Im Trend: Diese Vorteile bietet der Mais-Mischanbau!

Der Mais-Mischanbau gewinnt zunehmend an Bedeutung im modernen Ackerbau. Besonders die Kombination von Silomais mit Stangenbohne, Ackerbohne und Sorghum bietet vielseitige Vorteile wie Ertragsstabilität und Ressourceneffizienz. Während Mais traditionell in Monokultur angebaut wird, bieten die Mischkulturen vielfältige Effekte, von denen die vermengten Pflanzenarten beidseitig profitieren. Obwohl der Mais-Mischanbau im Trend liegt und seine Bedeutung zunimmt, ist die Idee grundsätzlich nicht neu. Schon vor mehr als 2000 Jahren wussten die Maya um die positiven Effekte und kultivierten in Mittelamerika Mais und Stangenbohnen als Gemenge. In diesem Fachbeitrag zeigen wir die Vorteile, die der Mais-Mischanbau bietet und geben Tipps, worauf zu achten ist, damit Ihre Kultur gelingt!

Top-5 Vorteile für den Mais-Mischanbau

  1. Erhöhung des heimischen Eiweißanteils: Der Einsatz von Leguminosen als Mischungspartner bedeutet die Erzeugung von eigenem, heimischen Eiweiß.
  2. Zusätzliche N-Versorgung: Leguminosen sind bekannt dafür, Stickstoff über Knöllchenbakterien zu binden. Auf diese Weise liefern sie eine zusätzliche, natürliche N-Versorgung für die Mischkultur und fördern die Ertragsfähigkeit.
  3. Verbesserte Bodenstruktur und Wasserhaltefähigkeit: Durch das Wurzelsystem der Leguminosen wird der Boden aufgelockert, wodurch sich die Bodenstruktur und die Wasserhaltefähigkeit verbessern. Dies unterstützt die Wasserversorgung der Pflanzen auch bei Trockenperioden.
  4. Eigenständiges Glied in der Fruchtfolge: Saatgutmischungen, bei denen jeder Partner mindestens 25 % der Kornanzahl im Saatgut ausmacht, können als eigenes Fruchtfolgeglied betrachtet werden. Hinweis: Diese Regelung wird jedoch nicht in allen Bundesländern Deutschlands anerkannt.
  5. Mehr Biodiversität auf dem Acker: Die Förderung der Artenvielfalt auf den Feldern steigert die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft.

Darauf müssen Sie beim Anbau achten

  1. Saatzeitpunkt: Bei der Aussaat ist es ratsam, etwas abzuwarten: Es kann vorteilhaft sein, etwas später zu säen, um die besten Bedingungen für das Auflaufen beider Pflanzenarten zu gewährleisten. Die Erfahrung zeigt, dass Anfang Mai vorteilhaft ist, um ein schnelles Wachstum zu fördern.
  2. Herausforderungen bei der Aussaat: Die unterschiedlichen Kornfraktionen der Kulturen können bei der Aussaat besondere Anforderungen an die Ablagegenauigkeit stellen
  3. Unkrautmanagement: Ein effektives Unkrautmanagment ist wichtig, da die Herbizidpalette aufgrund zwei verschiedener Kulturpflanzen begrenzt ist. Dies erfordert eine sorgfältige Bodenbearbeitung nach der Vorfrucht.
  4. Herbizide: Es finden in erster Linie Bodenherbizide Anwendung, die maximal fünf Tage nach der Aussaat appliziert sein müssen.
  5. Fokus auf Hauptfrucht: Der Mischanbau wird hauptsächlich als Hauptfrucht angebaut, um den Ertrag optimal auzunutzen. Vorherige Nutzungen wie Ackergras sollten gut überlegt sein, um mögliche Nachteile auf den Ertrag zu vermeiden.

Mais und Stangenbohne: Verbesserte Bodenstruktur und Wasserspeicherung

Die Stangenbohne wird als kletternde Leguminose in den Maisbeständen kultiviert und fördert durch ihre tiefreichenden Wurzeln die Bodenstruktur und die Durchlüftung des Bodens. Während Maiswurzeln den Oberboden dominieren, dringen die Wurzeln der Stangenbohne tiefer in den Boden ein und verbessern die Durchlässigkeit und Wasserspeicherung im Boden. Diese vertikale Wurzelverteilung reduziert die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe, da Mais und Stangenbohne unterschiedliche Bodenschichten erschließen. Zusätzlich tragen die Blätter der Stangenbohne durch ihre Beschattung des Bodens zur Feuchtigkeitskonservierung bei, was besonders in Trockenphasen wertvoll ist.

Mais und Ackerbohne: Stickstoffanreicherung und Nährstoffoptimierung

Die Ackerbohne ist als Leguminose bekannt für ihre Fähigkeit, Stickstoff im Boden zu binden. Diese Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien, die sich in den Wurzelknöllchen der Pflanze ansiedeln, ist eine natürliche Methode der Stickstoffdüngung, die besonders vorteilhaft für den Mais ist. Mais benötigt während seiner Wachstumsphase erhebliche Mengen an Stickstoff, und die Ackerbohne hilft, diese Nährstoffe bereitzustellen. Dies führt zu einer geringeren Abhängigkeit von synthetischen Stickstoffdüngern und unterstützt somit eine umweltschonende Bewirtschaftung. Zudem zeigen Studien, dass diese Kombination die Bodenfruchtbarkeit langfristig verbessert, was wiederum die Erträge stabilisiert.

Mais und Sorghum: Erhöhung der Biomasse und Krankheitsreduktion

Sorghum ist eine widerstandsfähige, wärmeliebende Pflanze, die in Kombination mit Mais angebaut wird, um die Erntemenge an Biomasse für die Silageproduktion zu steigern. Sorghum besitzt eine hohe Trockentoleranz und kann auch bei geringeren Niederschlagsmengen wachsen, was es zu einem idealen Partner für Mais macht, insbesondere in trockeneren Regionen. Die dichte Bedeckung des Bodens durch Sorghum reduziert die Verdunstung und schützt den Boden vor Erosion. Zudem zeigen Untersuchungen, dass die Kombination mit Sorghum dazu beitragen kann, den Krankheitsdruck auf Mais zu verringern, da Sorghum weniger anfällig für Schädlinge ist, die üblicherweise Maispflanzen befallen. Sorghum ist eine eiweißreiche Pflanze, die somit den Proteingehalt der geerteten Silage erhöht.



Das Wichtigste in Kürze:

✅ Was sind die Vorteile des Mais-Mischanbaus?

Der Mais-Mischanbau, insbesondere mit Leguminosen wie Ackerbohnen und Stangenbohnen, bietet Vorteile wie Ertragsstabilität, verbesserte Bodenfruchtbarkeit und eine natürliche Stickstoffversorgung, die die Abhängigkeit von synthetischen Düngemitteln reduziert.

✅ Wie trägt die Ackerbohne zur Nährstoffversorgung bei?

Die Ackerbohne bindet Stickstoff im Boden durch Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien, was eine natürliche Düngemethode darstellt. Dies fördert das Wachstum des Mais und steigert die Erträge, indem es die Nährstoffverfügbarkeit erhöht.

✅ Welche Rolle spielt Sorghum im Mais-Mischanbau?

Sorghum ist ein idealer Partner für Mais, da es die Biomasseproduktion erhöht, besonders in trockenen Regionen, und gleichzeitig den Krankheitsdruck auf den Mais verringert. Zudem erhöht der den Eiweißgehalt der Silage.


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