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Grasernte 2022 – So vermeiden Sie Wildtierverluste

Die Mähsaison hat begonnen. Doch die Ernte von Grünland, Ackergras oder Grünroggen fällt in den Monaten April bis Juni in die Brut- und Setzzeit vieler Tierarten. Bei der Ernte können damit brütende Elterntiere und ihre Jungen gefährdet werden. Um den Mähtod zu verhindern und auch eine Verunreinigung des Ernteguts zu vermeiden, ist eine Zusammenarbeit von Jägern, Landwirten und Lohnunternehmen wichtig.

Das ist auch für die Futterhygiene wichtig: Durch Verunreinigung des Grünfutters und der Grassilage steigt die Gefahr der Belastung durch Krankheitserreger wie zum Beispiel Botulismus. Besonders gefährdet bei der Mahd sind Rehwild und ihre Kitze, Feldhasen, Kaninchen, Igel, Kiebitze, Rebhühner, Fasane und ihre Küken. myAGRAR gibt Tipps, wie Sie durch das richtige Mähkonzept und mit technischen Hilfsmitteln bei der Grasernte Wildtiere schützen können.

Vor der Ernte: Vergrämung und Absuchen der Felder

In Absprache mit den örtlichen Jägern können vor der Ernte Vergrämungsmaßnahmen getroffen werden. Eine Methode ist das Aufstellen von Flatterbändern, Knistertüten oder Duschradios am Feldrand. Wenn trotz der Vergrämungsmittel vermutet wird, dass weiterhin Wildtiere in dem Feld sind, sollte es gezielt abgesucht werden. Dafür können zum Beispiel Hunde und freiwillige Helfer eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch, dass gefundene Tiere, wie zum Beispiel Rehkitze niemals mit bloßen Händen angefasst werden dürfen, da sie keinen menschlichen Geruch annehmen dürfen.

Während der Ernte: Zeitpunkt und Mähkonzept bedenken

Grundsätzlich sollte bei der Ernte ein Feld von Innen nach Außen gemäht werden. Wenn andersherum gemäht wird, entstehen Inseln im Feldinneren, aus denen die Flucht der Tiere für diese viel schwieriger ist. Bei dem Mähen von Innen nach außen können die Tiere Bahn für Bahn zum Feldrand flüchten. Neben stark befahrenen Straßen sollte von der Straßenseite aus begonnen werden. Die Ernte bei Dunkelheit sollte vermieden werden, da die Tiere im Scheinwerferlicht nicht flüchten sondern sich drücken. Die Gefahr getötet zu werden ist dann deutlich erhöht.

Technische Hilfsmittel: Wildretter am Mähwerk

Ein technisches Hilfsmittel, um Wildtierverluste zu vermeiden, sind akustische Signalgeber. An landwirtschaftliche Maschinen, wie zum Beispiel am Mähwerk angebrachte Wildretter geben ein Schallsignal ab, welches die Wildtiere vertreiben soll. Der Schall entwickelt sich nur in eine Richtung – die noch zu bearbeitende Fläche. Der hohe Signalton animiert die Tiere zur Flucht. Im myAGRAR Onlineshop finden Sie geeignete Wildretter:

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Noch ein Tipp:

Sind Ihre Maschinen für die Grasernte startklar? Überprüfen Sie noch einmal Mähwerke, Wender und Schwader und sorgen Sie so dafür, dass Ihre Futtererntetechnik einsatzbereit ist und nicht unnötigerweise bei der Grasernte unter Zeitdruck ausfällt. Hier finden Sie Ersatzteile für Ihre Erntemaschinen:

Stand: 06.05.2022

Das Wichtigste in Kürze: 

✅Wie können Rehkitze bei der Grasernte gerettet werden?

Rehkitze werden in der Zeit zwischen April und Juni häufig im hohen Gras abgelegt und sind bei der Grasernte großer Gefahr durch die Erntemaschinen ausgesetzt. Durch das Absuchen der Felder, akustische Signale durch Wildretter und die richtige Fahrweise bei der Ernte können Rehkitze gerettet werden.

✅Wie funktioniert ein Wildretter?

Der Wildretter wird am Fahrzeug angebracht und sendet Schallsignale aus. Das Gerät muss so angebracht werden, dass der Schall in die noch zu erntende Fläche gerichtet ist. Der Ton soll Wildtiere, wie z.B. Rehkitze zum Flüchten bringen.

✅Wie viele Wildretter brauche ich?

In der Regel wird an ein Mähwerk ein Wildretter angebracht. Bei breiteren Mähwerken sollten mindestens zwei Wildretter angebracht sein, um die gesamte Arbeitsbreite abzudecken.