Gras als Untersaat im Mais - so gelingt es!

Grasuntersaaten im Mais gewinnen durch die neue GAP Reform immer mehr an Bedeutung, da durch eine Ansaat von Grasuntersaaten der Anbau von Mais nach Mais auf Teilflächen möglich ist. Grasuntersaaten haben weitere Vorteile für das Bodengefüge - die Tragfähigkeit wird verbessert, der Boden vor Erosion geschützt, Nährstoffe fixiert und Humus aufgebaut.

Was verändert sich durch die neue GAP Reform?

  • für Direktzahlungen muss man sich an die GLÖZ (guter Landwirtschaftlicher und Ökologischer Zustand) Standards halten
  • Hier ist insbesondere die GLÖZ 7 zu beachten:
    Es ist ein Fruchtwechsel ab 10 ha Ackerland vorzunehmen. Basis ist das Jahr 2022. Ausgenommen sind Betriebe mit weniger als 10 ha Ackerland und Landwirte mit mehr als 75 % Dauergrünland bzw. Gras-/Grünfutterpflanzen, Brachen, Leguminosen oder einer Kombination der genannten Kulturen sowie einer Ackerfläche von weniger als 50 ha. Auf höchstens der Hälfte des Ackerlands eines Betriebes kann ein Fruchtwechsel auch durch den Anbau einer Zwischenfrucht oder die Begrünung infolge einer Untersaat (Ansaat vor dem 15.10 und "sichtbar stehend" bis 15.02.) in bzw. nach einer Hauptkultur erbracht werden. (Stand 06.05.2022)

Der Nutzen einer Mais-Untersaat in der Übersicht:

  1. Man darf im Folgejahr auf 50% der Ackerfläche wieder Mais anbauen.
  2. Reststickstoff- bzw. Nährstoffbindung (ca. 40kg N/ha)
  3. Erhöhung der biologischen Aktivität
  4. Humusaufbau
  5. Erosionsschutz
  6. Frostschutz im Winter
  7. Futternutzung
  8. Verbesserung der Befahrbarkeit in der Ernte und geringere Verschmutzung der Straßen

Was gilt es zu beachten?

Für eine erfolgreiche Untersaat ist der Standort entscheidend. Extrem leichte Standorte oder Standorte mit starkem Besatz an Hirse oder Storchschnabel sind nicht geeignet. Um einen guten Untersaatbestand zu etablieren, sollte auf eine angepasste Herbizidstrategie geachtet werden. Ein Aussaattermin vor einem Regenschauer gewährt einen guten Auflauf der Grassamen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Ansaat von Untersaaten:

  • Ausbringung zeitgleich mit dem Mais
  • Ausbringung mit dem Grünlandstriegel im Bestand
  • Kombinierte Ausbringung von Gärresten und Grassaat mit dem Schleppschlauch
  • Ausbringung mit dem Pneumatik-Streuer

Das Wachstum der Untersaat beginnt relativ langsam, sodass keine Konkurrenz zur Maisvegetation besteht. Sobald der Mais abgereift ist, und sich der Lichteinfall im Bestand vermehrt, beginnt die Hauptentwicklung der Gräser. Nach der Ernte des Maises und dem anschließenden Mulchen kann sich dann eine gute, geschlossene Grasnarbe bilden.

Wenn die Untersaat zur Futtergewinnung im Folgejahr genutzt wird, sollte im Frühjahr eine Stickstoffandüngung durchgeführt werden.

Während die Durchwurzelung bei den deutschen Weidelgrasarten in etwa gleich ist, bildet das Welsche Weidelgras mehr oberirdische Masse als das Deutsche Weidelgras, was höhere Erträge bei der Beerntung mit sich bringt.

Stand: 12.05.2022