Fütterung: So stärken Sie das Immunsystem Ihrer Milchkühe!
Fütterung: So stärken Sie das Immunsystem Ihrer Milchkühe!
Geschrieben von Thomas Bock
BAT Agrar Fachberatung Spezialfuttermittel
Stand: 12.02.25
Beim Verlauf und der Intensität einer Erkrankung der Milchkühe spielt das Immunsystem eine wichtige Rolle. Ziel der Milchproduktion ist es eine angemessene Milchleistung bei stabilen Inhaltsstoffen und guter Tiergesundheit zu erreichen. Dabei ist die Vitamin- und Mineralstoffversorgung ein wichtiger Baustein, je stärker das Immunsystem, desto besser die Gesundheit und somit der Infektionsschutz. Untersuchungen in den USA zeigen, dass Tiere mit gutem Immunsystem und einem guten Herdenmanagement trotz bewusstem Auftragen von Mortellaro-Bakterien im Klauenbereich die Krankheit nicht ausbrach (Quelle: Karl Bürgi - SAVE COWS®, Wisconsin 2016).
Optimale Spurenelementversorgung
Spurenelemente spielen für die Gesundheit der Tiere eine zentrale Rolle, da sie als Bestandteil von Enzymen, Hormonen, Vitaminen und organischen Molekülen viele Stoffwechselvorgänge beeinflussen.
Spurenelemente können im Futter in anorganischer und organischer Bindungsform vorliegen.
Die im BAT Pro EuterFit®-Mineralprogramm verwendeten Hydroxyspurenelemente sind die neuesten und technisch am weitesten entwickelten Spurenelementformen. Sie haben eine hohe Bioverfügbarkeit und entlasten den Magen-Darmtrakt. Somit wird einem Mangel durch geringere Bioverfügbarkeit vorgebeugt und die Versorgung der Milchkuh sichergestellt.
Robustere Tiere mit Phenolen
Nachfolgend sehen Sie die Definitionen zu den wichtigsten Begriffen. Wie sie zusammenhängen und wirken, erklären wir in den anschließenden Absätzen.
Oxidativer Stress: Ungleichgewicht zwischen den aggressiven freien Radikalen und den schützenden Antioxidantien.
Freie Radikale: Reaktionsfreudige Sauerstoffverbindungen, die die Zellen im Körper schädigen können.
Antioxidantien: z. B. Vitamin E, Selen als Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase, Polyphenole fangen freie Radikale ein und neutralisieren sie.
Oxidativer Stress beim Rind
Negative Belastungen wie Hitzestress, Haltungs- und sozialer Stress, aber auch hohe Leistung können dazu führen, dass vermehrt reaktive Sauerstoffverbindungen (ROS) im Körper der Milchkuh gebildet werden. Diese werden umgangssprachlich auch „freie Radikale“ genannt. Werden mehr freie Radikale produziert als vom körpereigenen Abwehrsystem neutralisiert werden können, spricht man von oxidativem Stress. Die Folge: Schäden an der Zellstruktur und daraus resultierend entzündliche Prozesse im Körper. Dies fördert die Entwicklung von Mastitiden und Fruchtbarkeitsstörungen.
Um aber das Gleichgewicht von oxidativen und antioxidativen Potentialen herzustellen, ist die Versorgung der Milchkuh mit Antioxidantien über die Fütterung sehr wichtig. Deshalb zeichnet sich das BAT Euter Fit® durch den hohen Gehalt von 6.000 mg Vitamine E und den gesetzlichen Höchstgehalt für Minerale von 50 mg Selen aus. 1/3 vom Selen liegt in geschützter Form vor, denn Selen hat für die Gesundheit der Tiere eine große Bedeutung, weil es direkt auf die Immunabwehr einwirkt. So lässt die Zellstabilität und damit die Aktivität der neutrophilen Granulozyten (gehören zu den Leukozyten, weiße Blutkörperchen) deutlich nach, wenn der Organismus zu wenig Selen aufnimmt.
