Mikronährstoffe können als Blattdünger ausgebracht werden und sind essentielle Nährstoffe, die Pflanzen in sehr geringen Mengen benötigen, aber dennoch entscheidend für ihre Gesundheit und Produktivität sind. Dazu gehören Elemente wie Zink, Kupfer, Mangan und Eisen. Diese Nährstoffe sind für zahlreiche physiologische Prozesse im Getreide unerlässlich, wie etwa die Enzymfunktion und die Chlorophyllproduktion. Ein Mangel an Mikronährstoffen kann das Wachstum hemmen und die Erträge mindern, weshalb sie oft ergänzend zum Hauptdünger gegeben werden.
Die Gründe für den Bedarf vor Wintereinbruch
Der Grundstein für eine gute Ernte wird bereits im Herbst mit der Aussaat und den anschließenden Maßnahmen gelegt. Neben dem Pflanzenschutz spielt auch die bedarfsgerechte Düngung eine entscheidende Rolle. Da Stickstoff und teilweise Phosphat vor dem Winter nur in begrenztem Umfang oder gar nicht gedüngt werden dürfen, sollte auf eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mikronährstoffen geachtet werden. Bei schlechten Wetterbedingungen können Mikronährstoffe Stressperioden und Mangelsituationen abmildern und Erträge absichern. Ziel ist es zunächst, das Getreide gesund und stark über den Winter zu bringen und Auswinterungsschäden so weit wie möglich zu vermeiden. Wichtig dafür sind eine möglichst gute Wurzelausbildung, eine ausreichende Vorwinterentwicklung und gesunde Blätter. Gut mit Nährstoffen versorgte Pflanzen sind zudem weniger anfällig für Pathogene als Pflanzen, die mangelernährt sind.
So wirken Mikronährstoffe
Die Blattdüngung von Mikronährstoffen ist eine gute Möglichkeit, die Vorwinterentwicklung positiv zu beeinflussen, da Mikronährstoffe einen hohen Einfluss auf die Stoffwechselprozesse in der Pflanze haben und bei ausreichender Versorgung die Frostempfindlichkeit herabsetzen. Trockenheit und ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert verringern die Wurzelaufnahme von Mikronährstoffen. Dadurch kann es trotz ausreichender Bodenvorräte, durch Festlegung oder schlechte Wurzelausbildung, zu einem Aufnahmedefizit in die Pflanze kommen. Deshalb sollte bereits im Herbst eine Blattdüngung, insbesondere mit den Mikronährstoffen Mangan, Kupfer und Zink im Getreide erfolgen.
Tipps zur Applikation
Mangan und Zink verbessern die Winterhärte, fördern die Bestockung und reduzieren den Strahlungsstress. Kupfer stärkt das Zellulose-Lignin-Verhältnis und sorgt somit für eine bessere Stängelstabilität, eine erhöhte Vitalität und fördert die Wurzelbildung. Zudem verbessert Kupfer die Stickstoffausnutzung. In der Regel lassen sich Blattdüngermaßnahmen gut mit Herbizidanwendungen kombinieren, jedoch muss die Mischbarkeit der unterschiedlichen Produkte beachtet werden. Im Zweifelsfall sollte immer eine eigene Mischprobe im Eimer durchgeführt werden. Nach der Spurennährstoffapplikation sollte noch mindestens eine Woche Pflanzenwachstum (Tagestemperaturen über 6 °C) möglich sein.
Konkrete Strategien
Wir empfehlen für den Herbst die Gabe von Produkten, die insbesondere Mangan, Kupfer und Zink enthalten. Diese Versorgung bieten beispielsweise die Produkte ATR Getreide Starter, Green On Getreide und YaraVita Getreide Plus. Zusätzlich zu jedem dieser Produkte ist die Gabe von Epso Top möglich. Der optimale Zeitpunkt der Gabe liegt bei diesen Mikronährstoffen zwischen BBCH 12 und 25.