In den ersten Lebenswochen ist Milch die Hauptnahrungsquelle eines Kalbes. Der gesamte Verdauungstrakt des Kalbes ist darauf abgestimmt, es ist nicht in der Lage durch andere Nahrungsquellen zu überleben. Selbst, wenn es wollte. Der Labmagen ist zu Beginn der Hauptmagen, hier wird die Milch zu einem Nahrungsbrei verdickt und verwertet. Mit der Zeit entwickelt sich der Pansen und das Kalb bekommt die Möglichkeit neben der Milch auch von anderen Nahrungsquellen zu wachsen, auch die Enzymatik passt sich an. In den ersten 3 Lebenswochen fehlt dem Kalb das Enzym Pepsin komplett. Dieses ist notwendig, um pflanzliches Protein zu verwerten. Die Menge an Pepsin im Kalb baut sich langsam auf, dieser Prozess ist genetisch fixiert und nicht trainier- oder veränderbar! Aus diesem Grund ist gerade für die kleinen Kälber ein hochwertiger Milchaustauscher ohne pflanzliches Protein essenziell.
Ein Milchaustauscher ersetzt wie der Name schon verrät, die Vollmilch. Da zum einen die Vollmilch teilweise ernährungsphysiologische Defizite aufweist und zum anderen in der Regel selbst ein hochwertiger Milchaustauscher pro Liter Tränke günstiger ist, muss die verkehrsfähige Vollmilch den Hof verlassen und somit „Geld verdienen“.
Vorteile von Milchaustauschern:
weist eine gleichbleibende hohe Qualität auf
enthält eine ausreichende Menge an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen
in der Regel wirtschaftlicher Vorteil gegenüber der Fütterung von Vollmilch
Unsere Milchaustauscher von NORMI im Überblick:
Die Qualität des Milchaustauschers entscheidet über den Aufzuchterfolg. Gerade in den ersten Wochen benötigen Kälber reines Milcheiweiß und keine pflanzlichen Eiweiße. Neben dem vollständigen Milcheiweiß sind fein homogenisierte Fette die wichtigste Komponente der Normi-Milchaustauscher. Milchaustauscher enthalten bedarfsgerechte Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die probiotischen Kulturen im Milchaustauscher helfen dabei, eine gesunde Darmflora zu entwickeln.
*Temperaturhinweis Die niedrigen Temperaturen beziehen sich ausschließlich auf das Verfahren der Vorratstränke / Ad libitum-Tränke. Bei ad libitum Tränke wird empfohlen mit dem Säuerungszusatz FORMIC den pH-Wert auf 5,5 einzustellen. Der pH Wert und die Tränktemperatur hängt vom pH-Wert des eingesetzten Wassers ab. Ein pH-Messstreifen aus der Apotheke sind hier ein praktisches Hilfsmittel.
Unsere Tränkeempfehlungen für die NORMI Milchaustauscher:
direkt bzw. weniger als 4 Stunden nach der Geburt mit 4l Biestmilch tränken
in der 1. Woche Biestmilch und/oder Milchaustauscher tränken - eine Mischmahlzeit erleichtert die Umstellung
von Beginn an freien Zugang zu frischem Wasser ermöglichen
hochwertiges Kraftfutter und gutes Heu bzw. Trocken-TMR mit kälbergerechter Rohfaser zur freien Aufnahme anbieten
in den Wintermonaten wird eine Tränkekonzentration von 160 g/l empfohlen, um einen erhöhten Energiebedarf bei sinkenden Temperaturen zu decken
Tränkepläne:
Tränkekonzentration:
Lebenswoche
Liter pro Tag
g + 1,0 Liter Wasser
MAT-Verbrauch g / Tag
Geburt
4
-
Biestmilch
1. Woche
8
150
1064
2. Woche
10
150
1330
3. Woche
10
150
1330
4. Woche
10
150
1330
5. Woche
9
150
1197
6. Woche
8
150
1064
7. Woche
7
150
931
8. Woche
6
150
798
9. Woche
5
150
665
10. Woche
4
150
532
11. Woche
3
150
399
12. Woche
2
150
266
13. Woche
-
150
-
g Pulver + 1,0 l Wasser
Liter an Wasser für 1,0 kg MAT
Trockenmasse in Tränke
140 g
7,0 Liter
12,5 %
150 g
6,5 Liter
13,3 %
160 g
6,0 Liter
14,3 %
Der natürliche Trockenmassegehalt der Rohmilch beträgt 12,5%.
Füttern mit den NORMI Milchaustauschern:
Die Versorgung der Kälber in den ersten Lebenswochen sollte ad libitum, oder mindestens mit 1,0 kg hochwertigen NORMI Milchaustauscher pro Tier und Tag erfolgen.
Mehrere Gaben pro Tag bei Körpertemperatur bringen bis zu 200 g mehr Tageszunahmen.
Die Investition in eine intensive Kälberaufzucht rechnet sich über die Leistung und Langlebigkeit der späteren Milchkühe.
Was muss beim Anrühren von Milchaustauschern beachtet werden?
Beim Anrühren von Milchaustauschern sollte immer die Anweisung des Herstellers auf den Sackanhängern beachtet und befolgt werden. Ganz entscheidend ist die Anrührtemperatur, denn je nachdem wie hoch oder niedrig die Qualität des Fettkerns ist, kann diese stark variieren. Umso hochwertiger der Fettkern, desto niedriger die Anrührtemperatur. Bei angesäuerten Milchaustauschern kann eine zu hohe Anrührtemperatur zu einer Säuregerinnung führen (meist bei über 42°C). Für die Kälber stellt diese in der Regel kein Problem dar, lediglich der Reinigungsaufwand erhöht sich.