Die Entwicklung der Rapsbestände ist zum jetzigen Zeitpunkt regional sehr unterschiedlich. Aussaatzeitpunkt und Niederschlagsereignisse haben die Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Früh (Mitte August) gedrillte Bestände erreichen bereits in einigen Fällen das 4-Blatt, wenn nicht sogar schon das 5-Blattstadium. Andere Bestände, die zum späteren Termin gedrillt worden sind, laufen erst jetzt bedingt durch die langanhaltende Trockenheit auf. Witterungsbedingt durch die lange Trockenheit sind die Feldaufgänge zum Teil sehr ungleichmäßig.
Zum Zeitpunkt des 4-Blatt-Stadiums sollte eine wachstumsregulierende Maßnahme eingeplant werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, ein Überwachsen der Bestände zu verhindern und die Winterfestigkeit des Rapses weitestgehend abzusichern. Auch in dem noch nicht ganz so weit entwickelten Raps, der sich zunächst noch im 2-Blatt-Stadium befindet, kann eine erste reduzierte Fungizidmaßnahme sinnvoll sein. Durch die Fungizidmaßnahme wird der Stängelbereich (Wurzelhals = Hypokotyl) der Rapspflanze stabilisiert, sodass sich die kleinen Pflanzen nicht so schnell strecken und etwas besser gegen mechanische Schäden wie z.B. Wind geschützt sind. Der Einsatz von Azol-Fungiziden kann zudem auf die kleinen Rapspflanzen einen vitalisierenden Effekt haben.
um jetzigen Zeitpunkt kann noch wenig über die Herbstwitterung gesagt werden. Feuchtwarme Witterungsbedingungen begünstigen eine Phomainfektion im Herbst. Eine Fungizidbehandlung im Herbst gegen Phoma ist bedeutender als im Frühjahr, denn im Herbst kann noch die Ausbreitung in den Wurzelhals vermindert werden. Die Wachstumsregulierung und die Phomabehandlung sind immer gekoppelt. Die Auswahl der Produkte und Aufwandmengen sollte sich immer nach dem vorrangigen Ziel orientieren. Die Sortenauswahl bestimmt die Wüchsigkeit, Phomaanfälligkeit und Winterhärte.
Unsere Empfehlungen zum Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz im Raps:
Hinweis: Wenn zur Unkrautkontrolle Belkar verwendet wurde, kann aus Verträglichkeitsgründen kein Metconazol-haltiges Produkt eingesetzt werden.
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Aufgrund der fehlenden Niederschläge im August, konnte das Ausfallgetreide direkt nach der Getreideernte nur schwierig zum Auflaufen angeregt werden, dementsprechend kann in diesem Jahr häufig ein verhältnismäßig hohes Maß an Ausfallgetreide im Raps beobachtet werden. In vielen Fällen befindet sich das Auslaufgetreide im 2-3 Blattstadium und darüber hinaus ist vielerorts bereits mit FOP’s (z.B. Agil-S oder Targa Super) behandelt worden.
Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren war der Zuflug des Rapserdflohs in die jungen Rapsbestände bis Ende letzter Woche eher verhalten. Vielerorts befindet sich der Raps schon im 2-4 Blatt Stadium, die Gefahr des Fraßschadens im Keimblattstadium mit Totalausfällen ist daher zurzeit nicht mehr sehr groß. Dennoch läuft der Raps auf den Flächen teilweise verzettelt auf.