Hybridroggen: Eine ertragsstabile Alternative in der Fruchtfolge!

Vielfältige Fruchtfolgen bringen ackerbaulich viele positive Eigenschaften mit sich, die genutzt werden sollten. Gerade das Potenzial Winterroggen einzubinden, wird oft unterschätzt. Warum nicht auch Roggen in der Fruchtfolge integrieren?

Sowohl auf leichten, als auch auf besseren Böden leistungsfähig

Winterroggen ist eine leistungsfähige Getreideart mit geringen Ansprüchen an Böden und Wasserversorgung durch ihre robuste und stresstolerante Art. Auf den landwirtschaftlichen Betrieben wird Winterroggen in der Regel auf den ertragsschwächeren Standorten angebaut. Auf leichten, sandigen Böden etabliert sich Roggen besonders gut und kann von allen Getreidearten am besten die zunehmenden Stressbedingungen kompensieren. Aber auch auf Standorten mit mittleren bis hohen Ertragsbereichen kann Hybridroggen aufgrund ihrer höheren Leistungsfähigkeit erfolgreiche Erträge erzielen. Nicht nur im Kornertrag auch im Deckungsbeitrag. Gerade Hybridsorten sind hier den Populationssorten überlegen.

Positive Gründe Winterroggen in der Fruchtfolge zu integrieren

Winterroggen erzielt sowohl auf leichten, als auch auf besseren Standorten hohe Erträge und sichert damit die Nährstoffentzüge ab, welche eine wichtige Rolle in der Düngebedarfsermittlung spielen und nicht zu vernachlässigen sind. Durch ihre besondere Stickstoffeffizienz kommt Winterroggen auch mit eingeschränkten Stickstoffmengen zurecht und erzielt trotzdem noch gute Erträge. Erwähnenswert ist auch, dass Winterroggen unter den Wintergetreidearten die höchste Winterhärte besitzt und geringere Auswinterungsverluste aufbringt. Winterroggen bietet viele Möglichkeiten mit einem hohem Ertragspotenzial die Fruchtfolge zu erweitern und dabei Arbeitsspitzen durch den Anbau unterschiedlicher Wintergetreidearten bei der Ernte gegebenenfalls zu entzerren.

Die Aussaatbedingungen entscheiden über den Aussaattermin

Zur Etablierung eines optimalen Roggenbestandes sollten die Aussaatbedingungen dem Aussaattermin vorgezogen werden. Bei Winterroggen wird ein Aussaatfenster vom

15.09. bis 15.10. vorgegeben mit einer Saatstärke zwischen 150-250 .keimfähigen Körner/m². Mit einer Saatgutbeizung wird der Pflanze ein besserer Start in der Entwicklung gewährleistet zum Schutz vor Krankheiten und zur Sicherung des Feldaufganges. Ohne Nutzung der Beize sollte die Saatstärke erhöht werden.

Auf eine gleichmäßige Ablagetiefe von 2-3 cm ist zu achten. Die Böden sollten feinkrümelig und ausreichend rückverfestigt werden, um eine zu tiefe und unregelmäßige Ablage zu vermeiden.

Züchtungsfortschritte geben einen guten Ausblick auf erfolgreiche Sorten

Auch in der Roggenzüchtung wird die Hybridzüchtung seit vielen Jahren mit Erfolg eingebunden. Bei der Züchtung von Hybridroggen werden zwei reinerbige, aber genetisch möglichst unterschiedliche Elternlinien miteinander gekreuzt. Die daraus entstehenden Nachkommen „Hybriden“ haben aufgrund des sogenannten „Heterosiseffektes“ eine bessere Leistungsfähigkeit im Vergleich der beiden Elternlinien. Mit diesem Zuchtfortschritt werden dem Landwirt leistungsstarke Sorten zur Verfügung gestellt, die üppiger in der Pflanzenentwicklung, ertragreicher und widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten sind.

Folgende züchterisch erfolgreich entwickelte Sorten können Sie bei uns bestellen:

Hybridroggen erzielt durch Ertragsstabilität optimales Ertagspotenzial

Hybridroggen zählt zu einer ertragsstärksten Getreideart gerade in Bezug auf Trockenheit. Vor allem auf den leichten Standorten fühlt sich Roggen zu Hause und gewährleistet durch ihre Ertragsstabilität und Trockentoleranz ein erfolgreiches Ertragspotential. Die Ertragsstabilität sichert den Ertrag.

Leistungsfähiges Wurzelwerk sichert Erträge

Das vermehrte Auftreten einer Trockenheit fordert ein verstärkten Blick auf die Trockentoleranz beim Getreide. Hybridroggen weist durch ihr tiefes und weitverzweigtes Wurzelwerk eine erfolgreiche Trockentoleranz auf. Das leistungsfähige Wurzelsystem garantiert eine längerfristige Wasser- und Nährstoffaufnahme, womit der Roggen Trockenphasen besser überstehen kann. Diese Stärke kann Winterroggen noch intensiver auf besseren Standorten ausnutzen.

Geringe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und damit Kostenreduzierung 

Zu den wichtigsten Krankheiten im Roggenanbau zählen Mehltau, Rhynchosporium und Braunrost. Am häufigsten tritt im späteren Vegetationsverlauf Braunrost auf. Allerdings wurde mit der Züchtung die Widerstandkraft gegen Krankheiten deutlich erhöht, womit die Anfälligkeiten gegenüber Blattkrankheiten deutlich geringer geworden sind. Eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln senken die Produktionskosten und weisen ebenfalls Vorteile im Resistenzmanagement der Fungizide auf.

Mutterkorn bei der Sortenwahl beachten

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die Vermarktung von Winterroggen als Nahrungs- oder Futtermittel ist der Mutterkornbesatz. Da Roggen zu den Fremdbefruchtern zählt, sind sie durch ihre Offenblütigkeit und Selbststerilität einer Infektion von Mutterkorn häufig stärker ausgesetzt als Selbstbefruchter. Eine Infektion erfolgt während der Blüte. Züchterisch wurde die Mutterkornresistenz mittlerweile intensiv bearbeitet, so dass über die Sortenwahl schon gute Lösungsansätze getroffen werden können. Weniger anfällige Sorten sollten dementsprechend bevorzugt werden. Ackerbaulich ist darauf zu achten gleichmäßig abreifende, nicht zu dünne Bestände zu erzielen mit ausreichend breiten Fahrgassen zur Vermeidung von Zwiewuchs und demzufolge zur Sicherung einer einheitlichen Blüte.

NEU bei myAGRAR: Hybridgerste

Seit Juli bieten wir in unserem Shop auch Hybridgerstensaatgut an. Ähnlich wie beim Hybridroggen vereint diese spezielle Züchtungsform beste Eigenschaften verschiedener Gerstenlinien und bietet dadurch eine höhere Ertragsstabilität und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Anbaubedingungen. Hybridgerste zeichnet sich durch ihre Robustheit gegenüber Krankheiten und ihre hohe Toleranz gegenüber ungünstigen Witterungsbedingungen aus.

Unsere Hybridgersten-Sorten:


Das Wichtigste in Kürze:

✅ Was sind die Vorteile von Hybridroggen?

Hybridroggen bietet folgende Vorteile: Trockentoleranz, Ertragsstabilität, Robustheit, intensive Durchwurzelung, geringe Wasser- und Nährstoffansprüche, Mutterkornresistenz, reduzierter Pflanzenschutzbedarf.


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Stand: 01.08.2024