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Kartoffeln mit Blattdünger gezielt versorgen!

Besonders in intensiven Wachstumsphasen sollten Kartoffeln optimal mit Mikronährstoffen versorgt werden. Hier spielt die Blattdüngung ihre Stärken aus: Die Kartoffelpflanze kann so auch in Trockenphasen, bei kalten Böden und nicht optimalen pH-Werten, die eine Nährstoffnachlieferung aus dem Boden erheblich bremsen können, schnell versorgt werden. Der große Vorteil der Blattdüngung gegenüber der Mineraldüngung ist neben ihres erheblich höheren Wirkungsgrades auch, dass sie sich über die Pflanzenschutzspritze exakt dosieren lässt und dadurch sehr effizient eingesetzt werden kann. myAGRAR gibt Tipps für den Praxiseinsatz.

Blattdünger werden meist im 25 kg-Sack oder im 10 Liter-Kanister angeboten. Sie können je nach konkretem Mikronährstoffbedarf gezielt ausgewählt werden. Wir haben über 20 verschiedene Blattdünger und Pflanzenstärkungsmittel für Kartoffeln im Sortiment.

Vier Beispiele für gezielt einsetzbare Blattdünger aus unserem Sortiment:

  • Nova Mag S ist ein Schwefel- und Magnesium-haltiger Blattdünger. Beide Mikronährstoffe sind wichtig für die Ertrags- und Qualitätsausbildung der Kartoffelpflanze.
  • EPSO Microtop ist ein Blattdünger mit Magnesium und Schwefel, Bor und Mangan. Er ist die ideale Lösung als Vorsorgemaßnahme zur Vermeidung von Mangelsituationen im Kartoffelbau.
  • Bor-Dünger wie Lebosol Bor 150 stärken die Zellteilung, die Struktur der Zellwände und die Fruchtbildung, Bor hat somit einen wesentlichen Einfluss auf die Ertragsbildung.
  • YaraVita StarPhos ist ein phosporhaltiger Mehrnährstoffdünger, der zudem Anteile von Kupfer, Mangan und Zink enthält. Dieser Dünger ist ein Beispiel dafür, dass sich bei Kartoffeln auch Makronährstoffe im Bedarfsfall gut und lohnend über die Pflanzenschutzspritze ausbringen lassen. YaraVita StarPhos spielt als Blattdünger in Wachstumsphasen mit hohem Phosphat-Bedarf seine Stärken aus, das ist vor allem während des Knollenansatzes und des Knollenwachstums wichtig.

Die leicht wasserlöslichen Düngemittel werden in die Pflanzenschutzspritze eingerührt und dann ausgebracht. Eine Kombination mit einer ohnehin anstehenden Fungizidbehandlung ist möglich und sinnvoll und spart zudem eine separate Überfahrt.

Wann ist eine Blattdüngung in Kartoffeln sinnvoll?

Insbesondere, wenn witterungsbedingt ein akuter Nährstoffmangel droht oder bereits sichtbar wird, sollte nicht lange mit dem Einsatz von Blattdünger gezögert werden. Die gezielte und optimale Versorgung mit Nährstoffen ist für hohe Erträge und beste Qualitäten im Kartoffelbau eine entscheidende Maßnahme. Wenn beispielsweise das Wurzelsystem der Kartoffel noch nicht ausreichend kräftig genug ist, um die im Boden vorhandenen Nährstoffe zu erreichen, wirkt die Blattdüngung gezielt und sofort „von oben“. Das gilt auch, wenn während einer Trocken- oder Kältephase die Mobilisierung der vorhandenen Nährstoffe gebremst ist. 

Grundsätzlich sinnvoll ist der Einsatz von Blattdünger in Kartoffeln, wenn schon klar ist, dass auf dem betreffenden Acker nicht optimale pH-Werten und niedrigen Bodengehalte von Nährstoffen vorliegen. Das gilt auch bei Problemen mit der Bodenstruktur wie Bodenverdichtungen oder Staunässen, die eine mangelnde Mobilisierung von Nährstoffen zur Folge haben können.

Blattstiel- und Knollenanalyse zeigt den Mangel

Wie erkennt man den Mangel? Eine Bodenuntersuchung des jeweiligen Schlages gibt konkreten Aufschluss über die Versorgungssituation des Bodens. Gravierende Mängel im stehenden Bestand kann der erfahrene Kartoffelspezialist bereits am Blatt erkennen. Um die Versorgungslage direkt an der Pflanze beurteilen zu können, bietet sich die Blattstielanalyse an. Sie gibt Aufschluss über die aktuelle Nährstoffversorgung, sodass eine bedarfsgerechte Zufuhr direkt über das Blatt erfolgen kann. Im späteren Verlauf zeigt die Knollenanalyse, in wie weit die Düngung erfolgreich war.

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Stand: 2021

Das Wichtigste in Kürze: 

Wann ist eine Blattdüngung in Kartoffeln sinnvoll?

Eine Blattdüngung in Kartoffeln ist sinnvoll in intensiven Wachstumsphasen, insbesondere beim Knollenansatz und dem Knollenwachstum, bei Trockenheit und kalten Böden sowie bei nicht optimalen pH-Werten und Schäden in der Bodenstruktur.


Welchen Vorteil bietet der Einsatz von Blattdünger in Kartoffeln?

Blattdünger wirken bei einem akuten Nährstoffmangel der Kartoffelpflanze sehr gezielt und effizient direkt von oben über das Blatt im Gegensatz zu Mineraldünger, deren Verfügbarkeit durch ungünstige Boden- und Witterungsbedingungen verzögert sein kann.


Wie lässt sich ein Nährstoffmangel bei der Kartoffel erkennen?

Die Sichtkontrolle der Kartoffelpflanze kann bei gravierendem Nährstoffmangel bereits erste Hinweise geben. Die Blattstielanalyse ermöglicht dann einen genauen Aufschluss über die aktuelle Nährstoffversorgung der Kartoffelpflanze.