Nach einem kühlen Mai sorgen die nun ansteigenden Temperaturen dafür, dass die Entwicklung im Winterweizen schneller vorangeht als in den vergangenen Wochen. Die Weizenbestände beginnen mit dem Ährenschieben und damit steht in Kürze die Entscheidung für die (richtige) Abschlussbehandlung im Vordergrund.
Die Abschlussbehandlungmit Fungiziden richtet sich vor allem an Fusarium aus. Fusarium culmorum und F. graminearum als Mycotoxinbildner infizieren die Weizenähre während der Blüte. Da einige Sorten bereits kurz nach Beginn des Ährenschiebens blühen, ist die Witterung während dieser Phase genau zu beobachten. Auch Triticale ist durch Fusarium gefährdet. Anders als beim Weizen blüht Triticale jedoch erst, nachdem die Ähre geschoben ist.
Neben den Witterungsbedingungen in der Blüte (> 20 °C und hoher LF) ist die Infektionsgefahr ist abhängig von der Sorte und der Vorfrucht. Weizen nach Weizen oder Weizen nach Mais ist besonders gefährdet, ebenso pfluglos bestellter Weizen mit unzureichender Stoppelbearbeitung. Fusariumbetonte Fungizidbehandlungen erreichen Wirkungsgrade von 50-70%, um das Wirkungspotential möglichst gut auszuschöpfen, muss die Maßnahme möglichst nahe an die Infektion gesetzt werden, d.h. in die Blüte des Weizens bei Temperatuten > 20°C und feucht-warmer Witterung.
Beginn Blüte
Hauptblüte, Narbe fedrig, Staubbeutel hellgrün
Blüte abgeschlossen, Staubbeutel leer
Unsere Empfehlung:
Bei Sorten ab einer BSA Note 5 ist von einer erhöhten Fusariumgefahr auszugehen. Treffen bei diesen Sorten Blüte und Infektion aufeinander, ist eine fusariumbetonte Fungizidbehandlung zu empfehlen.
Zusammen mit der Abschlussbehandlung im Weizen besteht die Möglichkeit, die Proteinbildung durch eine Blattdüngung mit Schwefel und Stickstoff zu unterstützen. Schwefel wir während der Kornfüllung gebraucht und spielt eine wichtige Rolle bei der Stickstoffverwertung. Vor allem unter trockenen Bedingungen kann es zur verminderten Schwefel-Aufnahme aus dem Boden kommen.