Für eine optimale Vorwinterentwicklung und eine gute Überwinterung ist ein ausgeprägtes Wurzelwerk und ein gutes Nährstoffaneignungsvermögen unerlässlich. Nur wenn sich die Kulturen nach dem Winter rasch entwickeln und ein starkes Wurzelwerk ausbilden, sind auch unter schwierigen Gegebenheiten stabile Erträge möglich. Der Grundstein dafür kann im Herbst gelegt werden. Um die Winterungen dabei zu fördern, bietet sich insbesondere der Einsatz von Biostimulanzien mit Bakterien, welche die Wurzeln besiedeln, an.
In eigenen Versuchen von BAT Agrar, der Konzernmutter von myAGRAR, konnten durch den Einsatz von Biotrinsic PK-Release und Biotrinsic N-Collect im Herbst Ertragszuwächse bei den Winterungen beobachtet werden. Feuchte Witterungsbedingungen im Herbst eignen sich optimal für die Applikation von Biotrinsic N-Collect + PK-Release, auch in Verbindung mit dem Einsatz von Herbiziden im Vor- und Nachauflauf.
Diese Biostimulanzien sind geeignet und so wirken sie
Biotrinsic N-Collect enthält stickstoffbindende Bakterien (Agrobacterium pusense), welche sich nach der Ausbringung an den Wurzeln der Zielkultur ansiedeln und dort in der Lage sind, Luftstickstoff in pflanzenverfügbaren Stickstoff umzuwandeln und ihn der Kulturpflanze zur Verfügung zu stellen. Zudem unterstützen die Bakterien eine optimale Wurzelentwicklung. Bis zu 30 kg/ha Stickstoff können der Kultur dadurch zur Verfügung gestellt werden. Der so gebundene Stickstoff muss bei der Düngebedarfsermittlung nicht angerechnet werden.
Der zweite bakterielle Bodenhilfsstoff Biotrinsic PK-Release „impft“ die Pflanzenwurzeln mit Wurzelbakterien (Paenbacillus mucilaginosus), welche dabei helfen, die teils schlecht verfügbaren Nährstoffe Phosphor und Kalium aus den vorhandenen Bodenreserven zu erschließen. Zusätzlich wird auch hier das Wurzelwachstum gefördert.
Die Zugabe einer Huminsäure fördert die Ausbildung von Feinwurzeln sowie die Ausscheidung von Wurzelexsudaten und schafft so die Voraussetzung für eine optimale Besiedlung der Wurzeln mit den Bakterien aus den Biostimulanz-Produkten.
Empfehlung zur Anwendung
Grundsätzlich hat die Kombination aus 0,5 l/ha Biotrinsic N-Collect + 0,5 l/ha Biotrinsic PK-Release + 0,25–0,5 l/ha Huminsäure die besten Ergebnisse erbracht. Beide Produkte können auch solo mit je 1,0 l/ha oder als Saatgutbeizung mit je 200 ml/dt angewendet werden.
Anwendungsbedingungen
Eine Herbstapplikation in Getreide ist zwischen BBCH 7 und 25 unter feuchten Witterungsbedingungen und bedecktem Himmel bis ca. Mitte November zu empfehlen, damit sich die Bakterien vor dem Winter noch ausreichend etablieren können. Die Bodentemperatur sollte dabei im Optimalfall bei ca. 10 °C, jedoch nicht unter 5 °C und über 25 °C, liegen. Bei zu kalter Witterung und Frost stellen die Bakterien ihren Stoffwechsel ein und fallen in eine Überwinterungsform, daher ist eine zeitgerechte Ausbringung von Vorteil. Von Applikationen bei großer Hitze oder hoher Sonneneinstrahlung wird ausdrücklich abgeraten, da hierbei die ausgebrachten Bakterien Schaden nehmen können.
Optimal ist die Ausbringung morgens oder abends bei bedeckter Witterung, im Idealfall mit nachfolgendem Regen. Mischbar sind die Produkte mit den meisten gängigen Herbiziden. Nicht zu empfehlen sind Kombinationen mit AHL sowie schwefel- oder kupferhaltigen Präparaten.
Grundsätzlich können Biostimulanzien eine ausgewogene und bedarfsgerechte Düngung nicht ersetzen, dennoch helfen sie den Pflanzen, die im Boden vorhandenen Nährstoffe besser zu nutzen und die allgemeine Nährstoff-Effizienz zu erhöhen.