Die letzten Tage waren von Niederschlagsereignissen geprägt und zum Wochenende sind wärmere Temperaturen von deutlich über 15°C vorhergesagt. Die Bedingungen bieten gute Voraussetzungen für eine Septoria tritici Infektion, zumal auf den unteren Blattetagen Ausganginokulum vorhanden ist. Ob bereits Infektionen in den vergangenen Tagen bei einer Blattnässedauer von über 36 Stunden, aber kühlen Temperaturen erfolgte, kann zunächst nicht beurteilt werden. Generell gelten folgende Bedingungen für eine Septoria tritici Infektion:
Septoria-Befall auf F-2, Chevignon, Bäk, 24.04.2024
andauernder Niederschlag, anhaltende Blattnässedauer, Temperaturen von >19°C im Bestand à zu erwarten am Wochenende, besonders wenn Ausgangsbefall im Bestand vorhanden
Hohes Infektionsrisiko
Die Weizenbestände befinden sich aktuell vorrangig in BBCH 32, F-1 schiebt. Das Ziel sollte es sein, die obersten 2 Blätter gesund zu halten und den Bestand davor zu schützen, dass die Pyknidien weiter auf obere Blattetagen sporulieren. Der Fungizideinsatz in den kommenden Tagen richtet sich nach der Ausgangssituation, Sortenanfälligkeit und der bisher durchgeführten Maßnahmen. Insgesamt weist dieses Frühjahr ein deutlich höheres Infektionspotenzial als die vergangen Jahre auf. Zudem ist die Vegetation den letzten Jahren ca. 2 Wochen voraus, sodass Produkte mit langer Dauerwirkung zum Einsatz kommen sollten. Die Produktkombination Revytrex + Comet verfügt über eine breite Wirkung gegen Pilzkrankheiten. Die Wirkungsleistung gegen Septori tritici ist hervorragend, sowohl protektiv als auch kurativ. Wenn bereits ein Prothioconazolhaltiges Produkt zur ersten Fungizidbehandlung gefallen ist, ist ein Wirkstoffwechsel zu empfehlen, um Resistenzen vorzubeugen.
Einkürzung und Fungizidbehandlung in der Wintergerste
Seit der ersten Wachstumsreglermaßnahme hat sich die Gerste weiter zügig entwickelt. Allgemein sind die Gerstenbestände in diesem Jahr sehr wüchsig, mit dem Erscheinen des Fahnenblattes steht bereits die Nachkürzung an.
Sobald die Leguminosenbestände aufgelaufen sind, muss mit dem Auftreten tierischer Schaderreger gerechnet werden. Eine Überwachung der Bestände mit regelmäßigen Kontrollen ist angeraten, um bei Schadschwellenüberschreitungen reagieren zu können und größere Ertragsverluste zu vermeiden.