Spritzen-TÜV erklärt: Alles, was Landwirte wissen müssen!
Spritzen-TÜV erklärt: Alles, was Landwirte wissen müssen!
Stand: 21.01.2025
Nur eine funktionierende Feldspritze sorgt für eine präzise und verlustarme Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Doch wie stellt man sicher, dass die Technik einwandfrei läuft? Hier kommt der sogenannte "Spritzen-TÜV" ins Spiel – eine gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung, die sowohl die Umwelt als auch die eigenen Kulturpflanzen schützt. Dieser Fachbeitrag beleuchtet die wichtigsten Schritte und Anforderungen, die beim Spritzen-TÜV zu beachten sind.
Was ist der Spritzen-TÜV?
Der Spritzen-TÜV bezeichnet die Überprüfung von Pflanzenschutzgeräten nach den gesetzlichen Vorgaben. In Deutschland ist diese Überprüfung durch die Pflanzenschutz-Geräteverordnung (PflSchGerätV) geregelt. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Geräte die vorgeschriebenen Standards erfüllen und keine unnötigen Umweltbelastungen verursachen. Neben der korrekten Ausbringung steht auch die Sicherheit für Anwender und Umwelt im Fokus.
Welche Ziele hat der Spritzen-TÜV?
Umweltschutz: Defekte oder falsch kalibrierte Spritzgeräte können zu einer ungleichmäßigen Verteilung von Pflanzenschutzmitteln führen. Dies erhöht das Risiko von Abdrift und der Gefährdung von Nicht-Zielorganismen.
Effizienz: Ein gut gewartetes Gerät stellt sicher, dass die richtige Menge an Wirkstoff präzise und verlustarm ausgebracht wird. Dies spart Kosten und erhöht die Wirksamkeit.
Rechtliche Vorgaben: Landwirte sind gesetzlich verpflichtet, ihre Pflanzenschutzgeräte regelmäßig prüfen zu lassen. Verstöße können hohe Strafen oder den Entzug von Subventionen nach sich ziehen.
Was wird dabei geprüft?
Grundsätzlich findet der Spritzen-TÜV in anerkannten Werkstätten statt. Sie finden die zugelassenen Werkstätten in speziellen Listen bei der Landwirtschaftskammer Ihres Bundeslandes. Vor Ort geprüft wird Folgendes:
Visuelle Inspektion: Hierbei werden Schläuche, Düsen, Filter und andere Bauteile auf sichtbare Schäden und Verschleiß untersucht.
Funktionsprüfung: Pumpenleistung, Druckregulierung und das Rührwerk werden überprüft.
Messungen: Die Querverteilung der Spritzbrühe wird getestet, um eine homogene Ausbringung sicherzustellen.
Wie häufig muss die Prüfung durchgeführt werden?
Der Spritzen-TÜV muss alle 3 Jahre erfolgen (alle 6 Kalenderhalbjahre). Eine kleine Ausnahme bilden neue Spritzen. Sie müssen innerhalb von 6 Monaten nach Inbetriebnahme erstmals geprüft werden. Rückenspritzen müssen nicht geprüft werden.
Ihren nächsten Termin sehen Sie auf der Prüfplakette mit Jahr und Halbjahr angegeben. Im Beispiel (Abbildung links) hat der nächste Spritzen-TÜV im ersten Halbjahr 2027 zu erfolgen.
Tipps: So bereiten Sie die Feldspritze vor
Bestimmte Vorkehrungen sollten Sie bei Ihrer Feldspritze immer vor dem Spritzen-TÜV treffen. Sie sind erforderlich für den reibungslosen Ablauf der Prüfung. Außerdem unterstützen Sie damit, dass Ihre Maschine den Test besteht. Wenn sie beispielsweise mit leerem Spritzbrühenbehälter vor Ort erscheinen, braucht es einen nicht wundern, dass der Prüfer einem nicht mehr wohl gesonnen ist. Diese Vorbereitungen sollten Sie daher treffen:
Das gesamte Gerät, sowohl innen als auch außen, gründlich säubern. Es dürfen beim Prüfen keine Pflanzenschutzmittelreste ausgesprüht werden.
Direkt nach dem Winter die Spritze zur Überprüfung bringen, aber ohne Frostschutzmittel in der Pumpe.
Alle Filter am Gerät vorab ansehen und gründlich reinigen. Die Spritze hat in der Regel vier Filterarten: Saugfilter, Druckfilter, Einfüllsieb und die Düsenfilter.
Das Gerät auf mögliche Undichtigkeiten prüfen – oft lassen sich Probleme schon durch einfaches Nachziehen von Verschraubungen beheben.
Rückschlagventile und Membranen während des Betriebs kontrollieren – es darf kein Nachtropfen der Düsen auftreten, wenn die Spritzleitung abgestellt wird.
Spritzbrühenbehälter zur Hälfte mit sauberem Wasser füllen.
Informationen zu Düsenbezeichnungen, Fabrikat, Behältergröße, Gerätetyp, Baujahr, Pumpen-Nennleistung und Arbeitsbreite bereithalten.
Ersatzteile für die Feldspritze
Sollten Ihnen bei der Vorbereitung zum Spritzen-TÜV Probleme an der Technik auffallen, finden sie bei uns alle gängigen Ersatzteile. Zum vollständigen Ersatzteilsortiment der Feldspritze kommen Sie hier. Und hier sehen Sie eine beispielhafte Auswahl, welche Teile wir dabei anbieten:
Der Spritzen-TÜV ist die gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung von Pflanzenschutzgeräten, um sicherzustellen, dass diese richtig arbeiten und keine unnötigen Umweltbelastungen verursachen.
✅ Wie häufig muss der Spritzen-TÜV durchgeführt werden?
Der Spritzen-TÜV muss alle 3 Jahre erfolgen. Neue Spritzen müssen jedoch innerhalb von 6 Monaten nach der Inbetriebnahme geprüft werden. Rückenspritzen sind von dieser Prüfung ausgenommen.
✅ Was wird beim Spritzen-TÜV geprüft?
Bei der Prüfung werden sichtbare Schäden an Bauteilen wie Schläuchen und Düsen kontrolliert, die Funktionsfähigkeit des Geräts getestet und die Querverteilung der Spritzbrühe gemessen, um eine gleichmäßige Ausbringung sicherzustellen.
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