Die Rapsaussaat ist nahezu abgeschlossen. In diesem Jahr wurde regional schon deutlich früher mit der Aussaat begonnen, andere Flächen wurden aufgrund von zwischenzeitigen Niederschlägen erst in den letzten Tagen bestellt. Früh gedrillte Bestände weisen schon mindestens zwei Blätter auf, einige sogar vier. Und damit wird dieses Stadium weitaus früher erreicht als in manch anderen Jahren. Im letzten Jahr hat der Winterraps am Standort Bäk das Vierblattstadium erst am 19. September erreicht, 2022 am 22. September. Spät gedrillte Bestände befinden sich noch im Auflaufen oder im Keimblattstadium.
Insbesondere die weit entwickelten Rapsbestände benötigen eine gute und rechtzeitige Einkürzung, um nicht im Winter zu überwachsen und schließlich auszuwintern. Spätestens zum Zeitpunkt des 4-Blatt-Stadiums sollte eine wachstumsregulierende Maßnahme eingeplant werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, ein Überwachsen der Bestände zu verhindern und die Winterfestigkeit des Rapses abzusichern. Bei besonders wüchsigen Beständen sollte in diesem Herbst ein Splitting der Maßnahme eingeplant werden.
Die Produktwahl und die Aufwandmenge orientieren sich an der Wüchsigkeit des Rapses sowie an der Anfälligkeit gegenüber Phoma. Im zweiten Jahr verfügbar ist das Produkt Architect, das neben einer sehr guten Einkürzungsleistung eine gute Wirkung auf verschiedene Blattkrankheiten besitzt. Zu beachten ist weiterhin, dass keine Metconazolhaltigen Produkte im Herbst eingesetzt werden dürfen, wenn die Unkrautbekämpfung mit Belkar erfolgt.
Tipp:Zur Erfolgskontrolle ist das Anlegen eines Spritzfensters ratsam.
Strategien bei normal bis langsam entwickeltem Raps
Bei normal bis langsam entwickeltem Raps empfehlen wir zum Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz 1x Maßnahme. Wir empfehlen hierfür die einmalige Anwendung eines der folgenden Mittel mit der jeweiligen Aufwandmenge:
Bei zügig entwickeltem Raps, der beispielsweise früher gedrillt wurde, empfehlen wir zum Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz 2x Maßnahmen mit einer entsprechend gesteigerten Wirkung. Wir empfehlen hierfür folgende Mittel mit der jeweiligen Aufwandmenge:
Um die Vorwinterentwicklung zusätzlich positiv zu beeinflussen, kann zusammen mit der Fungizidmaßnahme eine Blattdüngung erfolgen. Zur Gesunderhaltung und effizienten Absicherung von Winterhärte und Ertrag ist der Einsatz von gut abgestimmten Blattdüngern unverzichtbar. Drei Elemente sind besonders wichtig – Bor, Mangan und Molybdän.
Mikronährstoffe können als Blattdünger ausgebracht werden und sind essentielle Nährstoffe, die Pflanzen in sehr geringen Mengen benötigen, aber dennoch entscheidend für ihre Gesundheit und Produktivität sind. Dazu gehören Elemente wie Zink, Kupfer, Mangan und Eisen. Diese Nährstoffe ...