Die Rapsaussaat ist vielerorts abgeschlossen und der erste Raps bereits aufgelaufen. Nun gilt es, unter anderem den Rapserdflohzuflug zu überwachen. Die Gelbschale ist das wichtigste Instrument bei der Überwachung des Insektenzuflugs. Sie gehört schon ab dem Saattermin auf die Fläche. Leichtes Eingraben in den Boden erhöht die Fängigkeit, da der Erdfloh nicht direkt auf „Gelb“ fliegt, sondern meist eher zufällig in die Gelbschale springt. Der Erdfloh ist relativ ortstreu, man kann davon ausgehen, dass der Druck in der Nähe von Altrapsflächen größer ist. Daher ist es sinnvoll, mehrere Gelbschalen aufzustellen, um zu kontrollieren, woher die Käfer kommen.
Mit Hilfe der Gelbschale können Schädlinge frühzeitig erkannt werden. Der Gelbton der Gelbschale ist der natürlichen Farbe der Rapsblüte nachempfunden. Somit werden die Insekten wie zum Beispiel der Rapsstängelrüssler oder der Rapsglanzkäfer angelockt.
Die Gelbschale wird mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel (zum Brechen der Oberflächenspannung) aufgestellt. Das sich mit im Lieferumfang befindliche Gitter dient unter anderem als Schutz für die Bienen.
Die Bekämpfungsschwelle vom 1-4 Blatt Stadium liegt bei 10% Lochfraß oder mehr als 50 Käfer pro Gelbschale innerhalb von drei Wochen.
Wir empfehlen eine ausreichende Wassermenge (200 l/ha) und der Zusatz von Additiven.
Eine Möglichkeit wäre Phixer als Additiv / Wasseraufbereiter zur Regulierung des pH-Wertes im Spritzwasser. Durch den Zusatz von pHixer wird das Verkalken von Tropfen und Düsen verhindert und die Karbonathärte im Wasser reduziert.
Wir empfehlen 100-360 ml Phixer pro 200 l/ha Wasser.
Top Insektizide als Empfehlung
Die Spritzung mit einem Pyrethroid sollte aufgrund der erhöhten Aktivität der Käfer in den Abendstunden vorrangig abends/nachts erfolgen.
Nach dem Zuflug des Erdflohs erfolgt eine Umstellung der Wärmeempfindlichkeit. Während der Käfer für den Zuflug noch Temperaturen über 16 °C benötigt, so erfolgt der Reifungsfraß und die spätere Eiablage schon bei Temperaturen von 6-8 °C. Nach einem ca. 10-14 tägigen Reifungsfraß beginnen die Weibchen mit der Eiablage in den Boden. Ab ca. Mitte September geht es bei der Bekämpfung des Erdflohs in erster Linie um die Verhinderung der Eiablage. Eine Kontrolle der Gelbschalen ist dabei bis in den Spätherbst/Winter notwendig, wenn die Temperaturen nicht langfristig unter 5 °C absinken.
Zum Zeitpunkt der Eiablage kann in diesem Jahr das Produkt Exirel® zum Einsatz kommen. Das Produkt hat eine Notfallzulassung im Raps gegen den Erdfloh im Herbst. Der Vorteil liegt darin, dass das Produkt eine teilsystemische Wirkung auch gegen bereits geschlüpfte Larven bestitzt und eine temperaturunabhängige Dauerwirkung von bis zu 14 Tagen. Außerdem kann die Resistenzausbreitung der Erdflöhe gegenüber den Pyrethroiden durch den Wirkstoffwechsel vermindert werden.
Schnecken: So lassen sie sich im Winterraps bekämpfen!
Die Rapsaussaat ist zu großen Teilen abgeschlossen und der erste Raps läuft auf. Regional sind zum Ende der letzten Woche Niederschläge gefallen, welche die Aktivität der Schnecken begünstigen. Insbesondere die Wegschnecken (Spanische oder Rote Wegschnecke) wandern über Böschungs- und Grabenränder zu.
Der Herbizideinsatz stellt im Winterraps eine der wichtigsten Maßnahmen im Herbst dar und legt dabei schon den Grundstein für eine erfolgreiche Ernte. Insbesondere in Regionen mit verstärktem Auftreten von Rapserdflohbefall und dessen Pflanzenschädigung ist es wichtig.