Viele Vorzüge sprechen für den Anbau von Hybridroggen. Nach wie vor handelt es sich um die mit Abstand effizienteste Getreideart, welche bei einem knappen Wasser- und limitierten Nährstoffangebot dennoch höchste Erträge erzielen kann. Gerade auch im Hinblick auf die von der Politik geforderte Reduktion des Betriebsmitteleinsatzes kann Roggen durch seinen geringen Anspruch an den Pflanzenschutzmittelaufwand punkten.
Darüber hinaus verbindet diese Getreideart die besten Eigenschaften für eine nachhaltige Ernährung von Mensch und Tier. Eine von Blonk Consultants durchgeführte Studie hat bereits beeindruckend gezeigt, dass durch eine roggenbetonte Schweinefütterung bis zur Schlachtung rund 20 bis 30 Prozent CO2- Emissionen eingespart werden können. Roggen kann also schon heute nachhaltig.
Die Hybridroggenzüchtung ist eine der wichtigsten Aufgaben der KWS. Ziel ist es, neue innovative Sorten zur Verfügung zu stellen, mit denen Landwirte gegenüber ackerbaulichen Herausforderungen gut gewappnet sind. Neben der stets im Fokus stehenden Verbesserung des Ertrags liegt in der Züchtung ein besonderes Augenmerk auf der Mutterkornabwehr, Gesundheit und Trockentoleranz. Der Erfolg der Züchtung spiegelt sich in ertragsstarken Hybridroggensorten wider, deren Profil mit guten agronomischen Eigenschaften abgerundet wird.
Erfolgsgeschichte
Mutterkornabwehr mit PollenPLUS®-Hybridroggen
Als Gegenargument für den Roggenanbau wurde früher häufig die Gefahr von Mutterkorn gebracht. Heute hat sich die Situation allerdings grundlegend geändert. Grundsätzlich gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um das Infektionsrisiko zu senken.
Pflanzenbaulich gehören dazu vor allem die Feldhygiene und das Vermeiden von Zwiewuchs. Bei einem Anbau von Roggen nach Roggen empfiehlt es sich eine wendende Bodenbearbeitung durchzuführen. Außerdem sollten Feldränder und Bracheflächen rechtzeitig gemulcht werden, da sämtliche Gräser ebenfalls als Wirtspflanzen für Mutterkorn fungieren können. Dies tun sie natürlich auch im Bestand, weshalb eine ausreichende Bekämpfung der Gräser im Roggen essentiell ist.
Damit kein Zwiewuchs entsteht sollten nicht zu geringe Aussaatstärken gewählt werden und die N-Düngung ausgewogen sein. Ein standort- und witterungsangepasster Einsatz von Wachstumsreglern ist wichtig im Hinblick auf eine gleichmäßige Bestandesführung. Da die Ränder der Fahrgassen prädestiniert für Mutterkorninfektionen durch die mehrfachen Überfahrten sind, sollten bereits bei der Aussaat ausreichend breite Fahrgassen angelegt werden.
Bei der Sortenwahl gilt es den Fokus auf das Pollenschüttungsvermögen der Sorten zu legen. Denn, wie gut Sorten den Mutterkornpilz abwehren können, hängt maßgeblich von ihrer Pollenschüttung ab. Generell gilt folgendes: Erfolgt die Bestäubung rechtzeitig, schließen sich die Ährchen schneller, was die Gefahr des Eindringens von Mutterkornsporen reduziert. Die PollenPLUS®-Technologie von KWS hat durch das Einkreuzen von Genen die Pollenschüttung verbessert und führt so zu einer verbesserten Mutterkornabwehr.
Für die Gesundheit und Milchleistung einer Kuh ist eine hohe und stabile Futteraufnahme mit entsprechender Nährstoffaufnahme entscheidend. Besonders in den warmen Sommermonaten ist die Nacherwärmung der Ration und damit Verderb des Futters eine Ursache für den Rückgang der Futteraufnahme.
Erosion durch Starkregen: Fünf Tipps zur Vorbeugung
Die letzte Woche war von hohen Niederschlägen im gesamten Bundesgebiet geprägt. Besonders betroffen war Süddeutschland mit bis zu 200 Liter Regen. Entsprechend verheerend war die durch den Starkregen ausgelöste Erosion.