Insektizideinsatz im Forst: Was hilft gegen den Borkenkäfer?
Borkenkäfer haben in den beiden vergangenen Jahren massive Schäden im deutschen Forst verursacht. Die hohen Temperaturen und die Dürre boten die passenden Voraussetzungen für eine explosionsartige Vermehrung der Käfer und schwächten gleichzeitig die Widerstandskraft der Bäume. Die Folge war ein Massenbefall, dem Millionen von Bäumen zum Opfer fielen. Auch für 2020 kann keine Entwarnung gegeben werden: Borkenkäfer überwintern unter der Rinde und im Boden. Die Stürme im Februar haben viele Bäume umgeknickt, die ideale Brutstätten für Borkenkäfer bieten. Noch immer sind die Wälder von der extremen Dürre der vergangenen Sommer geschwächt und haben den Schädlingen wenig entgegenzusetzen. Neben präventiven und mechanischen Maßnahmen des Forstschutzes bleibt Waldbesitzern und Förstern vielerorts nur der Einsatz von Insektiziden wie beispielsweise Fastac Forst und Karate Forst flüssig, um ihre gesunden Bäume zu schützen.
In Europa gibt es über hundert Borkenkäferarten. Die größte Bedrohung geht von den auf Fichte spezialisierten Rindenbrütern Buchdrucker und Kupferstecher aus. Borkenkäfer befallen vor allem geschwächte Bäume oder liegendes Holz. Gesunde Bäume können durch Ausharzen ein Eindringen verhindern. Unter ungünstigen Bedingungen wie beispielsweise Trockenheit, Hitze, Windwurf oder Schneebruch sind Borkenkäfer in der Lage, sich innerhalb eines Jahres explosionsartig zu vermehren. Bei diesen Massenvermehrungen kann auch ein vitaler Baum dem Druck hunderter Käfer nicht mehr standhalten und wird befallen.
Wie bekämpft man Borkenkäfer am effektivsten?
Eine erfolgreiche Borkenkäferbekämpfung im Sinne des integrierten Forstschutzes sollte ganzjährig erfolgen. Während der Winterruhe der Käfer werden verbliebene Nester fachmännisch aufgearbeitet. Befallenes Holz sollte möglichst bis zum Schwärmbeginn ab April abgefahren und nicht näher als 500 Meter zum Wald gelagert werden. Fangsysteme wie Fangholzhaufen und Fangbäume können präventiv eingesetzt werden. Während der Vegetationsperiode müssen die Bestände regelmäßig kontrolliert werden. Wird ein Befall festgestellt, müssen die betroffenen Bäume sofort gefällt und abgefahren oder durch Entrinden, Häckseln oder Verbrennen brutuntauglich gemacht werden. Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, bietet der Einsatz von Insektiziden oft die einzige Möglichkeit, die noch nicht befallenen Bäume zu schützen.
Insektizideinsatz als letzte Rettung für den Wald
Insektizide werden eingesetzt, um lebende Käfer auf befallenen Stämmen abzutöten und eine Neubesiedlung zu verhindern. Eine flächige Ausbringung und die Ausbringung an stehenden Stämmen sind nicht zugelassen, der Einsatz darf ausschließlich an eingeschlagenem, liegendem Holz erfolgen. Die beiden Insektizide Fastac Forst und Karate Forst flüssig haben sich im Kampf gegen den Borkenkäfer als sehr wirksam erwiesen.
Fastac Forst ist ein Insektizid, das auf dem Wirkstoff Alpha-Cypermethrin basiert. Es hat eine Kontakt- und Fraßwirkung. Durch die Störung der Nervenzellen bietet es einen sicheren Schutz und eine verlässliche Sofort- und Dauerwirkung. Es wirkt witterungsunabhängig und hat im angetrockneten Zustand eine sehr gute Regenbeständigkeit.
Das Insektizid Karate Forst flüssig enthält den Wirkstoff Lambda-Cyhalothrin und entwickelt ebenfalls eine starke Fraß- und Kontaktwirkung, die nach der Anwendung rasch einsetzt. Wichtig ist die gründliche Benetzung der befallenen Pflanzenteile, da sich der Wirkstoff nicht systemisch in der Pflanze verteilt.
Bei Einzelstämmen muss für eine optimale Wirkung die gesamte Borke und Schnittflächen benetzt werden. An Holzpoltern erfolgt die Behandlung der Manteloberfläche, Stirnseiten und nach Möglichkeit auch in den Stammzwischenräumen.
Borkenkäferbefall erfolgreich vorbeugen
Eine vorbeugende Strategie gegen einen extremen Borkenkäferbefall ist das Vermeiden von Monokulturen bei Neuanlagen und Nachpflanzungen. Im natürlichen Waldgefüge sorgen Borkenkäfer dafür, Platz für junge Bäume zu schaffen. Sie befallen einzelne schwache oder umgestürzte Bäume und bringen sie zum Absterben, sodass wieder Licht bis zum Waldboden durchdringen kann. In Monokulturen, insbesondere bei Fichten, kann es jedoch zu extremen Schäden an gesunden Bäumen und ganzen Wäldern kommen. Durch die Begründung gemischter, standortgemäßer Wälder und den Umbau von reinen Fichtenbeständen, insbesondere auf zur Trockenheit neigenden Standorten, kann die explosionsartige Vermehrung der Borkenkäfer verhindert werden. In Mischwäldern haben die Käfer, die sich auf wenige Baumarten spezialisiert haben, kaum Chancen sich derart stark zu vermehren.