In diesem Fachbeitrag erfahren Sie den Nutzen von Blattdünger im Mais. Hierfür wird auch auf die Ursachen für den Bedarf und auf die biologischen Zusammenhänge eingegangen.
Gründe für den Bedarf von Blattdünger
Die frühe Mais-Aussaat bringt in der Regel Ertragsvorteile, aber die wärmeliebende Pflanze sieht sich oft im frühen Stadium einem Kälte-, saisonabhängig auch Trockenheits- und einem Herbizidstress ausgesetzt. Dadurch werden das Wurzelwachstum und die Chlorophyllsynthese gehemmt, was über mehrere Tage ein Wachstumsstillstand bedeutet. Der Mais nutzt dann alle Stoffwechselprozesse zur Überwindung dieser Stresssituation und verliert Kraft für das Wachstum.
Zur Abmilderung dieser Situation trägt bereits die vielfach praktizierte Unterfußdüngung mit Phosphor bei. Allerdings trifft die zu niedrige Aufnahmekapazität über das noch wenig ausgebildete Wurzelsystem in der frühen Jugendphase des Maises nicht nur auf Phosphor zu, sondern auch auf die Mikronährstoffe Zink und Mangan. Mais als C4 -Pflanze hat einen hohen Bedarf an Zink als Voraussetzung für eine hohe Produktionsleistung. Im Zusammenspiel mit Mangan erhöht Zink die Kälte- und Trockenstresstoleranz und trägt somit zu einem besseren Wachstum unter suboptimalen Bedingungen bei. Daher sind diese Mikronährstoffe gerade jetzt wichtig.
Eine Blattdüngung mit diesen Spurennährstoffen ist bereits ab dem 4 -Blattstadium als Tankmischung mit der Herbizidspritzung sinnvoll und kann im 6-8 -Blattstadium zur weiteren Unterstützung beim Aufbau des Blattapparates und zur Verbesserung der Kolbenanlage wiederholt werden.
Zusätzlicher Nutzen durch die Applikation von Aminosäuren
Herbizidstress hemmt nicht nur die Chlorophyllsynthese, sondern beeinflusst auch das Zellwachstum und die Zellteilung, welche durch die Phytohormone (Aminosäuren) reguliert werden.
Die Applikation von Aminosäuren z.B. zusammen mit dem Herbizid können zur Stressminderung beitragen. Sie können bei der Kompensation von Herbizidwirkstoffen und bei erschwerten Vegetationsbedingungen durch z.B. Trockenheit unterstützen.
Das Produkt GreenGate enthält neben den Aminosäuren noch Fulvosäuren. Diese wirken als natürliche Chelatoren, mobilisieren Nährstoffe in Böden und steigern deren Aufnahme durch die Pflanze. Aufgrund der geringen Molekulargrößen können Fulvosäuren von allen Pflanzenteilen, insbesondere von Blättern und Wurzeln, aufgenommen werden.
In den aufeinanderfolgenden Jahren 2019 und 2020 hat ATR an dem Versuchsstandort Bandow einen Versuch durchgeführt. Die Variante mit der Applikation von Aminosäuren konnte im Vergleich zu der Kontrollvariante 2,5 – 3,0 t/ha Trockenmasseertrag mehr ernten. Eine Bonitur vor der Ernte zeigt, dass sich die zusätzliche Applikation von Aminosäuren in den Versuchen positiv auf den Kolbendurchmesser und damit das Kolbengewicht ausgewirkt hat.
Green.On Mais ist ein Mehrnährstoffdünger, in dem die Spurenelemente Zink und Mangan in einem stabilen Komplex mit der Aminosäure Glycin gebunden sind. Damit ist sichergestellt, dass die Spurenelemente sehr schnell über das Blatt aufgenommen und in der Pflanze verteilt werden. Zink unterstützt die Zellteilung bei Wachstumsvorgängen und sorgt somit für konstanten Wuchs.
Anwendungsempfehlung: 1 bis 2 Applikationen pro Jahr, jeweils 580 g/ha (= 1 wasserlöslicher Beutel / ha)
Applikationszeitraum: 4- bis 8-Blattstadium (BBCH 14 bis 18) und zur Ertragsabsicherung bis Anfang Schossen (BBCH 32)
Mais Starter ist ein phosphorbetonter NP-Dünger mit Spurennährstoffen und Aminosäuren. Auch unter ungünstigen Bedingungen kann dieser Mehrnährstoffdünger leicht durch die Pflanze aufgenommen werden. Mais Starter ist speziell für Mais entwickelt worden, kann jedoch bei allen Kulturen mit Zink und Manganbedarf angewendet werden.
Aminosol®-PS ist ein Pflanzenstärkungsmittel, das aus über 20 verschiedenen Aminosäuren und Peptiden besteht und Bio gelistet ist.
Die enthaltenen Aminosäuren haben eine essenzielle Rolle, denn sie sind die Bausteine von Eiweiß, Kohlenhydraten, Chlorophyll uvm. und werden ausgezeichnet übers Blatt aufgenommen und in die Photosynthese integriert. So bekommt eine Pflanze nicht wie sonst die notwendigen Nährstoffe als einzelne Teile (Stickstoff, Kohlendioxid, Wasser), sondern direkt als komplette Bausteine.
Anwendungsempfehlung:1 - 2 mal 2 l/ha für Anregung der Vitalität der Pflanzen
Applikationszeitraum: Bei Bedarf zum Beispiel zu den Düngungs- bzw. Pflanzenschutzmaßnahmen
Blattdünger im Fokus
Pflanzen können Nährstoffe auch über die Blätter aufnehmen. Eine Blattdüngung ist vor allem bei Spurennährstoffen sinnvoll, da sie nur in relativ geringen Mengen benötigt werden. Der wesentlich höhere Bedarf an Hauptnährstoffen kann nur über die Bodendüngung gedeckt werden.