Die Maisaussaat hat in weiten Teilen des Landes begonnen und damit stehen die Herbizidmaßnahmen unmittelbar bevor. Durch die Niederschlagsmengen in den vergangenen Wochen verfügt der Boden vielerorts über genügend Feuchtigkeit. Unkräuter und Ungräser werden vermutlich die Feuchtigkeit nutzen, um ebenfalls aufzulaufen. Gerade in der Jugendentwicklung ist der Mais besonders empfindlich gegenüber Konkurrenz durch Ungräser und Unkräuter und eine entsprechende Herbizidanwendung sollte in den Beständen erfolgen. Eine zeitige Herbizidanwendung sichert die ungestörte Entwicklung der Kulturpflanze.
Bodenherbizide benötigen Bodenfeuchtigkeit, um zu wirken. Wenn möglich, sollte die Anwendung von Bodenherbiziden natürlich möglichst nah an ein Niederschlagsereignis ausgerichtet werden. Dennoch sollte auch bei Trockenheit nicht komplett auf sie verzichtet werden, denn die ausschließliche Applikation von blattwirksamen Produkten bringt keinerlei Dauerwirkung. Auch leichte Niederschläge oder Taubildung führen schon dazu, dass die Bodenwirkstoffe an die Bodenteilchen gebunden werden und einen Spritzfilm filmen, der dann von den auflaufenden Unkräutern aufgenommen werden kann.
Praxistipp
Der Wirkstoff S-Metolachlor verliert in diesem Jahr seine Zulassung. Es gilt eine Aufbrauchfrist bis zum 23.07.2024. Es wird empfohlen, den Wirkstoff noch letztmalig einzusetzen, um andere Wirkstoffe zu schonen. (Callisto P Dual Pack, Elumis P Dual Pack)
Vorteile S-Metolachlor: Bodenwirkung, erfasst Hirsen im Auflaufstadium, bereits aufgelaufende Hirsen und Hirsen im Jugendstadium. Lösungen sind TBA-frei.
Neu: Kein Einsatz von S-Metolachlor-haltigen Produkten in grundwassersensiblen Regionen (HVA) und Wasserschutzgebieten (WSG, NG300).
Wonach sollte die Produktauswahl getroffen werden?
Die meisten Maisherbizide haben eine Hangneigungsauflage. Auf Flächen an Gewässern, die eine Hangneigung von > 2% haben, ist die Auswahl an Maisherbiziden begrenzt. Auf solchen Flächen können die o.g. Produkte nur eingesetzt werden, wenn ein Randstreifen mit geschlossener Pflanzendecke von 5-20m Breite (je nach Produktauflage) vorhanden ist. Ist ein solcher Randstreifen nicht vorhanden, stehen nur noch folgende Produkte zur Verfügung:
Empfehlungen von Biostimulanzien / Blattdüngern im Mais
Im Mais konnten in den letzten Jahren bisher die besten Ergebnisse mit Biostimulanzien erzielt werden. Über mehrere Jahre konnten ertragssteigernde Effekte festgestellt werden. Hier ein Versuch von BAT Agrar in Zusammenhang mit Biostimulanzien.
* = Nutzung als nachwachsender Rohstoff für technische Zwecke ** = nur in Cycloxydim-resistenten Maissorten (RGT SPHINXX DUO, RGT GEOXX DUO, FUTURIXX DUO, RGT ALYXX DUO) *** = letztmalige Anwendung S-Metolachlor-haltiger Pflanzenschutzmittel 2024
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