In den vergangenen Tagen hat das Streckungswachstum im Winterraps eingesetzt. Durch ausgebrachte Nährstoffe und den zunächst weiterhin vorhergesagten warmen und wüchsigen Bedingungen ist eine rasche Zunahme der Blatt- und Stängelmasse wahrscheinlich. Durch einen Wachstumsreglereinsatz wird einerseits die Standfestigkeit erhöht und die Bildung von Seitentrieben gefördert, aber auch das Entstehen von Wachstumsrissen und der Eintritt pilzlicher Schaderreger in die Pflanze deutlich vermindert. Das Hauptaugenmerk bei den Pilzinfektionen liegt auf Phoma und Botrytis. Der Einsatz von Wachstumsreglern sollte frühestens ab einer Bestandeshöhe von ca. 20 cm erfolgen.
Die Rapsbestände sind teilweise unterschiedlich weit entwickelt. Einige Bestände befinden sich bereits voll im Streckungswachstum, andere sind noch von den Nachtfrösten, der hohen Strahlung und dem Sauerstoffmangel gekennzeichnet. Je nach Bestandesdichte, Wüchsigkeit der Sorte und Menge an Durchwuchsraps richtet sich die Produktauswahl. In üppigen Beständen sollten eher wachstumsregulierende Produkte eingesetzt werden. In schwächeren Beständen sollte der Fokus auf die fungizide Wirkung gelegt werden. Zur Unterstützung der Pflanzenentwicklung empfiehlt sich auch die Kombination mit Blattdüngern.
Die entscheidende Stärke von Blattdüngern ist die gezielte Versorgung mit Nährstoffen. Blattdünger wirken Mangelsymptomen direkt entgegen, Veränderungen zeigen sich meist umgehend. Um einen Spritzvorgang zu sparen, bietet sich die direkte Gabe in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln an, beispielsweise bei der demnächst ausstehenden Herbizidbehandlung oder auch bei folgenden Fungizid-Anwendungen.