Sight
    224
    1,4 Sight
    2.249,30 €
    zzgl. 19% MwSt.zzgl. Versandkosten
    224,93 € / 1 l

Der Einsatz von Keimhemmern ist die wirkungsvolle Standardmaßnahme, um eine vorzeitige Keimung im Kartoffellager zu verhindern. Bewährt hat sich vor allem der Einsatz des Keimhemmers 1,4-Sight. Das Mittel darf für die Heißvernebelung verwendet werden. Achtung: Anders als bis 2020 darf das Mittel nur noch mit elektrisch angetriebenen Geräten versprüht werden.

Wie können Bio-Kartoffeln vor dem Keimen geschützt werden?

  1. BIOX-M
    129
    BIOX-M
    1.299,20 €
    zzgl. 19% MwSt.zzgl. Versandkosten
    64,96 € / 1 l

Als interessante Alternative für die natürliche Keimhemmung sowohl von Biokartoffeln als auch von konventionellen Kartoffelpartien bietet myAGRAR im Onlineshop BIOX-M an. Der natürliche Keimhemmer wird auf Basis von Grüne-Minze-Öl produziert. Die Anwendung des natürlichen Produkts erfolgt im Heißnebelverfahren mit Electrofogger und kann bis zu elf Mal wiederholt werden. BIOX-M kann sowohl im konventionellen als auch ökologischen Kartoffelanbau eingesetzt werden, weil er keinerlei Rückstände verursacht.

Praxistipp: Kartoffeln in Wärmephasen rechtzeitig kühlen

Für die Sicherung der Kartoffelqualität ist es ganz wichtig, die Lagertemperatur kontinuierlich im Auge zu behalten. Vor allem dann, wenn es draußen plötzlich wieder warm wird, muss durch den Einsatz einer maschinellen Kühlung eine gezielte Temperaturabsenkung erfolgen. Nur so kann die Qualität der Kartoffeln auch bei schwankenden Temperaturen über mehrere Monate gewährleistet werden. Achten Sie auf die Energiekosten, indem Sie die Temperatur regelmäßig kontrollieren und wenn möglich die Außenluftkühlung als Unterstützung mit nutzen. 

Konstante Luftfeuchtigkeit vermeidet eintrocknen der Kartoffeln

Die Luftfeuchtigkeit im Kartoffellager sollte auch im Winter immer konstant gehalten werden und dabei zwischen 90 % und 95 % liegen. So kann die Wasserabgabe der Kartoffeln durch die Transpiration begrenzt und das Eintrocknen der Kartoffeln vermieden werden. Ebenfalls wichtig: Die Kondensation sollte im Lager und an den Kartoffeln vermieden werden. Dies geschieht durch gezielte Belüftungsmaßnahmen, die entstehende Stoffwechselprodukte wie Wasserstoff, Kohlendioxid und Wärme quasi zerstäuben. Lüften ist auch wichtig, weil Kartoffeln während der Lagerzeit ausreichend Sauerstoff zum Atmen und zur Bildung von Abwehrstoffen beispielsweise gegen Bakterienbefall benötigen. 

Überfüllte Boxen rechtzeitig sanieren

Überwachen Sie alle Lagerboxen regelmäßig, damit Sie bei Bedarf rechtzeitig handeln zu können. Außer auf die Lagertemperatur sollten Sie auf regelmäßige Lüftungszeiten und eine optimale Luftverteilung im Lager achten. Das gilt besonders, wenn das Kartoffellager recht gut gefüllt wurde. In der Hektik der Ernte wird oft übersehen, dass eine zu volle Box die gleichmäßige Lüftung erschwert. Verschärft wird das Problem, wenn Schüttkegel nicht eingeebnet wurden. Unser Tipp: Handeln Sie rechtzeitig und „sanieren“ Sie überfüllte Boxen zügig, bevor Probleme auftreten. Setzen Sie in kritischen Bereichen bei Bedarf zusätzliche Deckenventilatoren oder Standgebläse ein. Der Aufwand lohnt sich. Je besser jede Kartoffelpartie im Lager geführt wurde, umso geringer sind die Sortierverluste und Abzüge bei Qualitätsmängeln.


Weiterer Fachbeitrag zum Thema:

Krautfäule & Knollenfäule in Kartoffeln erfolgreich bekämpfen!

Die Kraut- und Knollenfäule zählt zu häufigsten Blattkrankheiten im Kartoffelbau. Die Herausforderung für Landwirte: Der häufig eingesetzte Wirkstoff Mancozeb ist nicht mehr zugelasssen. Welche vorbeugenden Maßnahmen können Landwirte treffen und wie können sie bei einem Befall vorgehen ...

Stand: 28.12.2022