Polyphenole helfen, den oxidativen Stress zu mindern
Bisher glaubte man, dass Supplementierung von Vitamin E und Selen die einzige effektive Lösung gegen oxidativen Stress sei. Heute weiß man, dass verschiedene pflanzliche Stoffe, wie Polyphenole als Antioxidantien wirken können. Sie ergänzen sich hervorragend mit Vitamin E im Tierkörper. Polyphenole wirken im Tier an anderen Stellen als das herkömmliche Vitamin E. Durch den zusätzlichen Einsatz von Polyphenolen ist das Tier also viel besser vor oxidativem Stress geschützt. In der Humanmedizin sind Polyphenole zur Krankheitsprävention unter anderem im Bereich der Magen-Darm-Gesundheit bekannt. Ein Einsatz in der Rinderfütterung kann besonders bei stärkereichen Rationen einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit haben. Neuste Forschungsergebnisse weisen auf die Stärkung der Darmschleimhaut und die Reduktion der Permeabilität (Leaky-Gut-Syndrom) hin (Kongress der Amerikanischen Rindertierärzte AABP, 2018). Durch eine geringere Durchlässigkeit der Darmwand gelangen weniger Schadstoffe und bakterielle Toxine in das Blut, somit wird Entzündungsreaktionen entgegengewirkt.
Verschiedene Spurenelementquellen
Die gängigen im Mineralfutter enthaltenen ¬Spurenelemente Kupfer (Cu), Zink (Zn) und Mangan (Mn) stammen häufig aus anorganischen Quellen (Oxide und Sulfate). Im BAT Euter Fit® sind seit 2014 zusätzlich Hydroxyspurenelemente enthalten. Sie haben eine hohe Bioverfügbarkeit und verursachen keine negativen Auswirkungen auf die Pansen-/Darmflora. Fütterungsversuche aus Amersfoort (NL) zeigten die Wirkung verschiedener Spurenelementquellen im Hinblick auf die scheinbare Gesamtverdaulichkeit, die Pansenvergärung und die Milchleistung. Und bestätigen unsere Kombination von Sulfaten und Hydroxyquellen im Mineralprogramm.
Aus der Forschung: Gesamtverdaulichkeit und Milchproduktivität von Milchkühen unter dem Einfluss von Spurenelementquellen.
Versuchsaufbau
Fütterung von Kühen mit verschiedenen Cu, Zn und Mn-Quellen
100% Sulfat
100% Hydroxychlorid
70% Sulfat, 30% Chelat
70% Hydroxychlorid, 30% Chelat
Ergebnisse
Die Spurenelementverbindungen beeinflussen die scheinbare Verdaulichkeit des gesamten Verdauungstraktes und die Milchleistung
Chelat-Spurenminerale reduzierten die scheinbare Gesamtverdaulichkeit von NDF um - 0,8% und von Rohprotein um -1%
Das Ersetzen von Sulfat durch Hydroxychlorid verbesserte die scheinbare Gesamtverdaulichkeit von NDF um +0,8%
Bei mit Hydroxychlorid versorgten Kühen wurde eine geringere Buttersäurekonzentration im Pansen gemessen. Dafür mehr Essigsäure (Ketogen) für Milchfett und Propionsäure für Milchmenge
Hydroxychlorid erhöhte im Vergleich zu Sulfat die tägliche FECM um 1,0 kg bzw. die Fettmenge um +51 g
Quelle: Daniel et al. in J. Dairy Sci., 103:9081-9089
Die Verhältnisse der Mineralstoffe im Futter und auch im Mineralfutter sollten untereinander beachtet und ausgeglichen werden, denn zwischen den Elementen bestehen zahlreiche Wechselbeziehungen, die die Verwertung beeinflussen können. Ein „viel hilft viel“ ist nicht immer von Vorteil. Ohne Kenntnisse der Gehalte im eigenen Futter ist die optimale Rationsgestaltung und Mineralfutterergänzung unmöglich. Die Mineralstoffgehalte ihrer Gras-bzw. Maissilage erhalten Sie durch eine Laboranalyse. Wichtig ist die genaue Auswertung der Analyse und anschließende Kombination mit einem passenden Mineralfutter. Mit diesen Analyse-Sets können Sie die Gehalte analysieren:
