Was sollten Pferdehalter beachten, um ihren Tieren kraftvolle Weiden bieten zu können? Erfahrene Landwirte, die Pferde nur „nebenbei“ halten, sollten auf jeden Fall bedenken, dass Pferde ganz andere Ansprüche an eine gute Weide stellen als Kühe, Fleischrinder oder Schafe. Das gilt insbesondere, wenn eine Neuansaat oder eine umfangreichere Reparatursaat ansteht und das passende Saatgut für die Pferdeweide ausgewählt werden muss. Die myAGRAR Fachberater haben hierfür einige Tipps zusammengestellt.
Pferde brauchen spezielle Grassaatmischungen
Pferde sind deutlich empfindlicher als Rinder und Schafe und brauchen hinsichtlich der Saatgutmischung energiearme, strukturreiche Gräser- und Kräutermischungen. Gleichzeitig sollte die Grasnarbe robust sein. Der Grund: Pferde „bearbeiten“ die Grasnarbe mit ihren Hufen sehr intensiv. Sie legen aufgrund ihres Bewegungsdrangs auf der Weide durchschnittlich 12 bis 15 km am Tag zurück, oft im sportlichen Galopp. Dabei hinterlassen die Hufe gerade bei Bremsmanövern deutliche Spuren in der Grasnarbe. Fressschäden durch Verbiss beanspruchen die Grasnarbe zusätzlich. Pferdebetriebe sollten deshalb viel Wert auf ein optimales Pflegemanagement ihrer Weiden legen, um die Leistungsfähigkeit der Grasnarbe hinsichtlich der Trittfähigkeit, Nährstoffausnutzung und Ertragsleistung zu fördern.
Ziel ist ein starkes und verflochtenes Wurzelnetzwerk
Grundsätzlich empfehlen sich deshalb Grassaatmischungen, die den hohen Ansprüchen der Pferde angepasst sind. Das sind Mischungen, die für einen geschlossenen Aufwuchs der verschiedenen Gräser sorgen, die sich dazu im Boden durch ein starkes Wurzelnetzwerk miteinander verflechten. Das Ziel ist der Aufbau und die Erhaltung einer dichten und geschlossenen Grasnarbe. Sie gilt als beste Prophylaxe gegen die Verunkrautung und vor allem gegen eine Verampferung. Besonders in lückenhaften Beständen breitet sich Ampfer schnell aus und führt zu einem rapide zurückgehenden Futterwert der Pferdeweide.
Finden Sie das passende Saatgut für Ihre Pferdeweide
Doch welche Gräsersaatmischung ist für meine Pferdeweide am besten? Um herauszufinden, welches Grassaatgut für Ihre Pferdeweide optimal geeignet ist, sollte vorab geklärt werden, wie die neue Weide künftig genutzt und belastet werden soll. Folgende Fragen helfen dabei
- Soll das Grünland künftig als reine Pferdeweide genutzt werden oder ist eine Wechselnutzung mit Rindern geplant?
- Soll die Fläche nicht nur als Pferdeweide, sondern auch für den Schnitt von Heu, Heulage oder Silage genutzt werden?
- Stehen die Pferde auf dieser Weide künftig stundenweise, ganztägig oder sogar 24 Stunden und über mehrere Wochen?
- Welche konkreten Standortbedingungen weist die Fläche auf?
- Handelt es sich um einen Trockenstandort oder ist ausreichend Regen zu erwarten?
- Wie ist die Bodenbeschaffenheit hinsichtlich der Bodenart, Bodenqualität, eventueller Bodenverdichtungen und der Nährstoffversorgung?
Optimale Grassaatmischungen für die robuste Pferdeweide
Der Anspruch an die Vegetation einer Pferdeweide ist, dass diese nach der Beweidung rasch wieder nachwächst und dazu besonders trittfest ist. Deshalb kommen bevorzugt robuste, regenerationsfreudige Gräser zum Einsatz, da diese besonders fest verwurzelt sind und sich im Vergleich zu den meisten Kräutern schneller regenerieren. Zudem spielt auch die Schmackhaftigkeit eine Rolle. Infrage kommen das besonders belastbare Deutsches Weidelgras und die Wiesenrispe, aber auch das schmackhafte Wiesenlieschgras sowie der Rotschwingel, der schnell entstandene Lücken in der Narbe verschließt. Wer auf Vielfalt und Abwechslung für seine Pferde setzt, kann zudem in Mischungen auch noch Rohrschwingel, Weißes Straußgras, Knaulgras und Wiesenschwingel einsetzen sowie Kräuter und begrenzt Kleearten.
Ertragreiche Grassaatmischungen für die Pferdeweiden zur Schnittnutzung
Ist die Pferdeweide auch zur Schnittnutzung vorgesehen, dann ist ein hoher Mengenertrag mit gleichzeitig einer hohen Futterqualität das Ziel. Dafür ist es notwendig, dass das Grünland bereits früh in die Wachstumsphase kommt und für den ersten Schnitt einen guten, nährstoff- und strukturreichen Ertrag bietet. Zudem sollten die Gräser besonders schnittverträglich und damit für eine möglichst mehrjährige Nutzung geeignet sein. Typische Gräser, die in diesen Mischungen enthalten sein sollten, sind Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras und Wiesenrispe.
Kräuter in der Grassaatmischung fördern die Pferdegesundheit
Grundsätzlich sollten Gräser die Saatgutmischungen für Pferdewiesen und -weiden dominieren. Zusätzlich beigemischte Kräuter können aber die Bekömmlichkeit und Schmackhaftigkeit erhöhen und auch zur Gesunderhaltung der Tiere beitragen. Mögliche beizumischende Kräuter sind etwa Spitzwegerich, Wiesenknopf, Dill, Wiesenkümmel, Wegwarte, Fenchel und Wilde Möhre. Sehr beliebt bei Pferden und wertvoll besonders für Zuchtstuten sind Mischungen mit einem Anteil an tief wurzelnder Luzerne, die so auch trockene Zeiten gut überstehen.
Im myAGRAR Onlineshop finden Sie mit der Kräutermischung für Pferdeweiden die optimale Saatgutmischung, die Sie als Ergänzungsmischung mit speziell ausgewählten Kräutern einsetzen können. Sie sorgt für mehr Abwechslung und Schmackhaftigkeit auf dem Pferde-Speiseplan und stellt eine optimale Aufwertung des Pflanzenbestands dar.
Praxistipp: Sicherer Zaun hat zum Schutz der Pferde höchste Priorität
Hufrehe sind für Pferdehalter ein leidiges Übel, bei der Vorbeugung spielt die Fütterung eine große Rolle. Bei empfindlichen Tieren sollte in der Saatgutmischung für die Pferdeweide gezielt auf Hochleistungsgräser wie das fruktanreiche Weidelgras verzichtet werden. Empfohlen werden stattdessen Mischungen mit fruktanarmen Gräsern wie etwa Rotschwingel und Wiesenlieschgras wie die Fruktan Light-Pferdeweiden-Mischung im myAGRAR Onlineshop: