Blattlaus: So bleibt der Schädling unter Kontrolle!
Blattlaus: So bleibt der Schädling unter Kontrolle!
Die warme Septemberwitterung hat dazu geführt, dass die ersten Maisbestände gehäckselt worden sind. Den bisher im Mais ansässigen Blattläusen fehlt nun die Nahrungsquelle. Erste Getreidebestände wurden bereits gedrillt und werden vermutlich bei den warmen Bodentemperaturen zügig auflaufen. Dann bieten diese Bestände den Blattläusen neue Besiedlungsflächen, um Populationen aufzubauen.
Intensive Kontrollen in den nächsten Wochen sind wichtig. Bei sonnigem Wetter können Blattläuse am ehesten an der Blattunterseite gefunden werden. Die weiterhin vorhergesagte milde Witterung begünstig die Entwicklung. Bereits im Frühjahr waren Blattläuse in den Sommerkulturen vielerorts zu finden.
Der direkte Saugschaden im Herbst spielt nicht die primäre Rolle, es ist aber wichtig, die Virusübertragung durch die Blattläuse zu unterbinden. Blattläuse können das Gelbverzwergungsvirus (BYDV) übertragen. Der Insektizideinsatz gegen Blattläuse ist erst ab dem Zweiblattstadium zulässig. Es gilt eine Bekämpfungsschwelle von 10% befallener Pflanzen.
Mittlerweile stehen für die Bekämpfung der meisten Schädlinge (auch im Raps) nur noch Pyrethroide zur Verfügung. Die Auswirkung auf die Resistenzentwicklung der Schädlinge ist vorhersehbar. Deshalb sollte bei einer notwendigen Maßnahme, wenn möglich auf andere Wirkungsmechanismen zurückgegriffen werden. Bei der Bekämpfung virusübertragender Blattläuse in der Gerste kommt dafür das Mittel Teppeki in Betracht. Teppeki hat gegenüber den Pyrethroiden keine so schnelle Anfangswirkung, aufgrund der systemischen Wirkungsweise jedoch eine deutlich längere Dauerwirkung.
Zikaden sind ebenfalls wichtig zu betrachten, sie übertragen das Weizen- und Gerstenverzwergungsvirus (WDV, BDV). Der Befall mit Verzwergungsvirosen bleibt nicht auf Gerste und Weizen beschränkt. Auch Roggen, Triticale oder Winterhafer werden damit befallen und geschädigt. Zikaden bewegen sich gerne entlang der Saatreihen, da es dort meist wärmer ist. Eine aktive Bekämpfung ist aufgrund ihrer Mobilität schwierig. Eine Insektizidbehandlung von Blattläusen hat nur eine Nebenwirkung auf Zikaden.
Schnelle Anfangswirkung → kurze Dauerwirkung (ab dem 2-Blatt-Stadium, bei 10% befallener Pflanzen):
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