Die Niederschläge in den vergangenen Tagen und die dazu wärmeren Temperaturen haben die Entwicklung der Weizenbestände vorangetrieben. Die frühen Sorten haben die Ähre bereits fast vollständig geschoben und damit steht in Kürze die Entscheidung für die Ährenbehandlung im Vordergrund.
Die bedeutendste Ährenkrankheit im Weizen wie auch in der Triticale ist Ährenfusarium. Fusarium graminearum und Fusarium culomorum sind die beiden wichtigsten Arten. Sie infizieren die Weizenähre während der Blüte und bilden im Erntegut Giftstoffe, sogenannte Mykotoxine (DON und ZEA). Witterungsbedingungen mit Temperaturen über 20°C und hoher Luftfeuchtigkeit während der Blüte begünstigen das Infektionspotenzial. Da einige Sorten bereits kurz nach Beginn des Ährenschiebens blühen, ist die Witterung während dieser Phase genau zu beobachten. Optisch erkennt man den Befall mit Ährenfusarien daran, dass einzelne Ähren vorzeitig bleich werden. Es entsteht die Partielle Weißährigkeit oder Taubährigkeit. Die Körner sind dann weißlich bis leicht rötlich. Infektionsquellen für die Ährenfusarien sind befallende Erntereste. Windverbreitete Ascosporen befallen die Ähren direkt. Die Infektionsgefahr ist zudem abhängig von der Sorte und der Vorfrucht. Weizen nach Weizen oder Weizen nach Mais ist besonders gefährdet, ebenso pfluglos bestellter Weizen mit unzureichender Stoppelbearbeitung.
Fusariumbetonte Fungizidbehandlungen erreichen Wirkungsgrade von 50-70%, um das Wirkungspotential möglichst gut auszuschöpfen, muss die Maßnahme möglichst nahe an die Infektion gesetzt werden, d.h. in die Blüte des Weizens bei Temperaturen über 20°C und feucht-warmer Witterung.
Neben den beschriebenen Fusarienarten kann auch Septoria nodorum die Ähren befallen. Sie führt zum Absenken des Tausendkorngewichtes und zur Verringerung der Kornzahl pro Ähren und damit zu Ertragsverlusten.
Sofern davon auszugehen ist, dass das Infektionsrisiko für Ährenfusarien als gering eingeschätzt werden kann, sollte eine Absicherung gegen Rostkrankheiten erfolgen. Warme Tag- und Nachtemperaturen mit nächtlichen Tauphasen sind günstige Befallsbedingungen für den Braunrost. Der im Elatus Plus Plexeo enthaltene Wirkstoff Metconazol hat eine besonders gute Wirkung gegen Rost.