Nachdem die Vorbereitung und zum Teil auch schon die Aussaat der Maisflächen durch die zuletzt trockene Witterung unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden konnten, werden nun nach und nach die restlichen Flächen bestellt. Die sonnige und warme Witterung sorgte für eine Erwärmung des Oberbodens, sodass der Mais keimen kann. Während seiner langsamen Jugendentwicklung reagiert Mais jedoch empfindlich auf Nährstoff- und Lichtkonkurrenz, weshalb der Herbizideinsatz in dieser Kultur von entscheidender Bedeutung ist.
Herbizid Splitting oder Einmalbehandlung?
Bei normaler Verunkrautung und moderatem Hirsedruck führt eine Einmalbehandlung mit einer Kombination aus blatt- und bodenwirksamen Wirkstoffen zu einem guten Bekämpfungserfolg gegen Unkräuter und Ungräser. Aus Verträglichkeitsgründen hat sich als idealer Anwendungszeitpunkt der Zeitraum zwischen dem 2- und 4-Blattstadium des Maises etabliert. Später verändert sich bei Mais zum einen die Oberflächenstruktur der Blätter und zum anderen wird durch eine größere Blattmasse mehr Wirkstoff aufgenommen, wodurch die Verträglichkeit der Herbizidmaßnahmen negativ beeinflusst wird.
Allerdings laufen nicht immer alle Unkräuter gleichzeitig auf und es kann unter bestimmten Bedingungen sinnvoll sein, die Herbizidmaßnahme in einer Spritzfolge durchzuführen. Bleibt es nach der Maisaussaat eher kühl, laufen Unkräuter mit geringen Temperaturansprüchen, wie z.B. Klettenlabkraut, Storchschnabel, Windenknöterich, Kreuzblütler (z.B. Hederich, Ausfallraps, Rauken) zügig auf und bilden schon früh eine Konkurrenz zum Mais. Auf langjährigen Maisstandorten laufen Hirsen oft in mehreren Wellen auf. Unter diesen Bedingungen kann ein Herbizid-Splitting mit Vorlage eines Bodenherbizides sinnvoll sein.
Klettenlabkraut, Storchschnabel, Windenknöterich, Hederich keimen schon bei Temp. von 2-5 °C.
Anwendungsbedingungen
Ideale Anwendungsbedingungen herrschen bei wüchsigem Wetter, hoher Luftfeuchte und abgetrockneten Blättern des Maises. Nach Regenereignissen sollte mit der Herbizidbehandlung zwei Tage gewartet werden, bis der Mais wieder eine Wachsschicht auf seinen Blättern gebildet hat. Zudem ist von Behandlungen unmittelbar vor Kältephasen abzusehen, da der Stoffwechsel der Maispflanzen heruntergefahren wird und durch den reduzierten Abbau der Herbizidwirkstoffe die Gefahr eines Wachstumsstopps besteht.
Boden- oder Blattherbizide?
S-Metolachlor-haltige Bodenherbizide sind seit dem letzten Jahr nicht mehr zugelassen. Das Produkt Aspect (MaisTer power/Laudis Aspect Pack) wurde für diese Maissaison aufgrund der unsicheren Flufenacet-Zulassungssituation nicht mehr produziert. Somit ist die Auswahl von Bodenherbiziden überschaubar. Dimthenamid-P (Spectrum Gold, Spectrum, Spectrum Plus) und Pethoxamid (Sucessor T, Successor 600) stehen zur Verfügung, die verfügbaren Mengen sind jedoch begrenzt. Neu ist die Solozulassung von Isoxaflutole (bisher bekannt in Kombination mit Thiencarbazone aus dem Produkt Adengo) als Merlin Flexx. Dieses Produkt wird in verschiedenen Packs vermarktet. Hier ist zu beachten, dass Merlin Flexx nur bis zum 3-Blatt Stadium des Maises zugelassen ist, unter ungünstigen Witterungsbedingungen und auf sehr leichten Böden kann es zu Blattschädigungen im Mais kommen. Thiencarbazone wirkt über Boden und Blatt, in Kombination mit Tembotrione besitzt das Produkt Auxo Plus (entspricht dem Zingis) + Mero eine sehr breite Wirkung gegen viele Unkräuter incl. Hühnerhirse und bietet eine sehr flexible Kombinationsmöglichkeit mit Bodenpartnern oder Nicosulfuron.