In dieser Abbildung sehen Sie, wie die verschiedenen Mineralstoffe auf die einzelnen Bereiche der Fußpartie wirken. Sie können daher aktiv zur Unterstützung der jeweiligen Bereiche eingesetzt werden:
Vitaminkomplex
Die fettlöslichen Vitamine A, D3 und E sind die einzigen Vitamine, die essenziell mit dem Futter zugeführt werden müssen. Sie sind im Frischfutter in ausreichender Menge vorhanden. Da jedoch die Fütterung der Rinder sich immer mehr zu einer Haltung ohne Frischfuttergabe entwickelte, gewann die Versorgung mit den Vitaminen A, E und D3 immer mehr an Bedeutung. Auch wasserlösliche Vitamine (Vitamine B1, B2, B6, B12, Biotin, Cholin, Folsäure, Niacin, Pantothensäure) haben für Leistungshöhe, Tiergesundheit und Fruchtbarkeit der Milchkuh große Bedeutung. Doch im funktionsfähigen Pansen werden durch die Mikroorganismen genügend wasserlösliche Vitamine gebildet. Ein Einsatz vom B-Vitaminkomplex ist nur bei Pansenstörungen sinnvoll. Um diese zu vermeiden, liegt der Fokus auf einer ausgewogenen Rationsgestaltung.
Mineralfutter-Sortiment bei uns im Shop
Wir sind Teil der BAT-Gruppe und bieten die BAT Pro EuterFit-Minerale an. Diese Produkte stehen für:
Umsetzung neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse: Sehr hohe Anteile an Vitamin E und Selen sowie natürlichen Antioxidantien (Phenole) mit einem hohen Spurelementen-Standard.
Attraktives Preis-Leistungsverhältnis
Optimale Lösungen für jede Herausforderung
Bei Fragen stehen Ihnen unsere Fachberater zur Verfügung und hier kommen Sie zum Sortiment im myAGRAR-Shop. Die drei beliebtesten BAT Pro Mineralfutter-Produkte sehen Sie hier:
✅ Wie beeinflusst die Nährstoffversorgung die Gesundheit von Milchkühen?
Eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen stärkt das Immunsystem, verbessert die Tiergesundheit und erhöht den Infektionsschutz. Studien zeigen, dass Kühe mit guter Nährstoffversorgung widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind.
✅ Wie können Antioxidantien die Gesundheit von Milchkühen verbessern?
Antioxidantien wie Vitamin E, Selen und Polyphenole helfen, oxidativen Stress zu reduzieren. Sie schützen die Zellen vor Schäden und beugen Erkrankungen wie Mastitis oder Fruchtbarkeitsstörungen vor.
✅ Welche Spurenelemente sind für Milchkühe besonders wichtig?
Kupfer, Zink und Mangan sind essenziell für viele Stoffwechselprozesse. DIe neuste Form sind Hydroxyspurenelemente. Sie haben eine hohe Bioverfügbarkeit und unterstützen die Verdauung sowie die Milchleistung der Kühe.
Weiterer Fachbeitrag zum Thema:
Stabile Rationen für den Sommer!
Für die Gesundheit und Milchleistung einer Kuh ist eine hohe und stabile Futteraufnahme mit entsprechender Nährstoffaufnahme entscheidend. Besonders in den warmen Sommermonaten ist die Nacherwärmung der Ration und damit Verderb des Futters eine Ursache für den Rückgang der ...
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