Je nach Standort, Sortenanfälligkeit und Bestandesentwicklung konnten erste Neuinfektionen von Rhynchosporium und Zwergrost bonitiert werden. Die erste Fungizidbehandlung kann mit der ersten Wachstumsreglermaßnahme kombiniert werden. Blattkrankheiten mit ertragsminderndem Potenzial sind meistens Zwergrost, Rhynchosporium und Netzflecken.
Die bisher kühle und zugleich feuchte Witterung hat die Infektion von Rhynchosporium begünstigt, Sorten wie z.B SU Midnight zeigen bereits Symptome auf. Echter Mehltau ist in Wintergerste häufig schon früh zu finden, bleibt jedoch in der Regel im unteren Bereich der Pflanze und bedarf meist gesonderten Behandlung. Zwergrost ist vor allem in anfälligen Sorten, wie KWS Higgins oder KWS Kosmos zu finden. Mit einer Zunahme der Infektion ist bei warm feuchter Witterung zu rechnen. Die Sorten Lomerit oder KWS Meridian sind Netzflecken bekannt. Hier gilt es, regelmäßig die Bestände zu kontrollieren.
Bei einer Zweifachbehandlung in Wintergerste ist es erforderlich, bereits zum T1-Termin die Gesamtstrategie zu planen. Um Resistenzen zu vermeiden, sollten die Wirkstoffe Prothioconazol, Revysol (Mefentrifluconazol) und Pyraclobstrobin jeweils nur einmal zum Einsatz kommen. Auch Carboxamid-haltige Produkte sind insgesamt auf eine einmalige Anwendung zu beschränken.
Unsere Produktempfehlungen zum Fungizideinsatz in der Wintergerste:
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Ganz anders als im Jahr 2022 hat es in diesem März sehr viel geregnet. Die erste Stickstoffgabe beginnt zu wirken, die Bestände grünen durch und in der Woche nach Ostern stehen mit steigenden Temperaturen dann auch erste Wachstumsreglermaßnahmen im Weizen an.