Um die oft widrigen Wachstumsbedingungen gerade in der Jugendentwicklung beim Mais etwas abzumildern stehen hier eine Reihe an Blattdüngern zur Verfügung. Diese verbessern die (Mikro-) Nährstoffversorgung der kleinen Pflanzen und mildern Herbizid- und Kältestress ab:
BAT Pro PhosphorAktiv 3,0 kg/ha: schnelle und günstige P-Blattdüngung v.a. bei kühlen Bedingungen nach dem Auflaufen, Phosphor fördert die Wurzelentwicklung
Green On Mais 0,5 kg/ha: innovativer Blattdünger mit Mikronährstoffen (Bor, Mangan und Zink)
Die Anwendung wird solo oder in Kombination mit dem Herbizid ab dem 4-Blattstadium empfohlen. Alle Blattdünger sind gut mit Herbiziden mischbar, im Zweifel wird dennoch ein eigener Mischversuch im kleinen Maßstab empfohlen.
Herbizideinsatz in Mais-Untersaaten
Besonders bei Hanglagen, wassersensiblen Gebieten oder in Regionen mit intensivem Maisanbau werden Untersaaten immer häufiger. Nachfolgend eine Übersicht möglicher Herbizidkombinationen.
Art der Untersaat
früher NA Mais (Vorlage)
NA Mais (Nachlage)
Weidelgras
15-20 kg/ha bei 50-70 cm Maishöhe
Abstand zur letzten PS-Anwendung: 2-3 Wochen
Spectrum 0,3 l/ha
+ Daneva/Juzan Extra 100 SC 1,0 l/ha oder
Successor T 1,0 l/ha
+ Daneva/Juzan Extra 100 SC 0,25 l/ha
Daneva/Juzan Extra 100 SC 1,0 l/ha
+ Peak 0,015 kg/ha oder
Laudis 1,5-2,0 l/ha oder
Elumis 1,0 l/ha oder
Arrat1) 0,2 l/ha + Dash E.C. 1,0 l/ha
Rot-/Schafschwingel
4-5 kg/ha vor bzw.
gleich nach der Maisaussaat
Stomp Aqua 2,5 l/ha
+ Daneva/ Juzan Extra 100 SC 1,0 l/ha
+ Peak 0,015 kg/ha
Arrat1) 0,2 l/ha + Dash E.C. 1,0 l/ha
Das Wichtigste in Kürze:
✅ Was sind die Vorteile einer Umrüstung auf elektrische Teilbreitenschaltungen?
Die Umrüstung auf elektrische bzw. automatische Teilbreitenschaltungen ermöglicht eine präzisere Ausbringung der Spritzmittel und verhindert Überlappungen, wodurch Pflanzenschutzmittel und Kosten gespart werden.
✅ Wie läuft die Umrüstung einer mechanischen Teilbreitenschaltung ab?
Die Umrüstung umfasst das Entfernen der alten mechanischen Komponenten, die Montage elektrischer Ventile, die Integration eines Steuerterminals und ggf. die Anbindung an GPS, gefolgt von einem Test mit Kalibrierung.
✅ Welche Ausstattungen bieten Umrüstsätze für Feldspritzen?
Umrüstsätze beinhalten u.a. Spritzcomputer, elektrische Ventilgruppen, Durchflussmesser und Drucksensoren und Montageelemente.
Weiterer Fachbeitrag zum Thema:
Erfolgreich Mais silieren: Die wichtigsten Faktoren im Überblick!
Silomais lässt sich gut silieren und ist ein hervorragendes Futter für leistungsstarke Milchkühe. Die gewissenhafte Durchführung der Grundfutterernte und Einsilierung entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg der Milchproduktion eines ganzen Jahres ....
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