Zum Monatswechsel März/April beginnt die Rübenaussaat. In diesem Jahr gibt es Änderungen bei den Rübenherbiziden, da der Wirkstoff Desmedipham nicht mehr zugelassen ist und damit bewährte Produkte wie Betanal MaxxPro oder Betasana Trio nicht mehr angewendet werden dürfen. Als blattwirksamer Wirkstoff gegen Unkräuter steht jetzt nur noch Phenmedipham zur Verfügung. Nach wie vor ist die Splitting-Anwendung mit mind. 3 NAK Spritzungen zu empfehlen.
Folgende Punkte sind bei der Anwendung zu berücksichtigen:
Bei feuchten Böden Bodenwirkstoffe sollten in höherer Aufwandmenge bei feuchten Böden eingesetzt werden. Bei warmer, trockener Witterung mit ausgeprägter Wachsschicht kann der blattaktive Partner (Phenmedipham) in der Mischung erhöht werden.
Die Abstände zwischen den einzelnen NAK Spritzungen sind enger zu wählen und sollten 7-10 Tage nicht überschreiten.
Trotz eventuell kürzerer Spritzabstände muss die letzte NAK Spritzung im Zeitraum bis zum Reihenschluss den Neuauflauf von Unkräutern möglichst unterbinden. Daher kann bei Trockenheit oder langsamer Rübenentwicklung eine 4. NAK Behandlung notwendig sein. Insgesamt sollten bei einer zu erwartenden Spätverunkrautung mit Melde/Gänsefuß, Nachtschatten, Franzosenkraut usw. 2800-3000 g/ha Metamitron als Summe der 3-4 NAK Spritzungen ausgebracht werden.
Die zugelassene Anwendungshäufigkeit der Mittel ist zu beachten.
Die Blattwirkung kann durch den Zusatz von Additiven wie z.B. Hasten, Access oder Agrar-Öl unterstützt werden. Hier sollte neben den Witterungsbedingungen und dem Entwicklungsstand/ der Wachsschicht der Unkräuter auch das Schädigungspotenzial für die Zuckerrüben (v.a. 1. NAK) in die Einsatz-Entscheidung einfließen.
Unter ungünstigen Einsatzbedingungen kann es zu Schäden an den kleinen Rüben kommen. Dabei nimmt die Schädigungsgefahr mit der Anzahl der Mischpartner in der Spritzbrühe zu.
Bei der Anwendung ist auf folgende Witterungsbedingungen zu achten:
Nachauflaufbehandlungen am späten Nachmittag vermindern den Herbizidstress.
Nach Regenschauern möglichst einen Tag abwarten, bis sich die Wachsschicht wieder aufgebaut hat.
Nicht bei starken Temperaturschwankungen mit Nachtfrost behandeln.
Die Spritze muss sauber sein, auch kleinste Reste von z.B. Sulfonylharnstoffen aus der Getreidespritzung können die kleinen Zuckerrüben stark schädigen.
Unsere Empfehlungen zur Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben:
Gegen Ausfallraps, Amarant, Ackerfuchsschwanz, Windhalm, jährige Rispe, Gänsefuß, Kamille, Schwarzer Nachtschatten als zusätzlicher Mischungspartner zu einer oben genannten Standardmischungen